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Autor: | Jucksalbe | ||
Datum: | 21.03.10 15:59 | ||
Antwort auf: | Final Fantasy XIII – Es ist da von KOSH | ||
Nochmal in diesem Thread, im "Durchgezockt-Thread" geht sowas ja gerne unter. Gibts sogar direkt als Beitrag hier im Forum, hab keinen Blog, den ich vermarkten müsste. Und der kopierte Text: Ach herrje, selten so ein Auf und Ab in einem Spiel erlebt. Zunächst das Einfache: Die Graphik ist einfach fantastisch, die Landschaften sehen wunderschön aus, da gibt es Farben, die schon fast in Vergessenheit geraten sind. Ich hab mich häufig einfach nur an eine Schlucht gestellt und den Ausblick genossen. Das ist aber wohl auch der einzige Punkt, an dem das Spiel keinen Zweifel zulässt. (ab hier kleine Spoiler, kein Inhalt nur Ablauf) Es fängt erstmal lahm und langweilig an. Zwischen einer Menge Cutscenes darf man ein bißchen kämpfen, aber eigentlich nichts tun. Die ersten zwei Stunden sind wie ein langes Introvideo. Dann gehts aber erstmal wieder aufwärts, Crystarium und Paradigms werden eingeführt. Endlich kann man mal was tun! Endlich kann man auch aufstufen und so auch den langweiligeren Kämpfen etwas Gutes abgewinnen! Das Hochgefühl hält sich dann erstmal eine Weile. Jetzt bekommt man die Charaktere etwas genauer vorgestellt und man darf sich seine persönlich Hassfigur aussuchen. Für mich war das Snow, aber Vanille und Hope scheinen sich für viele Leute auch anzubieten. Dank der fest abgestimmten Kämpfe kommt man stetig voran und gerade wenn man das Limit beim Aufstufen erreicht hat, darf man auf der nächsten Ebene weitermachen. So bleibt man wenigstens konstant dabei und kommt nicht in Versuchung einfach an allen Kämpfen vorbeizurennen. Aber das nächste Tief lauert schon. Mit der Zeit wird alles nur noch monoton. Ein langer Dungeon reiht sich an den längeren, in Spielzeit ausgedrückt warens so die Stunden 15-20. Immerhin: Als erfahrener Maniac hat man da sowas gehört von wegen das Spiel soll später viel offener werden. Und wahrlich: so ist es! Endlich da! Weite Steppen, Nebenbeschäftigung, es kann ja so schön sein. Doch erstmal macht sich gleich wieder Ernüchterung breit. So viel Fläche und dauernd hin und her und immer wieder vor und zurück durch dieselben Gegnerhorden. Die Missionen sind auch schon alle aufgebraucht und da hinten in der Ecke lauern so fiese Gegner, die nicht so aussehen, als dass man sie bezwingen könnte. Nun gut, schweren Herzens vorbei, und weiter in der Story. Und gleich der nächste sich scheinbar ewig hinziehende Dungeon und weiter und weiter. Und, Moment mal, das hier sieht fast wie ein Rätsel aus. Immerhin, naja, weiter. Und dann soll man auch schon wieder weg? Hier muss man sich einfach mal zusammenraufen und nein sagen. Denn endlich (jetzt zirka 35 Stunden im Spiel) zeigt das Spiel man seine wahren Stärken. Kaum kommt man zurück, darf man sich auch mal schneller fortbewegen, dazu kommen noch die zahlreicher werdenden Teleporter, plötzlich machen die Missionen auch richtig Spaß. Jetzt fühlt es sich wie die besten Momente aus FFXII an. Und vor allem jetzt fühlt es sich wie Final Fantasy an. Es gibt Tonberries, Cactuars, Chocobos, Ochus, endlich altbekanntes in HD! Hin und her, die Stunden verfliegen, aber dann erstmal wieder Halt! Langsam werden die Gegner zu schwer und die Grenzen des Auflevelns sind fast erreicht. Also schweren Mutes voran in der Story (da war ja noch was...), jetzt übrigens so bei Spielzeit 45+ Stunden. Ein letztes Mal ins Tal der Motivation und dieses Mal in ein ganz tiefes. Es zieht sich und zieht sich und zieht sich. Gegner um Gegner um Gegner. Die Grenze zum Aufstufen ist lange erreicht, jetzt werden die Gegner nur noch umrannt wo es geht. Immerhin, meistens gehts. Lang ist trotzdem. Die Cutscenes werden auch immer alberner. Hat es bald ein Ende? Ja, zum Glück! Bei knapp 54 Stunden hab ich das Ende gesehen. Die größte Freude im Hinterkopf war dabei aber eher, dass ich gestärkt wieder zurück zu