Antwort auf den Beitrag "Re:Das muss und wird kommen" posten:
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>>>>Aha, du lässt also fremde Leute dein zweites Wohnzimmer benutzen? Wir reden hier von Leuten, die mit dem Auto fahren, weil sie Öffis eklig finden. Rate mal wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass diese Leute ihr Auto mit anderen teilen wollen. >>> >>>"ihr" Auto gibt es dann ja nicht mehr. Ich glaube die Idee "ich besitze einen autonomen Tesla" wird es dann nicht mehr geben. Das verkennen viele, denke ich. >> >>Und die Automobilindustrie wünscht sich das? > >Das ist ja genau das Problem warum es nicht so kommen wird. > >>Also eine Verringerung von Fahrzeugen, weil alle dann nur noch im Sharing-Modell rumfahren und keiner mehr private Autos besitzt? Ich glaube das ist eine eher unrealistische Erwartungshaltung. > >Exakt, wird nicht so kommen. Zumal das kein sharing ist. Da habe ich mich auch schon mit dem sharing Verband angelegt. > >Deshalb sage ich ja, die dystopische Vorstellung von hellbringer (Milliarden autonome Fahrzeuge der Konzerne werden die Welt regieren) wird so nicht funktionieren und kommen. > >>>>Also das Ergebnis wird sein mehr Autos auf den Straßen, dafür wird der ÖPNV dann leer herumfahren. >>> >>>So wird es nicht kommen können, weil kein Platz mehr für fließenden Verkehr gibt und keinen Platz für mehr Fahrzeuge. >> >>Alternativ werden mehr Autobahnspuren gebaut und die Straßen breiter gemacht. Wie wir es ja teilweise durchaus auch noch immer machen und definitiv in der Vergangenheit schon gemacht haben. > >In der Vergangenheit. In urbanen Räumen geht das aber längst nicht mehr. Es ist nicht mal genug Platz für Wohnraum. Quasi gegen jedes Projekt in Berlin gibt es massive Proteste. > >>>>Die Konsequenz daraus ist den ÖPNV schrittweise einzustellen um Kosten zu sparen. Und irgendwann bleibt den Leuten keine andere Möglichkeit mehr als ein Auto zu nehmen. Man ist dann komplett abhängig von großen Tech-Konzernen, die beliebig ihre Preise anpassen können. Zum Beispiel wenn mehr Bedarf da ist, zahlt man dann das Doppelte oder das Dreifache. >>> >>>Für die Nutzung oder für den Kauf? Was meinst du? >>>In einer autonomen Welt wirst du kein Eigentum mehr benötigen. >> >>Für die Nutzung meint hellbringer wohl. Wenn Autos nicht mehr im privaten Besitz sind, sondern nur noch (irgendwann) wenige Firmen die Nutzung anbieten, dann werden die Nutzungspreise recht bald steigen. Siehe auch Über Lieferdienste oder sonstwas. > >Aber dann widerspricht er sich. Erst bezweifelt er dass privater Besitz jemals aufgegeben wird. Dann aber wird die Welt von mobilen Dienstleistungen und den Konzernen dominiert. > >>>Jetzt bist du also doch bei Nutzung. Warum siehst du eigentlich in jeder möglichen Lösung immer nur das Negative? Robo Taxis können auch Bestandteil eines ÖPNV sein. >> >>Das unten verlinkte "Not Just Bikes" Video [https://www.youtube.com/watch?v=040ejWnFkj0] zu dem Thema erklärt die Sorge ganz schlüssig wie ich finde. Auch wenn uns in Europa hoffentlich nicht ganz das schrecklichste Szenario droht, so scheinen mir viele der in dem Video angesprochenen Aspekte nicht komplett unrealistisch, wenn ich so über die vergangenen Jahre nachdenke. >> > >Es gibt so viele Menschen, die an diversen Lösungen arbeiten und forschen und natürlich durchdenkt man auch die dort gezeigten Szenarien. > >> >> >> >>>Du wirst in Zukunft den ÖPNV nicht einfach abschaffen können, weil Du die gesamte Menge an Fahrgästen nicht mit einzelnen autonomen Fahrzeugen realisieren könntest. Dann