Thema:
Re:Nein nicht in jedem Spiel flat
Autor: Bomber
Datum:23.11.06 12:31
Antwort auf:Re:Nein nicht in jedem Spiel von Don Cosmo

>>Sagen wir es mal so. Ich weis bei einem Klavier nicht auf welcher Taste welche Note liegt. Ergo: Ich kann nicht Klavierspielen. Aber ich weis sehr wohl, wie ich ein Pad halten muss und welche Knöpfe ich drücken muss. Ergo: Ich kann zocken.
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>Nun ja, also scheinbar dann doch nicht so intensiv oder gut, wie man meinen müßte, wenn bestimmte Spiele da so großes Kopfzerbrechen machen. Einerseits ist es nicht mit getan beim Klavierspielen, wenn man weiß "diese Taste ist der und der Ton", zum anderen sehe ich selbst dann nicht den großen Unterschied zwischen Einlernphase am Klavier und der am Pad. So wie Du für jedes Stück am Klavier bestimmte Griffe oder Abfolgen der Tasten lernen musst, um die gewollte Geschwindigkeit oder Lautstärke zu erreichen, musst Du Dich bei vielen neuen Titeln damit beschäftigen, was dieser speziell von Dir verlangt.
>Fast-Food-Titel, die das nicht verlangen gibt es ja wie Sand am Meer, einige wenige, die das nicht tun und auch nicht funktionieren würden, wenn sie sich mit "egal-was-für-Eingaben-auch-immer" bewältigen lassen würden, bleiben dann einem gewissen Klientel in ihrer Gänze verwährt...
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Wie ich weiter unten erwähnt habe, spiele ich fast nie/bis gar nicht FPS. Nun kaufe ich mir, weil ich das gerne mal probieren möchte *einenschwerenTiteleinsetzen*, weil ich ja vorher nicht einmal weis, wie schwer das Teil ist.
Ich sterbe von nun an immer sofort nach 10 Minuten. Was wird wohl meine Schlussfolgerung sein? FPS sind für mich unspielbar.
Gäbe es aber einen "Baby"-Modus, würde ich mich an das Spiel gewöhnen können und besser werden. Vielleicht würde ich zwar danach sagen "OK, total langweilig" (Wie in meinem Fall), aber ich dürfte dies dann wohl auch mit Recht behaupten.

>>Und in Test steht selten der Schwierigkeitsgrad. Ausserdem geht es hier ja primär nicht um mich, sondern um Max Mustermann, der nicht hier mitliest, der keine Zeitschriften liest, der nur ein wenig Spaß haben will. Der ist dann der Blöde, oder? Der hat dann eventuell 60 Euro durch den Kamin gejagt.
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>Nun, wenn er leichtfertig sich ein Spiel kauft, von dessen Genre er keine Ahnung hat oder daß nicht für ihn eigentlich gedacht ist, hat er in der Tat Pech gehabt. Jeder mündige Bürger hat das Recht, Entscheidungen zu treffen, darunter auch viele falsche. Er erkauft sich aber nicht das Recht, daß er das volle Potential des Titels präsentiert bekommt. Und Du willst nicht ernsthaft verlangen, daß ich Mitleid oder Verständnis dafür habe, wenn jemand uninformiert einen Fehlkauf tätigt? Das ist nämlich eine ziemlich bockige Einstellung. "Ich habe gezahlt und gerade weil ich gezahlt habe, will ich mich nicht über Gebühr damit auseinandersetzen müssen! Mein Geld entbindet mich von jeglichen weitern Pflichten als ab und an mal A zu drücken, denn ich bin Kunde König!"
>Sicherlich kann man trotz aller Vorberichte und Tests auf die Nase fallen, passiert mir auch ab und an, konsequenterweise verkauft er/sie/es dann den Titel wieder und bekommt einen gewissen Teil der 60€ wieder raus.
>Aber die Forderung, daß jeder Titel jedem Spieler das komplette Potential offenbahrt, ist leider absurd. Dazu gibt es viel zu viele Rand- und Nischentitel. Aber auch ein Rennspiel, das meine Verlobte durchspielen kann, halte ich bei aller Liebe für undenkbar: dazu müßte fast schon ein Autopilot exisiteren, der 90% der Dinge macht. Und jetzt sag mir, daß das sinnvoll ist!
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Für manche durchaus. Stell dir mal vor deine Verlobte will mit dir zocken. Jetzt könntest du, weil du ein Profi in dem Spiel bist, ihr diesen Autopiloten einschalten. Glaubst du nicht, dass ihr beide dann Spaß daran haben könntet? Oder sagst du ihr dann "Nö, du bist zu blöd dafür. Geh Barbie spielen!"?

