Thema:
Überzeugt mich irgendwie nicht. flat
Autor: Hunk
Datum:09.03.13 11:46
Antwort auf:Lord British ist auch am Start von ZeroCool

>[http://www.kickstarter.com/projects/portalarium/shroud-of-the-avatar-forsaken-virtues-0]

Ich hab ja bisher bei jedem "größeren" kickstarter-RPG mitgemacht, aber hier bin ich mir nicht sicher was ich davon halten soll.

Erstaunlicherweise zeigt der britische Lord ja sogar schon Ingame-Szenen vom Spiel, aber ich weiß nicht ob er sich damit einen gefallen getan hat. Ich finde das gezeigte sieht grauenvoll aus. Klar das ist noch sehr wahrscheinlich Pre-Alpha-Status, trotzdem find ich das Gezeigte absolut generisch, austauschbar und somit völlig identitätslos. Achja zudem ists noch echt hässlich. Konnte auch noch keine gescheiten (Charakter-)Artworks etc ausmachen. Gefällt mir schonmal nicht so. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin keine Grafikhure, im Gegenteil ich mag altes Zeugs, Retro-Charme etc., nur muss das Artdesign insgesamt passen. Shadowrun Returns find ich z.B. in der gezeigten Fassung schon exztrem lecker, auch Wasteland 2 sieht dufte aus. Da bei den Games eben das Gesamtkonzept passt. Mir ist wie gesagt schon klar, dass der shroudige Avatar noch in den Windeln liegt, trotzdem gefällt mir das gezeigte eben goar net.

Herr Garriot erläutert, wie moderene RPGs den Spieler zu sehr an der Hand halten und die Spieler im Endeffekt nur von markierten Questgeber zum nächsten rennen, Aufträge annehmen und dann einem Pfeil zum Ziel folgen lassen. Zudem hat er glaub ich noch gesagt, dass die Entwickler die Spieler einengen, da viel von der Geschichte eben vorgegeben sei und sie die Spieler da hineinzwängen und im Endeffekt jeder Spieler in einem RPG fast das selbe erlebt. Auf manche Spiele trifft das sicherlich zu, die Aussage verallgemeinern würde ich aber nicht. Es gibt RPGs die sind von der Story her strikt linear (trifft oft auf JRPGs zu), dazu gibts aber durchaus auch ne Menge RPGs bei denen die Spieler einen Einfluss auf die Geschichte haben und teilweise an völlig unterschiedliche Schauplätze gelangen (z.B. Witcher 2), klar läuft die Hauptstory mehr oder weniger trotzdem immer gleich ab und es ändern sich oft nur Nuancen, aber alleine die Kleinigkeiten geben dem Spieler trotzdem das Gefühl eigene Entscheidungen getroffen zu haben. Vieles davon mag reine Makulatur sein doch solange die Illusion aufrecht erhalten wird, fühlt sichs toll an (Bestes Beispiel: Mass Effect). Generell finde ich ist auch eine völlig lineare RPG-Story ja nichts negatives, im Gegenteil, dadurch das die Story fest oder zum großen Teil vorgegeben ist, kann sie viel besser, umfangreicher und spannender erzählt werden. Kommt eben einfach auf den Ansatz an den man wählt.

Fast allen RPGs ist aber gemein, dass sie eine Vielzahl optionaler Nebenquests haben, denen die Spieler nach Lust und Laune fröhnen können. Absolute Referenz ist da natürlich die Elder Scrolls-Reihe. Die hat zwar auch ne Main-Story, aber die ist fast schon nebensächlich durch die riesige Welt mit den unzähligen Abenteuern die man darin erleben kann.

Lange Rede, gar kein Sinn? Naja nicht ganz hoffe ich. ^^ Richards ultimative Lösung, damit jeder Spieler ohne Zwang und Vorgaben sein ganz persönliches Abenteuer erleben kann, scheint zu sein, auf eine Hauptquest zu verzichten. Okay, das hat er nicht direkt im Video gesagt, aber so kommts für mich irgendwie rüber. Jeder soll hingehen können und machen können was er will ohne jedwede zwanghafte Vorgaben. Also lässt er entweder die Hauptquest völlig weg und das Spiel bietet viele kleine in sich geschlossene Geschichtchen oder es gibt vielleicht eine Art Hauptstory, die aber dann sehr rudimentär und dann wohl doch irgendwie optional ausfällt. Das fänd ich z.B. blöd. Ich finde gerade zu nem guten RPG gehört auch ne spannende Hauptstory, das schließt eine frei erkundbare Welt und alles drum herum trotzdem nicht aus. Aber gut, vielleicht kommt da ja noch was.

Zuletzt lässt mich der Multiplayer-Part ein wenig nachgrübeln. Prinzipiell ists ja ne feine Sache, dass man im Team auf Abenteuerreise gehen kann, doch hab ich da die leichte Befürchtung, dass das Spiel als Solist dann nicht mehr ganz so spannend ist.

Nunja, Erfolg wünsch ich dem Lord trotzdem, interessant hört sich das Ganze ja schon an und ich bin sehr gespannt, was er da für ein Spiel zusammenbastelt. Ich werd aber das kickstarter-Projekt nicht unterstüzten, da mich das Ganze einfach nicht überzeugt. Interessiert mitverfolgen tu ichs aber und hey, wenn am Ende ein ultratolles Game dabei rausspringt kann ichs mir ja immer noch kaufen.


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