Antwort auf den Beitrag "Re:KZ-Gedenkstätten: Mehr Provokationen durch Schüler" posten:
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>>>und wir reden hier jetzt nicht von richtig jungen Schülern, die noch gar nicht die nötige Reife haben können, [b:sondern von Zehntklässlern]. >> >>Das Thema an sich ist soweit traurig, aber ich würde aus eigener Erfahrung (sowohl als Jugendlicher als auch als Vater) insofern widersprechen, als dass es genau das Alter ist, in dem die Kinder eben nicht unbedingt die nötige Reife haben und Grenzen austesten bzw. sich gegenseitig zu irgendeinem Scheiß anstiften. DIE Nummer wäre mir damals natürlich nie in den Sinn gekommen und zeigt irgendwie, dass man das Thema mittlerweile nicht mehr in alle Köpfe transportiert bekommt wie seinerzeit. > >Wir hatten damals auch den Vorteil, dass es keine Smartphones gab und auch kein Social Media. Insofern ist die Scheiße, die wir in dem Alter gemacht haben auch nicht für die Nachwelt festgehalten worden. Das lebt höchstens in Erzählungen im kleinen Kreis weiter und sorgt immer mal wieder für Lacher und/oder Scham. > >Unabhängig davon bin ich trotzdem der Meinung, dass wir in einzelnen Bereichen in Sachen Reife weiter waren bzw. wir anders auf solche Situationen (wie dem Besuch eines KZs) vorbereitet wurden. Auch wenn wir damals schon immer mal wieder die Lehrer nicht ernst genommen hatten, konnten wir dennoch erkennen, wenn es einer mal richtig ernst meinte und hier auch keinen Spaß verstand, wenn jemand aus der Reihe tanzte. Dies wurde im wesentlichen dann auch so akzeptiert. > >Ein solches Fehlverhalten wie mit dem KZ wäre damals in einer Klassenkonferenz geendet. Heute kommen die Eltern ja nicht selten mit rechtlichem Beistand und null Einsicht. Der Umgang mit Fehlern ist heutzutage eine Graus. Fehler müssen "bestraft" werden. Konsequenzen müssen spürbar sein. Hieraus ergibt sich ein Lerneffekt. Fehler sind für die Reife auch essentiell. Das fehlt mir heutzutage. Der pädagogische Ansatz, der heute vertreten wird, ist mir zu lasch. Und zack, sind wir in dem immer währenden Generationenkonflikt. Ich höre mich so an, wie meine Eltern damals und deren Eltern die Generation davor. > >Ich glaube einfach auch, dass die Welt viel komplexer geworden ist. Problemfelder sind schwieriger zu erfassen und auch zu bewerten. Dies betrifft natürlich auch die Erziehung an sich. Ich weiß nicht, ob und was im Detail falsch läuft, aber ich kann mich nicht vom dem Gefühl lossagen, dass etwas gehörig schief läuft. Oftmals fängt das Problem ja schon mit den Eltern an. > >Vielleicht wäre ein erster Ansatz, dass Schulen endlich mal genug Lehrer zur Verfügung gestellt bekommen; das Schulen ferner viel mehr auf die Sozialkompetenz achten, auch wenn das primär die Rolle der Eltern sein sollte. Lieber mal Social Media unterrichten, als die zigste Interpretation von irgendeinem alten Schinken von Dürrenmatt. > >Letztendlich sind Kinder auch das Spiegelbild unserer Gesellschaft. Insofern dürfen wir uns da in Summe auch gerne alle selbst an die Nase fassen. Es ist nicht Aufgabe der Kinder und Jugendlichen die Weichen für eine respektvolle Erziehung zu stellen.
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