| Mir hat es sehr gut gefallen, tolles Spiel |  |
Hab Teil 3 vorgestern nach 32 Stunden durchgespielt und heute noch die fehlenden Federn gesucht und den letzten Bezirk in New York befreit.
Wenn man nur die Hauptstory verfolgt, kann man das Spiel in 10-12 Stunden durchzocken, das würde ich allerdings nicht empfehlen. Das größte Manko des Spiels ist der Anfang, die ersten vier Stunden sind in meinen Augen spielspaßfreie Zone.
Mir hat es vor allem Spaß gemacht meine Siedlung aufzubauen und mich um die Nöte meiner Bewohner zu kümmern. Sehr spaßig waren auch die vier Hinkelbeinmissionen, die zwar sehr kurz sind, aber super inszeniert sind. Die Schiffsmissionen fand ich eher langweilig, aber nach dem Aufrüsten meines Schiffs (was ziemlich kostspielig ist) stellten sie immerhin kein Problem mehr da.
Die Story hat mir wesentlich besser als in den letzten beiden Teilen gefallen und Connor war mir deutlich sympathischer als Ezio. Manchmal im Spiel spricht er auch auf Mohawk, eine Sprache von der es nur noch zweitausend Muttersprachler gibt. Die Darstellung der Indianer reicht natürlich nicht an "Der mit dem Wolf tanzt" heran, ist aber trotzdem weitgehend klischeefrei. Auch das Ende hat mir sowohl bei der Connor, als auch bei der Desmond Geschichte gefallen.
Nicht gefallen hat mir, dass der spielerische Anspruch meist nur sehr gering ist und es immer wieder Trial&Error Missionen gibt. Die Kämpfe sind auch nicht besonders schwer, die Einnahme der Forts ist leichter als die Eroberung der Borgia Türme. Auch das Free Running und die Klettermechanik wurde vereinfacht, fühlt sich dadurch aber auch flüssiger an. Die optionalen Missionsziele, die mit Brotherhood eingeführt wurden, haben mich eher frustriert, ich habe die Missionen aber deswegen nicht wiederholt. Geld verdienen kann man mit dem Handelssystem, das einem im Spiel aber kaum erklärt wird. Die Menüstruktur ist hier ziemlich nervig. Wenn man es raus hat, kommt man so aber leicht an Kohle. Man kann auch wieder Assassinen anheuern, aber ich hab die nur bei einer einzigen Mission eingesetzt, das Spiel ist auch ohne sie schaffbar. Truhen muss man neuerdings knacken, was ziemlich nervtötig werden kann (man muss beide Sticks an einem Punkt fixieren und dann wiederholt auf die Schultertaste hämmern ohne die Sticks zu bewegen).
Das Grenzland ist sehr schön gestaltet und das grafische Highlight des Spiels. Aber auch die neuen Licht- und Wettereffekte sind schick. Aber man sieht dem Spiel natürlich an, dass es auf einer sieben Jahre alten Konsole läuft. Boston und New York unterscheiden sich optisch nicht wirklich und haben wie zu erwarten keine Sehenswürdigkeiten zu bieten. Kein Vergleich mit den Städten in Assassins Creed 1 oder 2. Die deutsche Synchro ist professionell, aber man kann im Menü auch andere Sprachen anwählen.
Am Ende hatte ich einen etwas nervigen Bug, der auch nicht weggegangen ist. Sobald ich das Gebiet gewechselt habe, kam immer wieder die Einblendung dass ich eine neue Waffe hätte. Einmal bin ich auch durch die Grafik ins Nichts gefallen und bei einer Hauptmission musste ich den letzten Checkpoint laden, da ein Offizier nicht als tot registriert wurde. Aber im großen und ganzen haben die Bugs mein Spielerlebnis nicht beeinträchtigt.
Insgesamt betrachtet hat mir das Spiel sehr gut gefallen und wesentlich mehr gepackt als die beiden Spin-Offs in den Vorjahren. Bei Brotherhood konnte mich die Story nicht wirklich überzeugen und Rom fand ich als Schauplatz eher langweilig. Außerdem fand ich die Grafik schwächer als bei Teil 2, man ist über eine Brücke gegangen und auf ein mal hat sich die gesamte Beleuchtung geändert. Manche Sachen wie der Diebstahl (100 Taschendiebstahle in fünf Minuten sind kein Problem) wirkten auch absolut lächerlich. Assassins Creed 2 würde ich daher immer noch als besten Teil der Serie bezeichnen.
Die Figur in der Freedom Edition sieht sehr schick aus (man kann Connor sogar den Tomahawk aus der Hand nehmen und durch eine Pistole ersetzen), die beiden Bonusmissionen sind hingegen ein Witz..