Thema:
Viking: Battle for Asgard (PC) flat
Autor: HomiSite
Datum:28.09.14 17:21
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 31 von Montana

Nach meinen verhaltenen Ersteindrücken (siehe ) habe ich das Spiel dann doch durchgezogen, weil es ungefähr ab der Hälfte spielerisch interessanter wird.

Dies ist aber gar nicht zwingend, denn grundsätzlich macht man auf allen drei Inseln immer die gleichen, wenig spannenden Aufgaben (Gefangene finden und befreien, zunehmend inkl. Schleichpassagen, am Ende Massenschlacht). Und das Interessante ist neben dem nett getroffenen Wikinger-Setting (wenn auch eher als Staffage) das Kampfsystem, welches anfangs noch fürchterlich eintönig wirkt.

Dies ändert sich durch das Freischalten von neuen Schlägen und Manövern in einer Duellarena - die aber auf jeder Insel nicht von vornherein zugänglich ist, etwas abseits liegt und ziemlich viel Geld erfordert! Wenn man einigermaßen aufmerksam ist, wird man zwar genügend Bares sammeln, um zum Ende hin alles freigeschaltet zu haben. Aber irgendwie scheint das Spiel seinen Kern unnötig kompliziert und mehrfach vor dem Spieler zu verbergen! Ich glaube, es gibt keinen Zwang, einen einzigen Move zu kaufen, aber immerhin weist das Spiel mehrfach auf die Arena hin (während es ansonsten so manche Infos verschweigt; ein "richtiges" Tutorial gibt's nicht).

Wenn man also einen Großteil der Moves hat, werden die Kämpfe durchaus taktisch, indem man immer Offensive, Art der Offensive und Defensive auf die Gegner aufteilen muss. Manchmal stört da die Kamera und das zarte Auto-Aiming, aber es ist durchaus erfüllend, wenn man sich quasi übermächtig durch Gegnerhorden schlitzt (IMO wichtigste Moves: Stealthkill und Konterschlag).

Es dauert also eine Weile, bis das Spiel zeigt, was es kann und dann kommt leider auch kaum noch Neues. Dazwischen liegen leider viele Laufwege, weil die Spielfigur sich nervig langsam bewegt (und/oder es grafisch inkompetent umgesetzt wurde). Das hat mich anfangs wirklich wahnsinnig gemacht, zumal es in der Welt an sich auch nix zu entdecken gibt außer etwas Gold.

Ebenso nervig ist das dauernd erfordernde Mashing auf den B-Knopf! Keine Ahnung, was das soll und warum einzelne Knopfdrücke nicht reichen (oder gedrückt halten), aber für jeden Scheiß soll man auf die Tasten hämmern - ätzend! Die erwähnten Massenschlachten am Ende sind durchaus imposant mit den vielen (gleich aussehenden) Figuren, spielerisch aber wenig gehaltvoll: Das Fußvolk ist im Gemenge kaum gezielt zuu bekämpfen und es reicht, größere Gegner zu beharken. Das Rufen von Drachen wirkt übrigens sehr drangetackert und er erschließt sich mir nicht, warum diese nur in den Schlachten zum Einsatz kommen. Die Geschichte ist übrigens lächerlich und dünn.

FAZIT: Viking sitzt zwischen den Stühlen! Die Welt/Levels gaukeln ein Action-Adventure vor, das es nicht ist, während die Action spätihr volles Potential entfalten kann. Und dann ist es auch eher taktischer als die brutalen Splatterszenen vermuten lassen (noch nervig: Jeder Finishing Move in Zeitlupe). So fehlt dann auch irgendwie die "Durchschlagskraft", besonders in den Massenschlachten. Ich habe 16 Stunden daran gespielt und einen Großteil ist es eher so für mich dahingeplätschert, auch wegen der Abwechslungsarmut. Ich kann auch nicht guten Gewissens das Dranbleiben empfehlen, denn es wird später zwar spielerisch interessanter, aber nicht viel und nicht inhaltlich. Fans spielen Probe :-).

PS: Die PC-Umsetzung kam vier Jahre nach der Konsolenversion und gilt als ziemlich verhunzt. Indizien dafür:


PPS: Der Endkampf ist dahingehend nervig, da es zwar Checkpoints gibt, die aber nicht gespeichert werden - man fängt immer bei der letzten Massenschlacht an, wenn man das Spiel beendet hatte!


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