| Re:Das Ding ist ein Spätzünder |  |
>Vorweg:
>Ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem ich vor dem Spiel niederknien möchte. NFS HP hat mich nun endgültig in die Zeit zurückgebeamt, in der Arcade Racer noch Systemseller waren. Mit Simuracern kann man mich ja jagen, die NFS Blingblings fand ich furchtbar, die Mischung aus Arcade und Simu der PGR-Serie war nix für mich, zumal mich auch der Aspekt Stadtracer langweilte.
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>Aber bei NFS HP hatte ich endlich mal wieder ein gutes Gefühl, ich weiß nicht wie viele Jahre es her ist, dass ich mir einen Racer zum Vollpreis geholt hatte, aber es sind viele. Und der Ersteindruck nach vier Stunden Spiel war sehr durchwachsen.
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>Was hier so moniert wird, grafisch nüchtern, langweiliges Fahrverhalten, Gummiband, ich hatte diesen Eindruck auch.
>Aber dieses Vorgeplänkel ist eigentlich nur ein Tutuorial, das einem beibringt wie die Drifttechnik funktioniert, wie man die Spiegel nutzen muss, wie man die On-Screen-Karte nutzen muss. Dann wird das Spiel langsam anspruchsvoller, und erwartet von einem mehr und mehr, diese Elemente auch zu beherrschen.
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>Und dann, nach ein paar Stunden Spielzeit, legt das Spiel langsam los, es treten die ersten Strecken ans Tageslicht, die einem zeitlich abverlangen, sich langsam in den Grenzbereich vorzutasten, es sind kaum noch Crashes drin, die Kurven wollen effizient genommen werden, etwas Streckenkenntnis tut plötzlich Not, um gewisse Fallen zu umgehen und der Nitro muss wohl durchdacht eingesetzt werden. Und HP zwingt einen, diese Zeiten zu knacken, sonst geht es einfach nicht weiter.
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>Und erst dann geht das eigentliche Spiel los, und man kann seine gewonnen Ersteindrücke aus dem Fenster schmeißen.
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>Ist das ein Gummiband? Nein.
>Es gibt durchaus einen Mechanismus der das Mittelfeld etwas zusammen hält, aber in der Regel ist es so, dass man auch in einem Rennen mit Gegnern eine bestimmte Zeit knacken muss. Der typische Gummibandnerveffekt, man fährt 95% des Rennens wie ein junger Gott, und kann sich nicht absetzen, kurz vor Schluss ein dummer Schlenzer und verkackt, Zeit 1:55 und Platz 4. Das nächste Rennen fährt man zu 80% so, als ob jemand einem die Augen ausgestochen hätte, und erst zum Schluss halbwegs sauber, Zeit 2:20, Platz 1.
>Genau das passiert in NFS nicht. Es gibt einen Effekt, der dafür sorgt, dass man nicht komplett allein auf der Piste ist, aber wer Gold will, Platz 1, der muss eine bestimmte Leistung bringen, und bringt man die, gewinnt man auch, gerne auch mit nem Polster. In Rennen die ich mehrfach fahren musste war Platz 1 bislang auch _immer_ mit der persönlichen Bestleistung verbunden.
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>Und grafisch wird es umwerfend: Geile Landschaften, Details ohne Ende, wie tolle Schattenwürfe, Jets, Vogelschwärme, fallendes Laub, grandioses Spiel mit Dämmerungseffekten wie auch dem Wetter, Berge, Eis, Wasserfälle, Highways, diverse Brücken, Abkürzungen die einen durch Zug- und Bergwerkstunnel schicken undundund, für mich ist NFS HP der bislang schönste und lebendigste Racer der jemals erschien, und das mit deutlichem Abstand. Ich meine das absolut ernst.
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>Und da hat man ja inhaltlich NFS nur angerissen, gibt es ja auch noch Actionkomponenten wie die Pursuitrennen mit Waffeneinsatz und vieles mehr.
>Und habe ich schon den tollen Soundtrack bemerkt?
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>Ich müsste noch lange mit der Lobhudelei weiter machen, ich spare es mir, saß gestern abend mit meinem Bruder zusammen, haben abwechselnd gespielt.
>Und wir haben beide bei Aufgaben die wir immer wieder wiederholen mussten, weil die Performance nicht gut genug war, diesen Rausch gelebt, den Tunnel in den man bei hoher Konzentration taucht, vor dieser tollen Symbiose aus Sound, Grafik, Steuerung und Anspruch. Immer wieder Euphorie, abklatschen nach sauberen Leistungen, Begeisterung über gelungene Steuerungsmanöver, "hast du gesehen wie ich da ..." usw. usf.
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>Für mich ist das Spiel ein Arcaderacer in der Form, als ob man mir meine Wünsche an dieses Genre aus dem Kopf geschnitten und direkt ins Spiel gepackt hätte.
>Bin wirklich begeistert.
uns ging es gestern ähnlich wie Dir/Euch...allerdings glaube ich eher dass Wir uns das Spiel "schöngespielt" haben als dass es eine Perle enthällt die erst nach ettlichen Stunden zum Vorschein kommt. Das Spiel wird nicht plötzlich nach 4Std. besser-man lernt einfach nur mit den Unzulänglichkeiten umzugehen und workarounds für die Frustmomente zu entwickeln und wenn man dann, getrieben von der geilen Mukke in den Flow kommt machts tatsächlich richtig Spass und man bekommt schwitzige Hände. Aber ganz nüchtern betrachtet sind Gummuband Effekt, eine fehlende Map, ein Wasserfall wie zu Ridge Racer 3 Zeiten (ja-ich weiss dass ich hier bewusst "übertreibe"-aber mal im Ernst: Das Game sieht stellenweise echt billig aus) und im Grunde keine erkennbaren performance Unterschiede bei den Autos (Mein kleiner TT rammt den um tonnen schweren Challenger wie nix von der Piste, wird aber von nem Wagen mit 50PS weniger dank Turbo abgehängt wie nix) im Jahr 2010 eigentlich ein No-go das vom Spielspass geschickt kaschiert wird.