Antwort auf den Beitrag "Re:Zur Portugal mal nach einem Jahr Arbeit ein paar Dinge" posten:
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>>Danke für die Eindrücke. Portugal ist zwar ohnehin nicht in meiner Top 3, aber zumindest in der Top 10. >> >>Die von Dir genannten Gründe decken sich aber in etwa mit dem, warum ich Portugal bisher nicht in die engere Wahl genommen habe: >> >>>Stichwort Lebenshaltungskosten - ja, da ist manche Dinge sind billige, allerdings hat die Inflation da auch ganz schön zugeschlagen. Verglichen mit Deutschland empfand ich bei den gängigen Ketten vieles nicht wirklich billiger, manches wie Pflegeprodukte oder Süßigkeiten sogar deutlich teurer. >> >>>Teurer ist auch Elektrokram und einen wirklich billigen Handytarif habe ich ebenfalls nicht gefunden. Da mein AG Stromkosten übernommen hat, kann ich zu diesen nicht viel sagen, aber speziell im Winter würde ich von deutlich höheren Stromkosten ausgehen, da ja oft elektrisch geheizt wird. >> >>>Stichwort Miete - gerade im Ballungsgrossraum Lissabon, Porto und der Algarve haben die Mieten mächtig angezogen, Lissabon ist da kein Stück anders als andere Großstädte. >> >>>Auch ein Grund, weshalb übrigens viele Portugiesen über Expats keine hohe Meinung mehr haben. >> >>>und wer denkt, dass man in Portugal keine Heizung braucht, wird im Winter eines besseren belehrt werden >> >>>Auch kann man im Winter mal mit Stromausfällen rechnen, länger als ein paar Stunden war es aber nie der Fall >> >>>aber im Winter kann es zumindest im Raum Lissabon schon sehr kühl werden, was auch dem Wind vom Atlantik geschuldet ist sowie dem Regen, der echt fies sein kann. >> >>>Stichwort medizinische Versorgung - Portugal hat zwar ein öffentliches Gesundheitssystem, in das man als Einwohner auch reinkommt, allerdings krankt das System ziemlich. Zunächst einmal muss man sich in einem Saude dafür anmelden und dann kann es Monate dauern, bis einem der Arzt zugeteilt wird, zu dem man dann in dem Centro de Saude gehen soll. Die Saudes sind auch sehr überlaufen, mehrstündige Wartezeiten sind da normal, und damit meine ich eher 4-5h als 1-2. >> >>>Auch in Krankenhäusern kann es aufgrund von Ärztemangel zu langen Wartezeiten kommen, auch werden OPs mal gerne verschoben, insofern sie nicht lebensnotwendig sind. >> >>>Ländlich ist die medizinische Versorgung nochmal deutlich schlimmer, >> >>>Ist man allerdings privat versichert, schaut die Situation anders aus - hier kann man dann in Privatpraxen oder Kliniken gehen, die hoch modern und teils auch sehr spezialisiert sind für Dinge wie Diabetes, was altersbedingt sicherlich nicht unwichtig sein kann. Ich war jedenfalls froh, dass mein AG mich privat versichert hat. >> >>>ÖPNV - auf dem Land nicht wirklich existent, in Lissabon war es aber okay. >> >>Klingt alles nicht so ansprechend. > >Naja, das klingt jetzt vielleicht bei mir auch ein bisschen negativer als gemeint - wie gesagt, Portugal ist ein tolles Land, aber da ist eben auch nicht alles Gold, was glänzt und in ein paar Punkten weichen meine Erfahrungen auch deutlich ab. Speziell die Lebenshaltungskosten, da war ich wirklich überrascht, weil ich zum Einen auch die Lohnstruktur in Portugal kenne (4,70 Euro Mindeststundenlohn) und mir der Recruiter das damals auch anders verkauft hat. Ich frag mich echt, wie da normale Arbeiter und Angestellte über die Runden kommen, mein Lohn war deutlich höher und dennoch ist das Geld ab und an knapp geworden. > >Und offen gesagt, solche Pferdefüße wirst du in den meisten Ländern finden, deswegen sollte man das auch immer gut abwägen. > >Ah. Ein Wort noch zur Krankenkasse - wenn man sich hier aus der gesetzlichen KV abmeldet, weil man im Ausland ist, sollte jedem auch klar sein, dass man ab 55 Jahren quasi keine Chance mehr hat, sich dort wieder versichern zu lassen.
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