Thema:
Story durch und jetzt geht es erst richtig ab flat
Autor: dixip
Datum:04.01.13 16:14
Antwort auf:Assassins Creed 3 / Born in the U.S.A. von Rand al'Thor

Okay, der Story-Part ist eine herbe Enttäuschung. Ich fand das Setting so extrem spannend, ich mag die AC-Spiele, da konnte doch eigentlich nichts schief gehen. Doch! Das Kampfsystem, jetzt sehr an Batman AA, angelehnt, funktioniert nicht ausreichend gut. Combos mit 1-Hit-Kills scheinen nur zufällig zu klappen, was bei oft 30 Gegnern auf einen Schlag außerhalb der Missionen schon sehr langatmig werden kann bzw. oft auch mit dem - nicht schlimmen - Tod endet. Die Kamera ist oft zu nah dran, womit ohne Übersicht das eigene Ende sehr nahe rückt.

Das Missionsdesign ist zum vergessen. Der Anfang ist lahmarschig, später wird es besser, trotzdem wird man immer wieder nur durch die Gegend geschickt. So viel rumrennen war noch nie. Und überall und jederzeit warten Zwischensequenzen, so gut wie nichts außer Kämpfen und Rennen wurde als wirklicher Bestandteil des Gameplays umgesetzt, ultraschwach. Zumal man, wenn man den "Boss" killt, die Mission auch erfolgreich abschließen kann, die 50 weiteren Gegner drehen sich gelangweilt ab, Logik unnötig. Dazu kommen kleine Bugs und Technikfehler, die mich schon bei Revelations gestört haben. Es wirkt halt nicht wie die große, durchdachte Fortsetzung, die man erwarten konnte, sondern á la Revelations nach einem schnellen Update (bezogen auf Gameplay, Missionen und Technik).


Jetzt hab ich mich aber mal etwas mehr den Nebenmissionen zugewendet. Denn eine Stärke des Spiels ist ja nun die wunderbare Spielwelt und da könnte man ja noch ein wenig Zeit verbringen. Wobei "WENIG" Wunschdenken bleibt, denn das Spiel ist dermaßen vollgepropft mit Zusatzzeug, das einem schwindelig wird. Ich hab das gar nicht bewusst ignoriert, aber entweder die Hinweise auf die Aktivitäten verpasst oder die gab es nicht.

Zumindest wartet in meinem Dorf an meinem Schiff mein Obermaat (?) mit den ganzen nicht story-gebundenen Schiffsmissionen auf mich. Da ist wenig gescriptet, die Schlachten spielt man selbst und auch wenn es keine Simulation ist, trivial ist es nicht und Spaß macht es auch. Es sind wohl um die 20 Nebenmissionen, die meisten relativ schlicht, aber ein paar auch noch mit ner Story verknüpft. Das Schiff kann man auch noch aufrüsten. Wow!

Mein Dorf kann ich auch entwickeln. Hab ich während der Story fast nicht getan. In den anderen Regionen kann man - durch kleine Missionen - Leute für sich gewinnen, die sich dann im Dorf niederlassen. Einmal angekommen haben die natürlich ihre Wehwechen, sprich weitere kleine Missionen. Die sind zwar nicht spektakulär (z.B. Puma jagen, Blumen pflücken....), aber abwechslungsreich und bringen einem das Dorfpack sympathisch näher.

Wenn die Typen aufgelevelt sind, liefern die Rohstoffe, man kann weiteres Zeug daraus bauen und damit Handel treiben. Ob und was das bringt (außer Geld und Items), kann ich noch nicht sagen. Aufleveln kann man auch seine Assassinen, die man erst mal überhaupt rekrutieren muss. Dazu gilt es Stadtteile zu befreien und anschließend noch eine Mission zu starten. Danach kann man sie wieder wie gewohnt als Verstärkung herbeirufen, außerdem haben sie Spezialfähigkeiten, die einem oft helfen können. Und man kann sie auf Missionen schicken, um sie aufzuleveln. Das wurde i.V. zu Brotherhood entschlackt und dient jetzt wirklich nur noch dem aufleveln.


Und noch zur Welt:
Es ist wirklich unfassbar, wie viel man in der Welt anstellen kann. Und ja, das wirkt sogar relativ durchdacht und bietet dann wunderbar kurzweilige Unterhaltung, wenn man so etwas in Open-World-Games denn gerne macht und nicht zu viel Anspruch erwartet.

Bei mir sorgt es zumindest für dieses typische "ach, die Buchseite sammel ich noch ein", dann "hier kann ich auch noch hin" und eben noch eine Challenge erledigen. Schwupps, wieder ne Stunde mehr um. Höllisch.

Unterm Strich rettet AC3 dieses ganze Zeug doch wohl noch ins gute.

P.S. Den Multiplayer hab ich auch ausgiebigst gespielt. Im Gegensatz zu Brotherhood will aber kein anhaltendes Interesse mehr aufkommen. Ich dachte ja wirklich, dass man damit glücklich werden könnte, wenn man denn von Anfang an dabei ist, aber es will nicht zünden. Man levelt auf, bekommt bessere Fähigkeiten (was für Anfänger schon ein Problem ist). Die Modi sind meist viel zu hektisch für das eigentlich gute System mit höheren Punkten für besonders gute Kills. Eigentlich funktioniert nur "Wanted" ganz gut. Die Team Objectives sind nur noch Massengemetzel. Überhaupt nervt es, wenn man kaum gespawnt wieder gekillt wird oder andere einem sein Ziel wegschnappen. Dann vergehen nämlich mal 1-2 Minuten, ohne dass man selbst punktet => mehr Zeitdruck, weniger gute Kills.

Es gibt auch einen Coop-Modus (Wolfpack). Da artet es endgültig in wildes Gerenne über die Map aus, da ein extrem knappes Zeitlimit immer wieder aufgefüllt werden muss. Die Maps fand ich auch eher blöd.


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