Thema:
Durch - Spoiler flat
Autor: Akira
Datum:28.12.14 10:52
Antwort auf:Alien: Isolation #2 - Welcome to Sevastopol von hoover2701

Wow. Das war... intensiv.

Zwar nicht so intensiv, dass ich, wie von manch einem hier geschildert, zeitweise hätte abbrechen müssen. Aber es hatte schon ein paar verdammt spannende und packende Momente.

Nach meiner anfänglichen Skepsis zog das Spiel dann irgendwann kräftig an. Ich mag grundsätzlich die Idee, in Anlehnung an die Filmvorlage den Aufbau langsam anzugehen, aber die ersten paar Stunden waren wirklich todlangweilig. Keine Ahnung, ab wann genau es dann "Klick" gemacht hat, aber irgendwann kam ich dann plötzlich nicht mehr davon los.

Ich mag es hingegen nicht, wenn man mehrere Schwierigkeitsgrade zur Auswahl hat. In der Regel spiel ich dann auf "Einfach", so auch hier, da ich weder Zeit noch Muße noch Geduld habe, mir das Leben freiwilig schwerer zu machen, als nötig. Ich hab zwischendurch mal testweise auf "Normal" gewechselt, und ich hatte nicht das Gefühl, dass das Spiel dadurch beängstigender opder die Spielerfahrun intensiver wird, sondern dass das Alien einfach häufiger präsent ist, was die Bewegungsfreiheit einschränkt und somit den Spielablauf verzögert. Nö, danke, brauch ich nicht.

Natürlich bin ich auch auf "Einfach" häufig gestorben. Jedoch hatte ich nie, wirklich nie, das Gefühl, irgendeiner Willkür ausgesetzt gewesen zu sein. Wenn mich das Alien erwischt hat, dann allein aufgrund meiner eigenen Ungeluld und Unaufmerksamkeit. Und so schwer ist das Vieh nun auch wieder nicht auszutricksen. Man hört ja, wenn es aus einem Lüftungsschacht poltert und in selbigen wieder verschwindet. Und man sieht, wenn es aus einer Deckenluke sabbert (natürlich erst, _nachdem_ es mich auf diese Weise einmal gekillt hat...). Zu 90% bin ich auch kriechend vorgegangen, was offenbar eine Menge Ärger vermeidet.

Apropos, Hören: Die Soundkulisse war ja mal wirklich phänomenal. Ich hab zwar auch hier nicht bei jedem Türgeräusch nen Herzkasper bekommen, und auch das Alien hat mit der Zeit viel von seinem Schrecken verloren. Aber die Athmosphäre war schon echt heftig, zusammen mit dem krassen Raumschiffdesign. Das fand ich ja anfangs ebenfalls siemlich fad, aber als es dann ein paar schickere Lichteffekte und Katastrophen-Szenerien gab, hat es mir schon gut gefallen.

Leider ist das Spiel technisch an vielen Stellen problematisch. Aliasing aus der Hölle trotz höchster AA-Einstellung (PC), hier und da schwebte mal ein Schraubenschlüssel oder eine Pistole in der Luft rum, und ein paar Mal ist mir das Spiel beim Laden eines Spielstands abgeschmiert.

Das Crafting-System war eigentlich ganz witzig, wurde von mir aber kaum wirklich ausgenutzt. Rauchbomben und Blendgranaten hab ich nie gebraucht, EMP-Minen natürlich gegen die Androiden, und in Notfallsituationen auch die eine oder andere Rohrbombe. Leuchtfackeln waren mir zu umständlich zu bedienen (vor dem Werfen erst anzünden), und von den Geräuschmachern hab ich das gaze Spiel über vielleicht eine Handvoll benötigt - mehr war einfach nicht nötig. Das war jetzt in den meisten Fällen kein taktisches Stealth, wo ich den Gegner großartig austricksen musste. Die Androiden haben ja idR feste Routen und sind zudem ziemlich lahm, so dass man bei der Flucht nicht einmal rennen muss, und beim Alien hab ich einfach gewartet, bis es wieder in die Decke gekrabbelt ist. Später mit dem Flammenwerfer wechselt das Spiel sowieso in den KHADD-Modus.

Generell fand ich das Alien selbst auch nicht _so_ furchtbar beängstigend. Die Androiden hingegen fand ich anfangs echt creepy, und ganz schlimm waren die Facehugger - vor denen hatte ich richtig Panik, und ich bin auch jedes Mal zusammengezuckt, wenn mir die Dinger ins Gesicht gesprungen sind. Wenn mich das Alien wieder mal erwischt hat, war meine Reaktion mehr so ein "D'oh!", bei den Facehuggern hingegen "WAAAAAHHHH!!!".

Unterm Strich also eine tolle Spielerfahrung. Im Gegensatz zu GTA und Dark Souls kann ich hier mal in den Jubelchor mit einstimmen. Viel besser als erwartet, und auf Anhieb mein GOTY 2014.


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