>>Tja, da liegt aber genau das Problem. Warum muss zocken denn elitär sein. Denn selbst beim Probespielen kann ich nicht sagen, ob mir das Spiel nicht bei der Hälfte doch zu schwer ist. Im Gegensatz dazu kann ich das bei Musik sehr wohl.
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>Es geht hier nicht um elitär, sondern einen höchstwahrscheinlich sehr geringen Teil, der mit bestimmten Genres oder einigen wenigen Vertretern bekannter Genres auf deren Schwierigkeitsgrad nicht zurecht kommt. Oder willst Du behaupten, daß ein Großteil der Spieler derzeit Probleme damit hat, einen Großteil der Spiele zu bewältigen mit den vorhandenen Einstellungen? Der Begriff Elitär passt da nicht in die Argumentation.


Passt er doch. Neue Märkte wirst du nur noch im (Fast-)Seniorenbereich und bei den Frauen finden. Willst du diese Gruppen ausschliessen? Mal anders gefragt: Wie würde es dir gefallen, wenn es nur Spiele für diese Zielgruppen geben würde?

>Schreib doch bitte auf, welche Titel für Dich unlösbar waren, welche hingegen problemlos. Überwiegt da etwa der "Schaff-ich-nie-im-Leben"-Teil?

Fear Effect 2, bei den Ventilatoren. An dieser Stelle habe ich aufgehört zu spielen. Wenn es dort eine Skip-Funktion gegeben hätte, dann hätte ich es weiter gespielt.

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>>Nur bieten viele Spiele erst gar keinen Easy-Mode. Und zweitens, stellt mich dann manchmal der Easy-Mode doch vor eine unlösbare Aufgabe. Auch das kann vorkommen. Und ich finde es gerade unmotivierend, wenn ich an einer Stelle hänge. Überspringen kann ich sie ja auch nicht.
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>Prinzipiell wäre das etwas, dem auch ich zustimmen kann, wobei es wirklich strak auf den Titel ankommt. Welcher Titel war das beispielsweise bei Dir, eine bestimmte Stelle!? Bzw. für welchen Titel würdest Du Dir das wünschen?


Wünschen würde ich es mir in JEDEM Titel mit einer epischen Story, in dem geballert wird. Das Ballern ist für mich in diesen Spielen NUR dazu da, mich aufzuhalten. Es stört mein Empfinden des Storyflusses.

>Die Sache die ich mich frage ist, läßt Dich beispielsweise Rollenspiel XY nach 5 gescheiterten Versuchen an einem Zwischenboss dennoch per "Skipp" durch, bist Du dann nicht beim nächsten Boss gradezu per Default wieder zum Scheitern verurteilt? Oder Du fällst wieder und wieder in einen Abgrund, wirst dann vom Programm auf die andere Seite gebeamt. Wirst Du dann die folgenden Sprungpassagen meistern können oder auch dort wieder solange ins Nirvana springen, bis Dich das Programm an die Hand nimmt?
>Ihr erwartet seltsame Dinge von Spielen, ganz ehrlich...


Du erwartest von Spielern seltsame Dinge. Bei dir hört es sich so danach an "Friss oder Stirb", als ob der Designer immer Recht hat damit.

Und um ein Wort zu Ninja Gaiden zu verlieren. Ich bin auch nur bis ins 2te Level gekommen. Dann hatte ich keinen Bock mehr und hab gecheatet. Und du wirst es nicht glauben, es ist mir scheißegal was Mr. I sagt, es hat trotzdem Spaß gemacht, denn er hat dahinter tatsächlich eine Story eingebaut. Unglaublich!

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>>Es gibt natürlich gewisse Gegenbeispiele, die Story und Inszenierung im Vordergrund haben, aber auch diese vergessen und vernachlässigen die Spielelemente nicht vollends, was ich eigentlich sehe, daß ihr fordert...
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>>Das sehen einige Entwickler aber auch wieder anders. z.B. MGS. Du willst doch nicht behaupten, dass da das Spielen im Vordergrund steht. Und trotzdem ist es das Medium Videospiel.
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>Genau deswegen habe ich auch obigen Satz geschrieben, wobei ich weniger an Manta Gerhard gedacht habe. Trotz der langen Laber-, Film- und Sinnfrei-Passagen steckt auch in dem Titel noch viel Rumschleichen, Leute erschießen, Endgegnerkämpfe und sonstiges, was es zum Spiel macht. Darauf wird auch Kojima nicht verzichten und würde er wirklich weglassen, um rein die Geschichte zu erzählen, dann macht er einen Flim draus oder eine interaktive DVD oder sonstwas, aber kein Spiel!
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Dazu sage ich nur: Metal Gear Solid 3 Subsistence.


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