| Auch dursch *Spoilerinos + Frägen* |  |
Hier wurde ja eigentlich auch schon alles genannt und aufgezählt, drum fasse ich meine Empfindungen einfach mal kurz und knapp in Worte.
Ich fand's super. Nach der Demo, die mich eigentlich eher abgeschreckt hat, war ich mir nicht sicher, ob ich mir die Vollversion überhaupt noch zu Gemüte führen solle. Die Steuerung war so überhaupt nicht mein Fall, und daran hat sich auch leider in der Vollversion größtenteils nichts geändert. In diesem Punkt fand ich das Spiel wirklich furchtbar, und mir fällt auch jetzt nach dem Durchspielen kein Argument dagegen ein, weshalb man die Steuerung nicht zumindest GROB an bisherige Gepflogenheiten angepasst hat. Oftmals hatte ich Manövrierprobleme, welche mich hier und da ein wenig aus dem schönen "Flow" im Spiel gerissen haben.
Gemessen am Rest des Spiels ist das aber eher ein Kompliment dafür, wie sehr mich Heavy Rain ansonsten in seinen Bann gezogen und gefesselt hat. Leerlauf gab es für mich in keiner Sekunde, und ich müsste wirklich stark überlegen, wann mich zuletzt ein Computerspiel in einem solchen Maße emotional gepackt und stellenweise auch angestrengt hat. Das Gefühl, dass ein Verkacken von Events gleichbedeutend mit einer drohenden Katastrophe im Spiel sein könnte, wurde wirklich grandios vermittelt. Andererseits war ich verblüfft darüber, wie rigoros so manche Entscheidung tatsächlich durchgeführt wurde. Dass sich Ethan den Finger abschneidet oder den Dealer erschießt...Hut ab, trotz meiner gefällten Entscheidungen in diesen Szenen hätte ich nicht gedacht, dass er es tatsächlich durchzieht. Da war ich echt baff.
Die Inszenierung war großartig, die Locations allesamt äußerst liebevoll und vor allem detailliert gestaltet und auch die musikalische Untermalung war durchgehend sehr treibend und emotional fesselnd, wenn's mal um die Wurst ging. Auch die meisten QTEs fand ich richtig spannend. Mit Ausnahme der Strom-Geschichte, die war einfach nur kacke, weil ich sie, aus welchen Gründen auch immer, einfach nicht gebacken bekommen habe und gewzungenermaßen den "Coward"-Exit nehmen musste. Auch die ARI-Brille war irgendwie...hmm....zu futuristisch irgendwie. Da ist mir der gute Jayden übrigens einfach weggestorben, als ich das Ding wohl ein Mal zu oft benutzt habe. tse und Levi ging's da offenbar gleich. Fand ich komplett bescheuert, somit war der ganze FBI-Ast in meinem Spieldurchgang irgendwie komplett für'n Arsch.
Was ich über das Ende und somit die Auflösung denken soll, weiß ich allerdings noch nicht. Der Diskrepanz Shelbys zwischen Everbody's Darling und einem fiesen Killer war IMO einfach viel zu riesig. Ich habe ihn sehr gern gespielt, umso unglaubwürdiger fand ich dann seine Maskerade.
Auch bleiben für mich am Ende ein paar Logikfragen übrig:
- Was ist mit Ethans (Ex-)Frau, also der Mutter von Shawn, passiert? Ist die mittendrin gestorben, und ich hab's evtl. vergessen/verdrängt/verpeilt? Die war in der zweiten Spielhälfte nämlich komplett von der Bildfläche verschwunden und spielte auch in meinem Ende keine Rolle, als Ethan gemeinsam mit Madison und seinem Sohn eine neue Wohnung inspiziert. "This would be perfect for the three of us". Hä? Soweit ich mich erinnere, hatte seine Ex-Frau doch das Sorgerecht. Oder fand die Alte es einfach nicht so prickelnd, dass ihr zwotes Blag überlebt hat? Hat mich doch sehr verwundert, weil mich durchaus interessiert hätte, mit welchen Augen sie ihren Ex-Mann denn nun gesehen hätte, nachdem sie ihn vorher noch als vermeintlichen Killer bei den Cops anschwärzte.
- Wieder Ethan: Was hatte es denn nun mit seinen Blackouts auf sich? Klar, Trauma. Aber warum die Origami-Figuren in seiner Hand? Und die Träume von ertrinkenden Kindern? Alles deutete für mich darauf hin, dass er der Zwilling sein müsste, der halt seinem Bruder beim Ertrinken zugesehen hat, OHNE aber gleichzeitig der Killer zu sein. Da hätte ich irgendeinen anderen Subplot erwartet. Dass da auf einmal der Name "Scottie" in der Szene fiel, hat mich doch glatt so sehr überrascht, dass ich dachte: "Hä? Scottie? Wer soll das denn sein?"
Auch Madisons Reaktion auf die Flüsterei von Shelbys Mutter hat mich da glasklar Richtung Ethan gelenkt. Warum sonst die schockierte Reaktion, als ihr der Name zugeflüstert wurde? Sie kannte Shelby doch offenbar nicht einmal.
- Eher eine Verständnisfrage: Was hatte es mit den Handys/PDAs auf sich, die Shelby in den Rückblenden gegen Ende, als er überführt wurde, aus dem Aktenschrank des Schreibmaschinenopas sowie der Suizid-Wohnwagen-Frau entnahm? Was hatten die da zu suchen?
Dat wär's ersma. Unter dem Strich auf jeden Fall ein Titel, den sich jedermann/-frau unbedingt mal angesehen haben sollte, auch wenn ich jegliche negative Kritik zumindest nachvollziehen kann.
Ach, und Sound-Aussetzer oder Stotterer o.ä. hatte ich nie (Slim + Patch, gezockt via DTS). Dafür aber Tearing, das mich allerdings generell nie sonderlich stört.