Thema:
Myst-likes sind ja weithin verkannt flat
Autor: Rip van Winkle
Datum:17.02.14 19:34
Antwort auf:The Witness von Derrick

Das hier Gebotene ist aber viel banaler und einseitiger als in jenen alten Render-Puzzle-Adventures.

Diese Tafeln mit den Wegfindungsrätseln sind eines Computerspiels eigentlich nicht würdig. Die Rätsel sind offenbar rein visuell, 2D und erfordern quasi kein Feedback(man weiß selbst ob man's gelöst hat).
Soetwas kann der Ersteller auch auf Papier drucken, zu Heften tackern und für 20¢ anbieten.

Der beabsichtigte Clou, die Erkenntnisgewinnung zur richtigen Behandlung hinzukommender Elemente(Blow nennt es "knowledge"), ist auch banal. Anhand eines reduzierten Beispielproblems lässt er den Spieler herumprobieren, bis die Lösung und damit das unbekannte Erfordernis gefunden ist. Für diesen Vorgang ist zwar Feedback nötig, aber das ist es nicht wert. Genauso könnte man in unserem alternativen 20¢-Rätselheft das Regelwerk in vergleichenden Bildern veranschaulichen; für mich würde es keinen Unterschied machen, ich sähe mich nicht bevormundet. Und nun der ultimative Kunstgriff: Um den Aspekt des Erforschens zu bedienen könnte man die auf Seite 5 benötigte Regel erst auf Seite 23 abbilden.

Soweit zum Gameplay. Papierwürdige Rätsel im Wert von 20¢, in einem Computerprogramm für vermutlich 20€.

Was also bleibt ist eine heitere virtuelle Welt -- für 19,80€. Aber auch das ist billiger zu haben.


Ahnen Sie's?


Blow muss sich jetzt ranhalten um noch dem Frühlingsbeginn zuvorzukommen, sonst geht ihm das Alleinstellungsmerkmal flöten.


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