Thema:
Die Argumentation ist nicht medienspezifisch flat
Autor: Clubmaster
Datum:20.11.14 12:41
Antwort auf:4players Video von fianna

Das Hauptproblem, dass er sieht - der Widerspruch von narrativem Rahmen und tatsächlicher Aktivität im Spiel (Blümchenpfücken etc., während doch eigentlich ständig Panik und Action herrschen sollte) - ist zwar richtig gesehen, aber falsch beurteilt.

Ein Spiel, insbesondere ein RPG, funktioniert nicht auf der Ebene von Action-Filmen oder TV-Serien. Dauernde Pressure a la Call of Duty, wo man mit dem Stiefel von einem Szenario ins nächste getreten wird, steht zu dem, was viele Rollenspieler wollen in diametralem Widerspruch. Ein Rollenspiel braucht "fluff"-aktivitäten, man will die Welt "bewohnen" können, man braucht Ruheinseln, schöne Umgebungen, Anreiz zum Erforschen, kurz: RPGs müssen zum Verweilen einladen. Was daher aus der Perspektive filmischer Action-Narration (die Luibl hier offenbar zum als Maßstab anlegt) unsinnig ist (Verweilen, lange Strecken, wo eigentlich nichts Relevantes passiert etc.) sind das Herz eines guten Rollenspiels, und im Übrigen das Herz der meisten MMOs. Wer meint eine gutes RPG bestehe aus einer ständigen Abfolge von dramatischen Begebenheiten, irrt sich gewaltig. Intensitäts und Spannungsspitzen in solchen Spielen sind im Verhältnis zum "Verweil-Faktor", wie ich es mal nennen möchte, nämlich eigentlich gering.


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