Antwort auf den Beitrag "Re:Der Rechtsrutsch in Europa ist Russland gesteuert" posten:
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>>Auf unserer Seite nix, weil unsere EU Politiker weiterhin tatenlos zuschauen und immer noch die Einflussnahme massiv unterschätzen > >Jein. >Erstmal ist das alles kein einseitiges Russenmanöver. In allen Ländern gab und gibt es Kräfte die das was akut passiert schon immer auf der Wunschliste hatten. >Die waren aber geraume Zeit aber auch aushaltbar da gesellschaftlich und politisch nicht sonderlich relevant. Und mit diesen intrinsischen und extrinsischen Kräften nimmt man unsere Demokratien nun in einen effizienten Würgegriff, und leider sind wir damit ein Stück weit überfordert und finden keinen passenden Kontermove. > >Durch den rechtspopulistischen Aufschwung erobern diese tollen Menschen nun natürlich Parlamente, das können sie auch sicher deswegen weil viele Wähler gar nicht verstehen womit sie sich mit ihrem Kreuzchen eigentlich gemein machen. Man konnte erfolgreich einen Fiebertraum in den Köpfen der Menschen installieren, wo die Gefahren entsprechend auch als Hysterie abgetan wurden und werden. Hierbei sollte aber auch nicht vergessen werden, dass dass alles auch deswegen auf fruchtbaren Boden fallen konnte, weil die Politik und Wirtschaft und der Umgang mit Problemen (Klima, Flüchtlingsströme, soziale Absicherung, Gesundheitsversorgung usw. usw.) in der Bevölkerung auch einiges an Frustrationen aufgestaut und an berechtigten Ängsten aufgebaut hat. > >That being said, gab es natürlich gravierende Versäumnisse. Die auch aus einer hohen Naivität resultierten. Wie Deutschland seine Gasversorgung geplant hatte, ist hierbei nur eine von vielen Anekdoten. Dabei sollte man aber auch nicht vergessen dass eine prophylaktische Absicherung gegen das was nun los halt auch Unmengen an Kapital frisst. Schau nur mal auf die Kohle die hierfür ins Militär fließen muss. Und das ist nur ein Fallbeispiel. Wenn man denkt dass diese Risiken gegen die man sich absichert in höchstem Maße unwahrscheinlich sind, dann macht man so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Ist so eine Einschätzung dann falsch, muss man eben im Hauruck-Verfahren solche Versäumnisse nachholen, und das ist ziemlich wild, weil sich in solchen Flanken über die Zeit auch sehr hohe Bringschulden auftürmen. Solange nichts passiert hat man alles richtig gemacht, wenn was passiert brennt der Baum aber so richtig. Siehe auch Vorsorge zu Corona oder was bei Subprime passiert ist. Aber wie gesagt, Vorsorge und Kontrolle ist halt teuer, und entsprechend ist das Motiv sowas zu schludern auch unheimlich stark. > >Und nun passiert genau das. >Aber, es ist auch äußerst fatalistisch zu sagen, dass man das nicht ernst nimmt und im Dornröschenschlaf schlummert. In Deutschland passierte seit dem erheblich mehr als sich vom Russengas zu emanzipieren. Und dort hat man ja auch gut gearbeitet und gezeigt dass man immer noch leistungs- und funktionsfähig ist. Man hat das innerhalb kürzester Zeit gut hinbekommen ohne dass sich die Drohszenarien bestätigten. Wer einen konsequenten Media-Blackout hingelegt hätte, hätte wahrscheinlich nicht mal gemerkt dass da überhaupt was war. Da darf man der Ampel auch ruhig ein Kompliment aussprechen wie sie diese Krise gemanagt hat. > >Auf politischen Bühnen wird die Thematik auch klar angesprochen, siehe etwa Habeck-Rede im Bundestag, aber das ist jetzt auch nur ein Fallbeispiel, die Gefahren werden im Grunde von den Parteien und Politikern der Mitte klar benannt und nicht verdrängt. > >Und es passiert auch enorm viel was man gar nicht sieht. Und worüber kaum bis gar nicht berichtet wird. Was mich durchaus irritiert. Nichtsdestotrotz. Ich persönlich arbeite bspw. in einem Segment das sich "Teil der kritischen Infrastruktur" schimpft. Wir ertrinken in EU-Regularien die vorgeben wie man diese Front aufgrund der Gefahren der hybriden Kriegsführung abzusichern hat. Das ist ein riesiges Thema das enorm viel Ressourcen ist, ernst genommen wird, und auch klar als das adressiert wird, was es ist. Ein kalter Krieg, für die meisten Menschen nicht sichtbar, und doch findet er statt. Akut und nicht als irgendeine Bedrohung am Firmament. Ich merke dabei auch selbst, dass ich das kaum glauben kann. Gestern hatte ich noch den langweiligsten Job der Welt, heute bin ich schon jetzt ein verkappter Soldat ohne Helm der seinen kleinen Beitrag dazu leisten muss unser Land zu schützen. > >Also nicht alles schwarz malen und mit anpacken statt aufregen. Dieser aufgeregte Zirkus mit all seiner Stimmungsmache ist ja genau das was man will. Denn es schwächt uns. Das ist ja auch die Strategie. Und jeder kann helfen. Allein schon damit sich bei diesem Affentanz nicht zu beteiligen. >Und "wir" haben auch noch lange nicht verloren. >Aber ja, die Lage ist fucking brandgefährlich, mittlerweile sind echte Horrorszenarien im Bereich des Möglichen. Man kann nur hoffen dass der Tag, an dem viele Menschen merken wobei sie geholfen und was sie damit angerichtet haben niemals kommt und sie ihren Wahn mit ins Grab nehmen können, statt irgendwann bei Fragen der Enkel mit leerem Blick die Wand anzustarren wie unsere eigenen Opis als man was zu "damals" wissen wollte.
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