Thema:
Durchgespielt - Fazit flat
Autor: Ness
Datum:22.03.14 17:59
Antwort auf:inFAMOUS Second Son von Green Beret

War der erste Infamous-Teil, den ich durchgspielt habe und letztlich ist Second Son zwar ganz nett, aber sicherlich auch kein Titel, welchen man unbedingt spielen muss. Für mich ist das Spiel ein Paradebeispiel für einen typischen 3 von 5 Punkte-Titel, der nichts furchtbar falsch macht, aber mich auch nicht wirklich begeistern konnte und auch nicht den Anspruch hat innovativ sein zu wollen. Die Superkräfte sind toll und es macht auch ungemein Spass diese in den Kämpfen einzusetzen oder damit durch die Stadt zu rasen. Des Weiteren sieht die Grafik von Infamous natürlich ziemlich toll aus, insbesondere die Effekte wenn man die Superkräfte einsetzt.

Das Problem bei Infamous ist größtenteils, dass die Missionsstruktur bis zum Ende komplett uninspiriert ist und sich auch kaum ändert. Gefühlt läuft man 90% der Zeit zu einem Ort hin und haut dort Standardgegner kaputt oder verfolgt andere Conduits durch die Stadt. Leider gibt es auch nicht gerade viele unterschiedliche Gegnertypen, sodass das Ganze im Prinzip schnell monoton wird. Ein Glück, dass die Haupthandlung nicht übermäßig lang ist, sodass dieser Umstand noch zu verschmerzen ist. Ich hatte dennoch gehofft, dass da irgendwann etwas mehr Abwechslung reinkommt. Des Weiteren fand ich die Bosskämpfe relativ nervig. Diese sind zwar keine große Herausforderung, aber ziehen sich größtenteils ewig hin.

Über die Charaktere habe ich mich weiter unten schon ausgelassen, aber Infamous hat sicherlich die klischeehaftesten und nervigsten Charaktere, die ich seit langer Zeit in einem Spiel gesehen habe. Der Hauptheld ist zwar der typische Sprayer, aber zusammen mit der Antagonistin mit Abstand noch die brauchbarste Figur. Es gibt die Drogenabhängige, die alle Drogendealer umbringen will und die einem permanent vermittelt, dass Drogen schlecht sind. Dazu gibt es natürlich auch noch den Standardnerd, der von allen in der Schule gemobbt wurde und sich in Onlinewelten flüchtet, welcher letztlich dazu dient dem Spieler zu sagen, dass das reale Leben wichtiger ist. Die Absicht dahinter ist sicher lobenswert, aber das Ganze wird in den Rückblenden so klischeehaft vorgetragen und die Dialoge sind zum Teil derart cheesy, dass einfach nicht der gewünschte Effekt erzeugt wird. Das führt dazu, dass auch viele der Schlüsselszenen, wie die mit dem Bruder gegen Ende des Spiels, bei mir überhaupt nicht gezogen haben.

Im Endeffekt ist Infamous Second Son für mich ein nettes Spiel gewesen, welches zwar nicht herausragend ist, aber mich für die paar Stunden problemlos unterhalten konnte.


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