Thema:
Re:Die Fanboys verhalten sich ebenfalls kinisch flat
Autor: token
Datum:11.11.14 17:42
Antwort auf:Re:Die Fanboys verhalten sich ebenfalls kinisch von Slapshot

>Ich muss mal kurz vorausstellen, dass ich das Spiel selber nie gespielt habe, weil ich keinen Bock auf Schleichspiele habe. Oder darauf, 10 Minuten in einem Spind zu sitzen.
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>Zudem hat sich Knight in seiner Antwort zwar auf den Test bezogen, aber eben nicht nur: "Denn alles ... Unwilligkeit der Tester". Aus dem Grund les ich mir den Text auf GG jetzt auch nicht durch, um jeden deiner Punkte nachvollziehen, diskutieren, oder von mir aus widersprechen zu können.
>

Die Einwertung der Aussagen ohne das Spiel zu kennen ist auch schwer, wenn imo die Tendenz zum Lehrer der das alles viel sinniger konstruiert hätte, deutlich rauszulesen ist.

>Aber ich hab mir mal ein paar allgemeine Sachen rausgepickt:
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>>Oder anders ausgedrückt, es ist ein Unwille erkennbar sich auf das Spiel und seine Regeln einzulassen und diese auch anzunehmen.
>>Sie haben sich leider nur sehr wenige Gedanken darüber gemacht, den Spieler darüber wie das alles funktioniert irgendwie ausreichend zu informieren. Da sind die Jungs selber schuld, das IST einfach schlecht gelöst.
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>Mir fehlt der spielerische Background, um das jetzt einordnen zu können.
>
>Der Tester hat das Spiel laut eigener Aussage durchgespielt. Inwiefern hat er sich nicht auf die Regeln des Spiels eingelassen?
>

Die Darstellungen darüber was im Spiel passiert zeigen recht deutlich eine Spielweise auf, welche die Regeln des Spiels ignoriert, wenn bspw. jemand in Ridge Racer, um sich dieses Beispiels zu bedienen, darüber beschwert dass er ständig in Kurven überholt wird, ist klar ersichtlich, dass er wohl nicht driftet.

Spannend wird es dann bei der Interpretation, Alien wird vorgeworfen in diversen Aspekten broken zu sein, was an solchen Sachverhalten festgemacht wird.
Das ist schlichtweg eine inhaltliche Falschaussage.
Da gibt es nix dran zu kritteln.

>Und inwiefern muss man sich den Regeln eines Spiels unterwerfen? Macht ein gutes Spiel nicht auch aus, dass die Regeln klar definiert sind? Oder dass die Regeln so sind, dass es dem Spieler überlassen wird? Aber das hast du ja selber schon angemerkt, dass das Spiel es da dem Spieler nicht einfach macht.
>

Wie hier schon ausgeführt unterliegt es dem Konzept.
Und ein offenes Design dass viele Möglichkeiten bietet finde ich nicht immer gut. Denn oftmals verwässert es Spielprinzipien, gerne auch um ein Produkt einem breiteren Publikum zugänglicher zu machen.
Es ist kein elitäres Gehabe das nicht zu mögen, denn gerne leidet unter sowas das eigene Spielerlebnis.
Solche Anpassungen sind bspw. bei diversen Serien für mein Empfinden so gewesen, dass ich bestimmte Spiele nicht mehr mochte. Dead Space, Resident Evil, Mass Effect, um ein paar zu nennen.

>Aber nehmen wir mal als Gegenbeispiel zu deinem Ridge Racer-Beispiel die Hitman-Reihe. Die kann ich als Schleichspiel und mit null Kollateralschäden spielen - oder ich marschier wie Rambo durch die Level. Letzteres entspricht nicht den Regeln des Spiels, aber es funktioniert und man kann auch so Spaß damit haben. Also ich zumindest. Wobei der letzte Teil die agressive Spielweise viel weniger sanktioniert, als die vorigen Teile.
>

Jepp, und genau das ist ja auch ein Punkt.
Ich bin ein bequemes Schwein, ich muss oftmals mechanisch zu meinem Glück gezwungen werden, und zwar so, dass mir diverse Möglichkeiten Situationen zu lösen unterbunden werden. Du bist doch Strategiefan, ich kenn mich da nicht so aus, aber eine noob-Taktik ist doch so ein Zuchtprinzip und dann mit einer Übermacht über den Gegner herzufallen. Aber viele strategische Prinzipien dürften sich einem erst dann auftun, wenn sowas eben nicht geht.
Insofern können eng gefasste Grenzen auf für das eigene Spielerlebnis sehr sinnvoll sein.

