Thema:
Re:Durch (spoiler) flat
Autor: Snatcher
Datum:15.03.10 12:12
Antwort auf:Re:Durch (spoiler) von KO


>Generell erschien mir Shelby einen Tick zu nett als Serienkiller, man kann sich einfach nicht so richtig vorstellen das er mehrere Kinder ertränkt.

Ich finde es wirkte stark so, als ob die Entwickler sich gedacht haben "Da kommen die nie drauf, dass es der nette Herr Shelby ist". Sehr konstruiert halt.


>Hmm, finde ich eigentlich nicht. Etwas überraschendes hätte ja auch eine vorher unbekannte Person sein können. >Irgendein verrückter in einem Kellerverlies der jeden >Bezug zur Realität verloren hat.

Ja, aber dann ist halt der Überraschungseffekt weg. Wenn es eine Unbekannte Person ist, dann kan man ja nicht rätseln wer es ist. Bei Schweigen der Lämmer war ja der Überraschungseffekt auch nicht wer der Mörder ist, sondern WO er gerade ist, bzw. wo Jodie Foster ist.
In der Regel muss es jemand sein, der irgendwie schon erwähnt wurde oder schon aufgetaucht ist. Das macht es ja so schwer. Bei Sieben gings auch nicht darum wer der Mörder ist. Heavy Rain verfolgt da ein recht altes Thriller-Schema und ist daher leicht zu durchschauen.

>Mein Favorit war dieser eine Cop, der seine Verdächtigen lieber vorher hinrichtet bevor er sie befragt. Wobei es das natürlich auch schon einige Male gab :)

Hm, das war mir eigentlich klar das er es nicht ist. Die Typen die immer übertrieben brutal oder böse sind, sind ja eigentlich nie die Killer.

>Das Problem ist halt bei diesem Genre das es alle möglich Kombinationen schonmal irgendwo irgendwie gegeben hat.

Exakt. Es sei denn man macht es clever wie bei Sieben oder Schweigen der Lämmer, wo es nicht zwingend darum geht WER der Mörder ist.

>Da aber Heavy Rain gewissermaßen der erste Vertreter seiner "Art" ist, muß er nicht zwingend das Rad gleich neu erfinden.

Naja, seh ich nicht so. Erstens müsste er deiner Logik nach als erster seiner Art gerade das Rad neu erfinden und zweitens ist Heavy Rain der zweite seiner Art, nach Fahrenheit. Und drittens ist es halt schon schade, wenn ein Spiel sein Hauptaugenmerk auf die Spielfilm-mäßige Story legt, aber da dann eben nicht wirklich was neues schafft.
Sind Autoren von Spielen doch nur schlechte B-Movie Autoren?
Warum ist der Anspruch da so niedrig? Andere Spiele können doch auch innovative Stories und Charaktere entwickeln. Geht das nur im Fantasy- oder SciFi-Genre?


>Hmm, nein, es ist möglich das mehrere Hauptcharaktere sterben. Ich finde man hat schon erstaunlich viele Möglichkeiten die Story zu beeinflußen. Ich hätte eher gedacht es wird linearer.

Klar ist es möglich zu sterben. Aber da muss man sich schon sehr blöd anstellen. Bei der Prügelei auf dem Schrottplatz mit dem Ghetto-Gangsta musst du ca. jede noch so einfache QTE verraffen, damit er dich abknallt. Wenn man das nicht gerade extra macht, kommts eigentlich nicht dazu.
Und nach wie vor hätte ich mir gewünscht, dass die Story sich "wirklich" ändert. Aber es ist meistens so, dass man gewisse Dinge nicht schafft, zum Beispiel der Polizei entkommt, aber früher oder später landet man doch wieder an Punkt X. Dadurch ist es dann fast egal ob man entkommt oder eben nicht. Es ist zwar schon gut, aber es geht noch besser.





>Die fand ich eigentlich auch sehr gut weil man dort nachdenken mußte wie man weiterkommt, z.B. ihr die Blumen geben oder die richtige Figur zusammenbauen.

Naja, also die Blumen sind ja so "subtil" platziert. Nene, die wollte ich schon direkt am Anfang mit ins Zimmer nehmen, weil sie der einzige Gegenstand sind, mit dem man auf dem Weg zum Zimmer interagieren kann. Leider konnte man sie erst nach der Befragung der Mutter mitnehmen. Das sind z.B. so Kleinigkeiten die mich nerven, weil mir das Spiel da sagt "So mein Bub, Du siehst da Blumen, die darfst du aber erst nehmen, wenn die Mutter von Blumen redet". Das Spiel wird dadurch linearer als nötig. Und die richtige Figur bauen war auch nur ne Sache von Trial'n'Error, weil man fast nur mit Sachen interagieren kann, die man zum weiterkommen braucht (mit Ausnahme von Sofas oder so). Also von den Rätseln her war das wirklich bescheidenstes Deppen-Niveau, das hätte alles wesentlich komplexer und knackier sein können.


>Ich finde man kann auch locker über 90% dafür geben, schon alleine um die Entwickler dafür zu belohnen das sie was anderes versucht haben.

Man sollte die Entwickler eher dazu anspornen sich nicht auf dem erreichten auszuruhen, sondern das Potenzial, das ohne Frage in dem Spiel steckt, komplett zu nutzen.


>Leider wird Innovation von Zeitschriften leider selten belohnt. Der xte FPS bekommt, wenn er sich nich gerade schlechter steuert als der davor seine 92%, auch wenn das Szenario ausgelutscht ist wie ein 20 Jahre alter Kaugummi.

Welcher Shooter bekommt denn 92%? Davon ab ist Heavy Rain jetzt wirklich nicht so innovativ wie es immer gemacht wird. Dazu fehlen dem Spiel einfach die genialen Elemente, die über QTE und schöne Grafik hinausgehen.
Außerdem geht es immernoch um Spielspaß und nicht um nen Kunstpreis. Flower hat ja auch keine 90% verdient, nur weils innovativ ist.


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