Thema:
Re:Ubisoft hat's einfach versaut flat
Autor: Spyro2000
Datum:08.03.14 01:06
Antwort auf:Re:Ubisoft hat's einfach versaut von deros

>Ich weiß nicht, ob's dir bewusst ist, aber South Park fällt in Deutschland eher in die "Special Interest"-Kategorie. Ob sich eine doch ziemlich aufwendige Synchronisationsarbeit für Ubisoft ausgezahlt hätte, darf zumindest bezweifelt werden.

Es ist nicht so, dass South Park in Deutschland keine Sau konsumiert. Wäre das so, würde sich die Synchronisation der Serie auch nicht lohnen. Ubisoft verlangt den vollen Preis für das Spiel und sollte gefälligst auch ein vollständiges Produkt liefern. Nicht mehr und nicht weniger. Eine komplette Season auf 3 DVDs kostet im Moment 16-33 EUR. Es sollte möglich sein für 60 EUR ein Produkt der gleichen Qualität abzuliefern. Und dazu gehören nun mal die Stimmen der Serie. Schlicht, weil sie für die meistens Fans genauso zu South Park gehören wie die visuelle Anmutung der Figuren.

>Nur weil etwas "angreifbar" ist, heißt es nicht, dass es auch eine gute Idee ist, etwas anzugreifen. Solche Prozesse a) sind kostenspielig b) können ewig dauern und am Wichtigstens c) welcher Publisher präsentiert sich schon gerne in der Öffentlichkeit als die böse Firma, die versucht Hakenkreuze zu legalisieren? Auf die Schlagzeilen kann jede PR-Abteilung Deutschlands gut verzichten - aus gutem Grund.

Entschuldige, aber welcher Grund wäre das bitte genau? Besteht etwa die Gefahr, dass ältere, nicht-zockende Herrschaften die Spieleindustrie für verwerflich halten könnten? Wäre ja mal was ganz Neues und mir mittlerweile einfach wurscht. Oder wird man die South Park Macher als verkappte Nazis bezeichnen? Ich denke nicht, dass Ubisoft bei Gamern einen schlechten Ruf bekommt, wenn sie zu ihren Produkten stehen statt diese erbärmliche Selbstzensur durchzuführen. Statt dessen würde ein solcher Prozess dazu führen, dass Spiele quasi "offiziell" als Kunstform gelten, wie Filme und Serien auch. Und wenn die erste Instanz das als erfüllt an sieht (und es dürfte mittlerweile sehr schwer sein, Gegenargumente zu finden) dann würde ein solcher Prozess auch nicht ewig dauern.

Dass das diesen verkorksten Release nicht mehr gerade biegt ist schon klar, aber man sollte die Chance nutzen um hier zumindest für die Zukunft endlich Klarheit zu schaffen. Man müsste halt einfach mal ein paar Gutachten in Auftrag geben, die genau Begründen, warum Spiele ebenso wie Filme als Kunst anzusehen sind. Das müsste man dann bei einem Prozess erst mal außereinander nehmen. Und die Begründung möchte ich mal sehen.

Die Lage im Moment ist fatal. Spiele wollen als Kultur gesellschaftlich anerkannt werden, zensieren sich stattdessen aber selbst. Das muss endlich aufhören, es ist schlicht beschämend für das gesamte Medium.

spyro


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