>Oder als Extrembeispiel Deus Ex, das mir gleich mehrere Wege unterbreitet, wie ich es spiele. Und alle Wege funktionieren.
>

Jo, das war auch Klasse, aber da eben auch das Kernelement.
So einfach war es dann aber auch nicht, da man da Entscheidungen bei der Entwicklung des Charakters treffen musste. So waren diverse Wege durchaus zu, und man musste sich mit seinen Fähigkeiten im Vorgehen arrangieren.
Alien setzt diese Grenzen halt direkt. Du bist schwach. Du kannst nicht aufräumen. Du musst überleben. Und jeder Gegner hat Gewicht.
Muss man nicht mögen. Aber man sollte es zumindest erklären, wenn man einen Test schreibt.

>Aber gut, der Kern der Kritik an der Kritik ist und bleibt "Der Tester hat das Spiel nicht verstanden". Wenn es das ist, gut. Vielleicht wollte er das Spiel auch nur so spielen, wie er es sich vorgestellt hat und das Spiel hat die Spielweise einfach nicht unterstützt. Das würd ich dann zwar nicht als "Der Tester hat das Spiel nicht verstanden" titulieren, aber wenn es das ist, dann ok. In dem Fall war es das falsche Spiel für den Tester. Dumm gelaufen. Macht aber die kritisierten Punkte nicht automatisch obsolet, weil es durchaus Spieler geben kann, die diese kritisierten Punkte teilen. Zumindest ich persönlich habe mich sehr häufig von der Kritik angesprochen gefühlt. Jetzt nicht auf GG bezogen. Den Test hab ich wie gesagt nicht gelesen.
>

Mein Problem ist, wenn jemand ein Spiel nicht versteht, und es dann bewertet, dann schreibt er zum einen Sachen die nicht stimmen und Leute die auf bestimmte Mechaniken stehen abschreckt, weil er sagt, dass diese Mechaniken broken sind.
Zufallskills, schlechte KI, Zwang zu Gefechten, alles Aspekte des Tests.
Auf der anderen Seite versäumt er Stärken zu beschreiben, weil er diese Momente durch sein falsches Spielen nicht erlebt. Bspw. sowas, wie einen Geräuschmacher in einen Menschenpulk zu werfen, zu feiern wie das Alien alles aufmischt, und dann zu merken, shit, jetzt hab ich das Vieh hier selbst am Arsch.
Das sind wichtige Einblicke.

Ich als Leser weiß, wenn ich Schleichspiele hasse. Wenn jemand also erläutert, warum ein Schleichspiel toll ist, lockt er mich nicht in die Falle. Er lockt mich in die Falle, indem er Unsinn schreibt.

>>Lustig, zu sagen dass das ganze auch nach 8 Stunden hätte vorbei sein muss ist natürlich ein sehr stichhaltiger Angang...nicht!
>
>Wieder: ich hab das Spiel nicht gespielt und auch den Test nicht gelesen.  
>
>Generell finde ich es aber gerechtfertigt, dass man darauf hinweist, dass die Spielzeit gestreckt wird, auch dadurch, dass man durch die immer gleichen Level geschickt wird. Und natürlich darf man das auch kritisieren. Aus dem Grund hab ich z. B. The Cave nicht mehr weitergespielt. Das war mir irgendwann zu doof.
>

Es ist seine Interpretation dass die Spielzeit gestreckt wird. Wenn man keinen Spaß hat, geht die Zeit automatisch langsamer um. Die Form wie das Backtracking hier kritisiert wurde, kann aber auch ich noch nicht einwerten da ich noch nicht durch bin, aber ich habe so meinen Verdacht, dass auch diese Beschreibung bullshit ist, bislang war die Pace nämlich absolut dufte.

>>Dazu Ignoranz gegenüber früher mal sehr geschätzten Designaspekten, bspw. der stringent aufgebauten frei begehbaren Welt die NATÜRLICH auch backtracking inne hat, in diesem jedoch mit neuen Fähigkeiten zu motivieren weiß.
>
>Die ganzen Metroidvania-Spiele mochte ich auch nie. Es wird immer offensichtlicher, dass das Spiel wirklich nichts für mich ist.


Dazu brauchst du aber keinen inhaltlich falschen Verriss, sondern nur eine umfängliche Darstellung die erklärt was das Spiel macht. Und dazu ist eine Rezension normalerweise da.


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