Thema:
The Evil Within aka My GOTY flat
Autor: MasterMief
Datum:16.12.14 09:35
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 31 von Montana

Neun Jahre ist es her, das ich mit Resident Evil 4 eines der für mich besten Videospiele aller Zeiten gespielt habe. Was war ich seiner Zeit begeistert von der tollen Atmosphähre, dem Artdesign, den coole Boss Fights, dem intensives Spielgefühl und dem motivierendes Upgrade system.

Was habe ich dem Release von Resident Evil 5 engegen gefiebert und wurde bitterlich enttäuscht. Nicht das Resident Evil 5 ein wirklich schlechtes Spiel war, doch hatte es nicht mehr viel von den Stärken die Resident Evil 4 hatte. Einige der Settings in Resident Evil 5 waren richtig gut, doch mit zunehmnder Spieldauer wurde das Spiel schwächer und schwächer. Die Boss Fights waren langweilig und vorallem sahen alle Bosse nach der Mutation gleich aus. Doch das schlimmste an Resident Evil 5 war der Coop-Zwang, ich habe es gehasst mit der von einer dümmlichen KI gesteuerten Tussi durch die Level zu ziehen, meine items immer hin und her tauschen zu müssen usw.

Mit Resident Evil 6 hat Capcom  dann auch noch den letzten Rest der die Serie einst ausgemacht hat zu Grabge getragen und ein grauenvolles Machwerk geschaffen, welches für mich noch nicht einmal als pasabeler Aktiontitel durchgeht.  Ich habe es noch nicht einmal geschafft, 1 der 3 Storyteile zu beenden. Jederbei Capcom der an diesem Verbrechen betiligt war sollte man den Seppuku nahelegen um wenigestens etwas von ihrer Ehre zu retten. Resident Evil 6 ist schlecht, richtig schlecht. Das fängt bei der unfassbar dümmlichen Gegner KI an, geht über ein QTE Rate die man mit „flate rate saufen“ vergeleichenen kann, hin zu Bossen die auch nach dem 100 Tot wieder in Erscheinung treten, einer echt miesen Story die zudem noch mit einer effekthascherei nach der anderen aufwartet und Endet mit Protagonisten die nicht nur nervig sondern auch unsympathisch sind (ob Ubi wohl das Drehbuch zum Spiel geschrieben hat). Ich könnte mich noch Seitenweise über dieses spielerische Verbrechen auslassen.

Warum hab ich all das jetzt geschrieben? Um deutlich zu machen wie sehr ich leiden musste um im Jahre 2014, also 9 Jahre nach Resident Evil 4 endlich das Spiel zu bekommen welches Resident Evil 5 schon hätte sein können. Mit TEW hat Shinji Mikami mir ein Geschenk gemacht für welches ich ihm nicht genug danken kann. Ich habe mich im Vorfeld nicht viel mit dem Titel beschäftigt, zu sehr wollte ich mich davor bewahren zu hohe Erwartungen zu haben, da überall schon Vergleiche mit Resident Evil 4 gezogen wurden. Nach Veröffentlichung begann der übliche Abgesang hier im Forum, miese PS2 Grafik, riesige schwarze Balken, läuft nur mit 29,9FPS und 1079P usw. usw. Hab dann erst mal all die anderen Spiele beendet die noch im Regal waren (Watch Dogs, Alien Isolation, SoM, Metro Redux) und dann letzte Woche TEW eingeschoben. Ab dem 3 Kapitel war es da, das Gefühl was ich beim Spielen von Resident Evil 4 hatte und es wurde besser und besser. Tolles Gegnerdesign, schöne und abwechslungsreiche Level, tolle Boss Fights und ein motivierendes Upgarde System. Oft habe ich bei Spielen gedacht, jetzt muss es aber einbrechen, auf den letzten Metern macht es vielleicht doch schlapp, aber nein, TEW hält diese hohe Qualität 20 Spielstunden aufrecht.

Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, dass nicht jeder, der Resident Evil 4 gut bzw. sehr gut findet bei Spielen von TEW keinen feuchten Schlüpper bekommen hat. Sind wir „Hardcorezocker“ mittlerweile so abgebrüht und übersättigt, das wir so ein Spiel nicht gut finden dürfen, weil es ein „Resident Evil Klon“ ist? Mir kommt es immer öfter so vor, dass man mehr Zeit damit verbringt Dinge (Kleinigkeiten) zu suchen um ein Spiel schlecht zu reden anstatt einfach zu spielen und Spass dran zu haben. Vielen geht es beim Spielen anscheinend nur noch um den Technischenschwanzvergleich anstelle von spielerischem Inhalt. Wie dem auch sei, TEW ist für mich mein GOTY und ich danke Shinji Mikami dafür, ein Spiel bekommen zu haben auf welches ich schon nicht mehr zu hoffen gewagt habe.


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