| Gefällt mir ziemlich sup0r |  |
Hab's die letzten beiden Abende zusammen mit Pepper gespielt, und wir dürften gut und gerne sieben Stunden auf dem Buckel haben. Bislang mussten wir uns _zwingen_, tief in der Nacht aufzuhören, und zum Wohle meiner Gesundheit wäre es mir lieber, wenn sich diese verschissene "Nur diese kleine Quest noch!"-Sucht möglichst schnell wieder verpieselt!1
Insgesamt bin ich aber sehr, sehr begeistert, was vor allem an der wirklich wahnsinnig gut gelungenen Shooter-Mechanik, den brachial kräftigen Sound-Effekten und natürlich der Bazillion an Waffen mit den aberwitzigsten Bonus-Effekten liegt, die sich allesamt wunderbar unterschiedlich anfühlen und anhören. Trotz dieser erschlagenen Vielzahl an Schießeisen hat man nie das Gefühl, es mit wahllos in die Spielwelt implementierten Gegenständen zu tun zu haben, wodurch ein von mir befürchteter "Randomness"-Faktor nahezu wegfällt. Auch stimmt bislang der Zeitabstand im Spiel, in dem man immer neuere und vor allem geilere Wummen findet. Die Loot-Balance haben sie also wirklich super hinbekommen, wodurch die Motivation durchweg auf einem hohen Level ist. Ich bin echt gespannt, ob das Niveau in dieser Hinsicht tatsächlich gehalten und womöglich sogar noch ausgebaut werden kann.
Generell finde ich das System, mit dem der/die/das Loot im Spiel verteilt wird und an die aktuellen Bedürfnisse der Spieler angepasst ist, ziemlich clever. Trotzdem gibt's hier aber ein paar störende Dinge: Obwohl ich jetzt gut sieben Stunden auf dem Tacho habe, fällt es mir schwer, die gedroppte Munition sofort auseinanderhalten zu können. Klar, dafür gibt's Icons, aber ich muss viel zu oft die Kamera justieren, um zu sehen, um was für Munition es sich überhaupt handelt. Allein aus dem Grund halte ich meist die X-Taste gedrückt, um alles gleichzeitig aufzunehmen. Dass da dann manchmal Munition dazwischen ist, die mein Kollege besser gebrauchen könnte, ist dann halt blöde. Da hätte man einfach einen kleinen Schriftzug direkt über die gedroppte Munition pappen sollen statt dieser ewig langen Lichtstrahlen.
Generell hätte man die Item-Beschreibungs-Kästchen irgendwie anders platzieren sollen und nicht blickfeldsensitiv. Wie schon bei der Munitionsgeschichte isses manchmal unnötig hakelig, wenn man ein Item NICHT direkt zentral im Blickfeld hat und somit erst die Kamera nachjustieren muss, um die ollen Kästchen lesen zu können. Das artet schnell in ein HUD-Overkill aus, besonders dann, wenn nebenbei auf einmal auch noch gelabert wird. Das ist sowieso wieder ein Thema für sich: Wenn die (herrlich absurden!) Personen anfangen zu labern, kriege ich rein überhaupt gar nix mit, weil sich auch die Untertitel komplett über das HUD legen und mit diesem, je nachdem, was man gerade eingeblendet hat, kollidieren. Hielt man ein aufgeräumtes, "gestreamline'tes" HUD bislang noch für selbstverständlich, versetzt einen Borderlands hier und da gern mal in die Steinzeit zurück. Von der "Story" habe ich daher bislang so gut wie gar nix mitbekommen, was aber offenkundig wohl auch nicht sooo schlimm zu sein scheint.
Das sind aber Kritikpunkte, die dem Spaß überhaupt keinen Abbruch tun und für mich nur als kleine Nervigkeiten gelten. Eine größere Nervigkeit ist, warum man zum Beispiel keine Munition droppen kann. Wir spielen zwei komplett unterschiedliche Klassen und nutzen, bis auf vereinzelte Ausnahmesituationen, unterschiedliche Waffen. Da es aber durchaus mal passieren kann, dass man im Eifer des Gefechts plötzlich einen Munitions-Plattfuß erleidet, wäre es ziemlich prima, sich vom Kameraden aushelfen zu lassen. Aufnehmen kann man schließlich jeden Munitionstypus, warum also nicht auch sharen bzw. generell droppen? Kann ich nicht nachvollziehen.
Ansonsten überwiegen bislang aber die positiven Aspekte, und das in einer eklatanten Überzahl. Das Gefühl für alle Waffen und deren Feedback ist das Sahnestück und absolut Spot-on. Die Gegnervielfalt ist, entgegen diverser Meinungen, in meinen Augen eigentlich voll okay. Besonders die fiesen Flugviecher finde ich total super, das hat noch kein anderes Spiel so schön dynamisch und unberechenbar eingebaut. Wenn diese sich mit Schatten an den Gebirgswänden ankündigen und im Chat ein planloses "Fuck, wo sind die?" losbricht, ist das schon echt spaßig. Auch die restlichen Gegner sind allesamt durchaus unterschiedlich genug, um eigentlich keine Monotonie aufkommen zu lassen.
Ich bin unter dem Strich jedenfalls echt angetan, und meine großen Erwartungen an diesen Titel wurden bislang vollends erfüllt. Zwar scheinen die Charaktere zu Beginn relativ generisch und wenig unterschiedlich in ihrem Können zu sein, sobald man sich aber auf seine Ausrichtungen festgelegt und einige Stufen gelevelt hat, sind die Skills durchaus unterschiedlich genug, um die Charakterklassen in der Folgezeit spürbar auseinanderklüften zu lassen.
Außerdem: Ich möchte den Roboter "Claptrap" jetzt schon zu meinem Charakter des Jahres wählen, ich nässe mich immer wieder ein, wenn der sein "LOOK AT ME, I'M DANCING, I'M DAAAANCING!" zum besten gibt oder wirr dahersingt. Zu geil!