meinen Missionen konnte. (ab hier die richtigen Spoiler, ich will mich ja nicht ewig zurückhalten) Final Fantasy XIII ist ganz sicher kein schlechtes Spiel, es ist auch nicht das schlechteste FF wie so einige hier meinen. Aber es hat fürchterliche Längen, vor allem ewig lange Dungeons mit zum Teil auch noch sich wiederholendem Layout, vor allem diese Trainingsanlage kurz vor Pulse war fürchterlich. Dann aber auch die weiten Landschaften in Pulse, bei denen es große Bereiche gibt, die man gar nicht besuchen muss und die man dann in Ruhe erkunden kann. Das ist dann sozusagen die Wiedergutmachung für alles Schlechtes, was einem das Spiel zuvor angetan hat. Die letzten paar Stunden sind dafür wieder die Hölle, der allerletzte Dungeon zieht sich wieder ewig hin, man kriegt Gegner als Bosse vorgesetzt nur um sie zwei Minuten später als normale Gegner bekämpfen zu können. Andererseits gingen mir fast alle letzten Dungeons in FF-Teilen auf die Nerven. Wenn ich auf den Endboss zulaufe, will ich fertig werden. Mein Hauptgedanke ist dann immer "Wann komm ich endlich an?" und genau das ist dann der Punkt, wenn einem immer die seltsamsten Riesendungeons vorgesetzt werden. Normalerweise auch noch garniert mit absurd starken Endgegnern in fünfzig Stufen. Da hat FFXIII aber seltsamerweise nicht mehr mitgemacht. Der Endgegner ist okay, sind zwar drei Kämpfe, aber allesamt verhältnismäßig leicht, erst recht gemessen an dem, was man vorher vorgesetzt bekommt. Geht man doch mal drauf (bei der letzten Form war ich mit dem Heilen etwas zu zurückhaltend) darf man immerhin wieder direkt beim selben Kampf weitermachen. Naja, fast direkt, ich musste gut fünfmal Cutscenes überspringen bevor der Kampf wieder anfing (welchen Sinn macht das?). Das ist immerhin ein riesiger Fortschritt des Spiels: "Retry". So einfach kann mans machen. Ohne hätte ichs wahrscheinlich auch sein lassen. Die Sprünge im Schwierigkeitsgrad sind dafür einfach zu happig. Gerade die Eidolonkämpfe waren häufig unvorbereitet kaum schaffbar. Gut, eigentlich gabs ohnehin alle 10 Minuten Speicherpunkte. Die Story ist einfach nur beknackt. Die ist sowas von wirr zusammengeschustert, dass es einfach keinen Sinn ergeben kann. Okay, so am Anfang bis zum Mittelteil des Spiels wird sich wirklich Mühe gegeben, auf die Hintergründe der Charaktere einzugehen. Es geht in der Story ohnehin praktisch nur um die Geschichte der Charaktere. Das drumherum ist nur die Spielwiese. Vielleicht macht es deswegen auch keinen Sinn. Die letzten fünf Stunden des Spiels sind vollkommen überdrehter Firlefanz. Der Abspann ist grausamster Mist. Das ist selbst im Vergleich zu anderen FF-Stories noch hanebüchen. Ein positiver Punkt am Abspann: In den zwei Minunten, in denen Leona Lewis gespielt wird, fragt man sich, warum es wegen des Liedes überhaupt so einen Aufschrei gab. Gut, das Lied passt überhaupt nicht (kenne das eigentlich jap. Lied aber auch nicht), aber es sind zwei Minuten eines 50+ Stunden-Spiels. Es ist einfach vollkommen wurscht. Außerdem ist man zu dem Zeitpunkt sowieso schon allzu sehr damit beschäftigt, den Kopf gegen die Wand zu hauen. Ohne den ganzen (wohlgemerkt storymäßig vollkommen sinnfreien) Pulse-Abschnitt würde ich sagen es sei ein mittelmäßiges Spiel mit absurd guter Präsentation. So aber ist es ein gutes Spiel, dass ich gerne auch noch nach dem Abspann weiterspielen werde. Noch was vergessen? Ach ja, das Kampfsystem. Das geht eigentlich in Ordnung. Es ist schnell genug, so dass man die vielen Kämpfe auch verkraften kann. Man hat auch viele Möglichkeiten Strategien zu variieren. Der Unterschied zwischen Sentinel und kein Sentinel kann schonmal riesig sein. Man Hauptproblem war eigentlich nur, dass man keine Möglichkeiten hat, seine Charaktere zu bewegen. Es gibt Flächenangriffe und da ists oft auch einfach nur Glück, ob der eigene Charakter da mit reinläuft oder nicht, ausweichen kann man leider nicht (direkt). |
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