Thema:
So, durch und weit drüber hinaus (keine Spoiler) flat
Autor: FWE
Datum:03.04.10 12:01
Antwort auf:Final Fantasy XIII – Es ist da von KOSH

Habe FF XIII jetzt durchgespielt und mir noch sämtliche Trophäen geholt, die nicht mit übermäßig viel Arbeit verbunden sind. Die reinen grind- und zeitintensiven Trophies lass ich weg, auch wenn Platin nicht mehr so weit ist.

Mein Fazit: FF XIII ist kein besonders gutes Final Fantasy aber es ist ein oft hübsches und durchaus spielenswertes JRPG. Es ist der "personifizierte Mainstream". Durchgestylt und berechnet wie einer der typischen Hollywood-Blockbuster.

Die Story fand ich sehr bescheiden und mit den kryptischen Bezeichnungen wurde ich bis zum Ende nicht warm. Die Charaktere hingegen fand ich ok bis auf Vanille, die den Lymle-Part in FF XIII übernommen hat. Schade, dass man gegen Ende in der Regel eh nur immer die gleichen drei Jungs und Mädels nutzt. Es gibt fast keinen Grund zu wechseln, wenn man ein Stammteam hat.

Das Kampfsystem ist eigentlich die pure Einschränkung. Man kann nicht mehr frei auf bestimmte Kampfsituationen reagieren, sondern muss immer direkt die komplette Taktik umstellen, die dann wiederum neue Wünsche offen lässt. Z.B. will man nur Haste zaubern und muss dafür die kompletten Paradigmen umstellen - doof. Besonders macht sich das nach dem Hauptspiel bemerkbar, wenn man gegen viele starke optionale Bosse kämpft. Außerdem wünsche ich der "Ich wähle meine Aktionen selbst und drücke nicht einfach die X-Taste"-Fraktion viel Spaß in späteren Kämpfen, wenn Sekundenbruchteile über Sieg oder Niederlage entscheiden. Spätestens da sieht man, dass FF XIII für Auto-Combat ausgerichtet wurde. Letztendlich hat man sehr wenig Einfluss auf das Geschehen. Man kann eben keine taktischen Finessen anwenden sondern immer nur die grobe Richtung vorgeben.

Was mir auch nicht gefallen hat ist die Tatsache, dass es zwar viele verschiedene Waffen mit unterschiedlichen Eigenschaften gibt, man aber aufgrund von Ressourcen- und Geldmangel eigentlich nur eine pro Charakter (wenn überhaupt) richtig aufwerten kann. Damit entfällt die Möglichkeit die richtige Waffe zum richtigen Zeitpunkt zu wählen, es sei denn man ist bereit richtig viele Stunden ins reine Grinden zu stecken, wobei die Gegner mit den wirklich wichtigen Items erst nach zig Minuten fallen und eine sehr niedrige Droprate haben. Ätzend. Dieser WoW-Einfluss geht mir völlig auf den Nerv. Ich besiege lieber einen schweren optionalen Boss und bekomme dafür eine coole neue Waffe. Bei FF XIII ist jegliches Verbessern und Aufrüsten in meinen Augen schlicht Arbeit.

Ach, ich könnte immer weiter so schreiben. Lange Rede, kurzer Sinn: 79% - Grafikfreaks tun ein paar Prozente drauf.
Ich hatte tatsächlich mehr Spaß an Star Ocean the Last Hope als an diesem Spiel (auch wenn das natürlich andere große Macken hatte -> Lymle und Co.). Es dauerte allerdings lange mir das einzugestehen, denn ich war immer ein großer Final Fantasy-Fan. (Übrigens fand ich sogar Teil 12 besser als Teil 13.)

Jetzt freue ich mich auf Resonance of Fate und hoffe, ich bekomme mal wieder ein strategisches Kampfsystem und nicht einfach wieder sowas für Schnellklicker.


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