bräuchtest Du so viele, dass es keinen Platz mehr gäbe. >> >>Die Abschaffung bzw. deutliche Veringerung des ÖPNV und Fernverkehrs wird aber zwangsläufig (mal wieder !) das Ziel der (autonom)-Automobilindustrie sein. Wir hatten das schon mal ab den 1920ern, und jetzt droht sich das zu wiederholen. > >Wo denn? Ich kann nur aus meinem Umfeld Berlin Brandenburg sprechen. Da werden neue Buslinien getestet, Fahrrad Parkhäuser gebaut, Radwege gebaut. Die U-Bahn und S-Bahn massiv saniert. Natürlich kann man die U-Bahn nicht einfach ausbauen - das sind unglaubliche Kosten. Aber man diskutiert über kürzere Takte, autonome Züge und die bessere Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel. > >>>Die Koexistenz von großen Transportmitteln und kleinen individuellen Fahrzeugen wird es immer geben. >> >>Das Problem ist, die Ballance ist schon längst komplett in Richtung zweiteres gekippt, auch in Europa. Und wenn es dann einerseits massive finanzielle Interessen gibt das weiter voranzutreiben und auch die unregulierte Möglichkeit, dies zu tun, dann wird es zwangsweise weiter gehen. > >Also wie gesagt in Berlin merke ich davon absolut nichts. Mittlerweile ist der gesamte Innenstadtbereich Parkzone und man diskutiert weitere Maßnahmen um die Pkw zu verdrängen. >Man muss sich dann aber auch der Konsequenzen bewusst sein: mal eben zu einem Café fahren oder ins Kino lassen Viele dann ausfallen. Ich selbst lebe ja mittlerweile außerhalb Berlins und gehe am Wochenende mal in ein Café in Berlin zum Frühstück, danach in ein Museum oder eine kleine Galerie. >Nur zahle ich dann für drei Stunden parken 12 - 16 Euro. Das Ergebnis ist, dass ich keine Lust mehr habe und die Innenstädte immer weniger belebt sind. Die Menschen, die in der Stadt in der Nähe der Cafés leben gehen nämlich auch nicht mehr ins Café, weil die ausbleibenden Kunden, Inflation und steigende Mieten usw. dazu führen dass ein cappuccino 7 Euro kostet. > >Alles was gemacht wird muss zig Facetten berücksichtigen. So schwarz weiß ist es eben nicht. > >Wenn jetzt die Frage kommt warum ich nicht anders als mit dem Auto in die Stadt fahre, kann ich natürlich beantworten. Ich brauche dreimal so lange. Ich muss zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Bahnstation. Da darf ich dann aber hoffen, dass es nicht regnet. Dann muss ich zweimal umsteigen und auf keinen Fall den Anschluss verpassen. Und ab Zielbahnhof muss ich dann noch ins Büro laufen. Dauer rund 90 Minuten. PKW 30 Minuten. >Das ÖPNV Angebot ist da, aber es ist nicht so komfortabel wie ich es brauche. >Für mich wäre in meinem Fall wichtig das Fahrrad mitnehmen zu können - die Bahn hat aber eine andere strategische Entscheidung getroffen. "Wir wollen Personen transportieren und keine Fahrräder" >Ich muss also ein extra Ticket für mein Fahrrad kaufen und die Bahn hat dann noch nicht mal die Pflicht mein Fahrrad zu transportieren (steht auch so auf der Webseite). Das ist einfach vorbei an den Bedürfnissen und hat nichts mit den bösen Auto Konzernen zu tun. >Stattdessen baut die Bahn übrigens auf eigene Kosten für die Gemeinden große Fahrrad Parkhäuser, damit ich mein Fahrrad dort sicher und trocken abstellen kann. Und wundern sich, dass sie nicht abgenommen werden und nur zu 20 % ausgelastet sind. > >>Ich fürchte der Gedanke an ein Utopia wird durch den Kapitalismus und die Gier weiterhin ein unrealistischer Gedanke bleiben. > >Es gibt auch Welten zwischen Utopia und Dystopia. ;-) >---------------------- >Gesendet mit M! v.2.7.1 beta 2
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