Thema:
Re:Die negativen Wertungen haben auch etwas positives: flat
Autor: troik@s (deaktiviert)
Datum:07.09.08 17:28
Antwort auf:Re:Die negativen Wertungen haben auch etwas positives: von Frodo

>Grafik? Steuerung? Kameraführung? Story? Leveldesign?  Monster-Vielfalt? Charaktere? Nicht abbrechbare Sterbe-Sequenz? usw. da machen die vielen Items auch nix mehr gut, sorry.

Ich will Dir da ja nicht zu Nahe treten, aber hast Du nicht vor einigen Monaten für die Gamepro "Two Worlds" getestet und eine doch recht hohe Wertung vergeben, trotz vieler Bugs, einer unheimlich miesen Framerate, sau üblem Balancing und einer ziemlich flachen Story?

Es gibt sicher Momente wo die Framerate mal einbricht, aber selbst bei größerem Gegneraufkommen bleibt die Engine deutlich flüssiger wie bei Two Worlds. Warum stellt das also für Dich bei Too Human ein Problem dar, bei Two Worlds damals aber nicht? Sowas interessiert mich, wird hier mit 2erlei Maß gemessen?

Die Steuerung ist jetzt auch alles andere als schlecht. Natürlich wirkt sie anfang überladen und die Hiebe per rechten Analogstick sind gewöhnungsbedürftig, aber nach gut 4 Stunden Spielzeit macht sich die Steuerung sehr positiv bemerkbar, da alles sehr flüssig auszuführen ist.

Dann die Sterbesequenz. Da verstehe ich auch nicht wirklich wo da nun so ein großer Kritikpunkt ist. Innerhalb von gut 5 Stunden Spielzeit bin ich vielleicht 6 Mal gestorben. Pro Sterben warte ich halt 10 Sekunden, mal einfach so dahin geschätzt. Sterbe ich in anderen Spielen, z.b. Ego Shootern, wird ebenfalls neugeladen und das dauert in der Regel genauso lange. Warum hängen sich also so viele an dieser Animation auf? Ich könnte die Kritik nachvollziehen wenn Too Human einen unmenschlich hohen Schwierigkeitsgrad hätte, und alle 10 Meter Game Over zu sehen wäre. Aber wie lange dauert es denn z.b. bei Two Worlds bis es nach dem Ableben weitergeht? Wer weiß, vielleicht lädt die 360 ja im Hintergrund, weiß nicht wie es beim streamen ist.

>Ich kann nicht nachvollziehen, wenn Wertungen über 70% gehen!

Und ich kann nicht nachvollziehen wie die Wertungen unter 70% liegen. Ohne Frage ist es kein Titel der im oberen 80er Bereich zu finden ist. Dafür ist das Spiel schlichtweg vom Gameplay zu limitiert. Aber unter 70%? Da läuft irgendetwas falsch. Ist es Antipathie gegen die Entwickler? Ist es die enorme Erwartungshaltung bei einem Titel der so lange in der Entwicklung ist? Ist es Unvermögen einiger Tester sich mit einer analogen Schwertsteuerung anzufreunden? Ist es das, wie ich finde, frische Setting? Und vor allem, wie kann sich jemand so über Wertungen über die 70 auslassen, wenn dieser Tester einem RPG wie Two Worlds, was bei Gamerankings im Schnitt deutlich unter Too Humans liegt, eine Wertung über 80 gegeben hat? Wo ist da der Maßstab und die Objektivität?

Versteh mich nicht falsch. Ich habe Two Worlds auch gerne gespielt, konnte aber damals bei Deiner Wertung nur mit dem Kopf schütteln. Das gleiche bei Too Humans. Es ist für mich nicht nachvollziehbar wie man dem Titel unter 70% geben kann. Aktuell, wenn es denn so beim Spielspaß bleibt, tendiere ich zur 7.8 von IGN, was eine klare Kaufempfehlung für Fans des Action-RPGs darstellt. Und die darf bei Too Human ganz klar gegeben werden. Die Story ist, wie bei jedem Spiel Geschmackssache. Bisher finde ich sie äußerst interessant und bin nicht nur wegen den Items und Upleveln motiviert weiter zu spielen, sondern auch um zu erfahren was hinter den Charakteren steckt, vor allem was mit der Frau von Lord Baldur wirklich passiert ist.

Klar, das Leveldesign ist zweckmäßig, war bei Diablo 2 aber auch nicht besser. Kann da die Kritik auch nicht nachvollziehen, denn Kern solcher Spiele ist das metzeln, Item sammeln und hochleveln. Da braucht es kein ausgeklügeltes Leveldesign, ist ja schliesslich kein Ego Shooter oder Action Adventure. Wenn ich es mit KuF vergleiche, punktet es auch dort ganz klar. Mit der Kamera stimmt allerdings, die ist Ninja Gaiden ähnlich doch ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Und wo sind mal die positiven Punkte zu dem SPiel? Die Idee mit den Runen, Waffen aufrüsten, Talentbaum den man jederzeit resetten kann und taktischen Finessen wie Kriegsschrei etc werden irgendwie komplett unter den Teppich gekehrt. Gegen die größeren Brocken können verschiedene Strategien gefahren werden, wenn die Steuerung verinnerlicht wurde, kommen unheimlich tolle Kombos zustande.

Also so schlecht wie einige das Spiel machen ist es in meinen Augen wirklich nicht. Sicherlich kein Hit, aber Genrefans werden da eine Menge Spaß mit haben.


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