Thema:
Re:Weshalb Zelda für mich so besonders ist (langer Text) flat
Autor: token
Datum:30.12.11 14:47
Antwort auf:Re:Weshalb Zelda für mich so besonders ist (langer Text) von punchrock

>das empfinde ich überhaupt nicht so, wie hättest du es denn gerne? oder was hättest du anders gemacht?
>

Hab ich dir oben beantwortet, wäre interessant zu hören was du davon hälst.

>hmmmmm kann man so sehen, ja!
>aber N hats generell nicht so mit Sequenzen, daher ist ein Fortschritt besser als nix ;)
>

Mir geht es nicht nur um Sequenzen, manch eine Szenerie baut eine regelrechte Gänsehautstimmung auf, die kaum ein Spiel hinkriegt, das will ich den Jungs echt mal zu Gute halten, da sind magic moments tatsächlich noch magic.
Aber halt so Punkte wie Streamingtechnologien sollten mittlerweile auch in Japan angekommen sein, damit hätte man die Welt sehr sehr sehr viel runder und glaubwürdiger gestalten können, gerade bei dem Ansatz den SS fährt wäre dies Gold wert gewesen. Von Sachen wie Sidequesttriggering fange ich gar nicht erst an, hier ist man immer noch auf 16bit-Standard, dabei ist Zelda echt nicht komplex.
Ich habe bspw. die Rouletteinsel gefunden, der Mann heult mir die Ohren voll, ihm sei dieses Roulettedingenskirchen runtergefallen. Ich will helfen. Direkt unter der Insel ist ein schwebender Steinbrocken. Ich such mich dumm und dämlich. Aber da ist nichts. Warum ist diese Insel direkt darunter? Um mich zu verarschen? Haha, not!
Später finde ich das Ding in der Wüste. Ich setze so ziemlich alles ein was ich habe um damit zu interagieren. Fail. Ok, sag ich mir, vielleicht später. Dann krieg ich den Roboter, JAU, ab in die Wüste, mir wird vorher noch gesagt ich kann Robo jederzeit rufen um Gegenstände zu transportieren, hampel mir dort, wo ich die halbe fucking Wüste abgelaufen bin um die Kiste wiederzufinden einen ab, und es geht gar nix. Ich denke mir, SO, JETZT REICHTS, WO IST DAS PROBLEM? Schau ins Netz, was ich hasse, ich will alles selber schaffen, und muss dort lesen, ich muss den Typen, obwohl ich schon sämtliche Infos bekommen habe etc. nochmal ansprechen, da ich ja jetzt den Robo habe, und dieser Umstand nun die Quest triggern kann.
ALT0R! Wie dumm! Dann soll er vorher seine dämliche Fresse halten und mich einfach nicht spielen lassen, statt rote Heringe zu legen.
Klar, Kleinigkeit, trotzdem.

>da widerspreche ich jetzt mal frech! ;)
>es ist anders designt wie TP was die Dungeons angeht, aber wenn cih Kommentare von zB tm hier lese der im 1. Dungeon schon hing und nix mitd er Erklärung klarkam was zu tun ist war die Entscheidung doch richtig....


Die Entscheidung bezeichne ich doch nicht als falsch. Ich sage nur, ich fand bspw. den Wassertempel toll. Wenn man das nicht mehr bringen will, meinetwegen, ich bin nicht der Nabel der Welt, soll man der mimimi-Fraktion einen runterholen.
Jedoch, du kannst mir erzählen was du willst, die Dungeons haben Schienen, potenzielle Komplexität wird über eine Pace, die in dem was sie macht sehr gut funktioniert, gefressen. Wenn ich irgendwo hänge, weil ich nicht darauf komme das Schwert im Kreis zu drehen, heißt das nicht dass der Dungeon komplex ist.
Ergo hat man die Dungeons im Vergleich zu früher vercasualisiert. Wäre man nun konsequent, würde man auch die Oberwelt pacen, statt fetch&search&backtrack einfach etwas mehr linearisierten Content reingepackt, Action und Abwechslung hoch und somit halt mehr in Richtung Tunneladventure gearbeitet, so wäre man wenigstens konsequent gewesen. Aber so, bei Dungeons die Forschungsnotwendigkeit raus, dafür aber in der Oberwelt komplett austicken mit Sucheinlagen die nichts anderes als Arbeit ohne Befriedigung sind, weil ich mir nicht auf die Schulter klopfen kann einen mindfuck gelöst zu haben sondern nur blöd rumrenne, passt imo vorne und hinten nicht zusammen. Und oben drauf kommt dann auch noch eine zweifelhafte Neustrukturierung der Explorethematik, die ihrerseits wiederum mehr auf Pace abzielt. Da passt doch überhaupt nichts zusammen.

>welche Fetchquests sind denn so wahnsinnig nervend (die es zudem in Zelda auch schon immer gab, sie gehören also dazu)?
>bin noch nicht ganz durch, daher mal sicherheitshalber
>

Alle?
Ich habe mich bislang nicht daran gestört, da mir die Suppe einfach insgesamt gut geschmeckt hat, und fetching und explore passten ja auch halbwegs gut zusammen. Und ich bin ja auch bereit zu sagen, ok Leute, die Neuausrichtung der einzelnen Bestandteile ist einfach nicht mein Ding. Aber ich bin der Meinung, hier fügt sich eben kein homogenes Gesamtbild zusammen, die einzelnen Bestandteile des Spiels arbeiten nicht Hand in Hand, sondern widersprechen sich in ihrer konzeptionellen Ausrichtung. Und das ist dann für mich Designarmut, wenn ich einen Weg einschlage, dann gehe ich diesen konsequent zu Ende, ich baue aber nicht eine Dungeonpace ein und baue gleichzeitig Oberweltstreckmechanismen aus, das beißt sich.

>95% Wertung sind vielleicht zu hoch gegriffen - wenn man aber diese Krititkpunkte nimmt sind eigentlich alle Zeldas zu hoch bewertet, jedes hat so seine Schwachpunkt - auch das allseits vergötterte OOT.

Sehe ich anders, aus heutiger Sicht kann man da so einiges finden, die Zeit ist ja nicht stehen geblieben (außer im Nintendobunker), aber im Kontext der jeweiligen Zeit waren das schon sehr besondere Spiele, sowohl für sich genommen, als auch in Sachen Spielmechanik. Die stachen im Gesamtpaket genau so aus der seinerzeit vorhandenen Spielelandschaft heraus wie die jeweiligen Wertungen.


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