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Re:Nach 10 h X-Taste drücken mit der Geduld am Ende... flat
Autor: parademic
Datum:29.03.10 23:07
Antwort auf:Re:Nach 10 h X-Taste drücken mit der Geduld am Ende... von Clubmaster

>Du hast schon ganz recht. FF XIII ist ein RPG für Leute, die normalerweise nichts mit RPGs anfangen können. Daher wahrscheinlich auch mein ständiger Brechreiz beim Spielen, denn es wurde genau das rausgenommen, was einen normalerweise an RPGs reizt. Wahrscheinlich bin ich tatsächlich einfach die falsche Kundschaft. Aber selbst wenn: man verkauft ja auch nicht einfach "Rainbow Six" und tut dann "House of the Dead" in die Packung. Sowas ist nicht weit am Etikettenschwindel vorbei.

Die Serie (zumindest die Hauptteile) waren Imo alle so ausgelegt, dass sie Leute ansprechen, die sonst JRPGs nicht spielen würden. Ich habe seit Teil 6 alle gerne gespielt (Teil 12 habe ich ausgelassen) und mir nur aufgrund dieser Serie viele weitere JRPGs zugelegt, sie in den Schrank gestellt und viel zu spät angespielt und gemerkt, wie das Genre eigentlich ist. Das endete dann ca. Ende 2005 in einer großen Verkaufsaktion bei Ebay. Einer hat mir geschrieben, wie ich es nur übers Herz bringen könnte, die schönen Spiele zu verkaufen. Ich habe ihm geantwortet, dass die alle ein Fehlkauf waren und ich ihnen wirklich nicht hinterhertrauere ;=)

FF XIII geht schon noch einen deutlichen Schritt weiter in Richtung casual Spieler als die Vorgänger. Aber es ist auch nicht alles schlecht. Ich finde die Kämpfe mit schwierigeren Gegnern und Bossen bisher so spannend wie in noch keinem Teil der Serie. Denn das Echtzeit-Kampfsystem mit seinem Hin- und Hergeschalte der Paradigms ist zwar ziemlich simpel, aber bringt den Spieler ständig in Dilemma-Situationen, in denen er sich blitzschnell zwischen mehreren Optionen entscheiden muss.

Den Gegner kann man erst so richtig hart treffen, wenn dieser gestaggert wurde. Sobald er aber gestaggert ist, läuft ein Timer runter. Jetzt muss man entscheiden, ob man diese Zeit nutzt, um ihn zu verprügeln oder doch lieber Heil- oder Schutzzauber castet. Verprügelt man ihn in der Zeit, kann man ihm eine ganze Ecke Lebensenergie abziehen, steht dann aber womöglich ziemlich schutzlos da und riskiert den Tod bei seinem nächsten starken Angriff. Nutzt man die Zeit, sich zu heilen, verpasst man womoglich den Abschnitt komplett, wo man ihn richtig gut treffen kann. Man ist ständig in Versuchung, es noch ein Stück weiter zu treiben. Aber das Blatt kann sich schnell gegen den Spieler wenden. Das macht die Sache so spannend. die größeren Gegner und die Bosse haben auch mehrere Angriffe, die unterschiedlich stark sind. Und man muss gut abschätzen, was sie als nächstes machen und ob man es so überstehen kann oder doch wieder defensiv spielen sollte.

Dazu finde ich auch das Gegnerdesign und die verschiedenen Angriffsmuster der Gegner gut gelungen. Der Ablauf ist auch so gut getimed, dass die Kämpfe sich genau richtig anfühlen.

parademic


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