Thema:
Shin Megami Tensei IV und Icewind Dale: Enhanced Edition flat
Autor: Faerun
Datum:19.12.14 13:31
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 31 von Montana

Zum Abschluss des jahres habe ich mich zum Spielen (und auch Durchspielen) zweier gelungener Rollenspiele entschieden. (alle Eindrücke 100% spoilerfrei wie immer)

SMT IV

Im jeweiligen Thread habe ich ja schon recht viele von meinen Ansichten mitgeteilt, daher hier nochmal in kurz:

- sehr empfehlenswertes 3DS-Spiel, insbesondere in einem eher schwachen 3DS-Jahr
- Schwierigkeitsgrad ist leider wenig konstant; anfangs äußerst hoch, ab dem Midgame fast trivial, ohne jemals wieder anzusteigen
- Setting, Handlung, Charaktere sind SMT-typisch wieder wirklich sehr ansprechend. Ich denke, dass Atlus von nahezu allen japanischen Entwickler die besten Writer/Übersetzer hat
- Ich würde es qualitativ im Mittelfeld der von mir gespielten SMTs einordnen; die von mir im selben Jahr durchgespielten Devil Survivor und Strange Journey fand ich etwas besser
- Dem Spiel wird durch die Quicksave-Funktion recht viel Spannung genommen. Man kann nach jedem Schritt speichern, was ich im Rückblick vielleicht als nicht so gute Designentscheidung bewerte.
- Die Anzahl der Dämonen ist unglaublich groß. Ich glaube, es gibt um die 300 oder 400 und absolut alle, die man aus anderen SMTs kennt. Hoffentlich nutzen künftige SMTs minimum die gleiche Datenbank
- Das Fusion-System schien mir anfangs etwas ungewohnt, entpuppte sich aber als das beste der Serie. In Zukunft bitte weiter so!
- Schwächer als SMT III, weil signifikant kürzer und mit schlechter balanciertem Schwierigkeitsgrad
- Spielzeit von 38h fühlte sich etwas kurz an. Das Spiel ist sehr unterhaltsam und kurzweilig, weshalb ich ehrlich gesagt doch 10h mehr erwartet hatte.
- Strange Journey hat die besten und krassesten Dungeons, die ich bisher in einem JRPG gesehen habe. SMT IV ist da leider einen gänzlich anderen Weg gegangen und hat nur sehr kurze und sehr simple Dungeons, was ich schade finde.

Ich hatte jedenfalls eine sehr gute Zeit mit dem Spiel. Gleichzeitig würde ich sagen, dass es nicht so gut ist, wie ich erhofft hatte, aber eine gravierende Enttäuschung ist es nicht. Atlus steht für mich als einziger Entwickler neben CD Project RED und Obsidian nach wie vor auf der Blindkaufliste.

Icewind Dale: Enhanced Edition

Im Steam- und "Ich zocke gerade"-Thread habe ich ja bereits viele Eindrücke gepostet, daher auch hier nochmal in kurz:

- Spielzeit von ziemlich genau 30 Stunden laut Steam, was genau richtig ist für ein derart combat-lastiges RPG
- Schwierigkeitsgrad auf Normal ist vor allem anfangs wirklich hoch. Zwei Kämpfe in Kapitel zwei waren derartig zum Haareraufen, dass ich komplett meine Strategien überdenken musste. Ab dem Punkt habe ich alle anspruchsvollen Kämpfe mit AoE-CC-Spells gewonnen, denn der Fokus in IWD liegt klar auf Masse von Gegnern
- Endboss ist hart
- Handlung ist gar nicht so dünn, wie dem Spiel nachgesagt wird. Writing, von Chris Avellone, ist hingegen sogar sehr gut. Ich fühlte mich tief in die Welt gesogen
- Grafik, Setting, Kulisse usw. ist herausragend und zeitlos.
- Die EE spielt sich makellos, erfordert keine Mods und läuft perfekt. Wer aufs Modding verzichten will, kann hier durchaus zugreifen
- Für Infinity Engine-Neulinge aufgrund des Schwierigkeitsgrad vielleicht nicht die erste Wahl, denn es ist klar schwerer als die anderen Spiele

Beides jedenfalls sehr gute Spiele, die meine November/Dezember-Zeit absolut Wert waren.


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