Antwort auf den Beitrag "Re:Lianke und Murakami" posten:
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>>"Die vier Bücher" von Yan Lianke ist leider erst der zweite Buchtipp, dem ich nach über zwei Jahrzehnten hier im Forum gefolgt bin. Kola hatte mir zudem "Meister und Margerita" empfohlen. Datt war's, was man wohl auf mein äußerst geringes Interesse für Belletristik zurückführen kann. > >Aber dafür hast du doch relativ viele belletristische Werke in deinen Listen :). > >>"Die vier Bücher" hat mich wirklich "entzückt". Ich habe mich bewusst weiter nicht über die "große (chinesische) Hungersnot" informiert, aber Lianke versteht es prächtig dem Leser in literaischer Form klarzumachen was für 'ne Riesenscheiße damals abgelaufen ist. Bei solchem Zeuch ist Literatur allen anderen Kunstgattungen einfach mal sowas von überlegen. Zorn - nicht zu verwechseln mit Wut - war ein steter Begleiter wähernde des Lesens in meinem Abdomen. (Ich kann nur dringend empfehlen obigen Wiki-Artikel über den Lyssenkoismus und seine daraus resultierenden Folgen zu lesen. Wenn also Axiome für wichtiger als ihnen widersprechende Fakten genommen werden.) >> >> >>Für die meisten hier wird es wohl unverständlich bleiben, aber für mich gibt es kaum was beruhigenderes bzw. den Kopf reinigenderes als die künstlerische Auseinandersetzung mit so schweren/dunklen Themen. Meiner Resilienz tut es keinen Abbruch - eher dürfte das Gegenteil der Fall sein. >> >>Danke also nochmals für diesen Tipp und "Der Traum meines Großvaters" wird definitiv irgendwann gelesen. > >Den habe ich auch noch ungelesen stehen und warte noch auf den richtigen Moment. Schade dass du nicht [i:Der Tag, an dem die Sonne starb] lesen wirst. Da hätte mich mal ne andere Meinung zu interessiert. Meine Frau hat den leider bisher weder auf taobao, noch in Taiwan oder HK im Buchladen auf chinesisch bekommen können. > >>Für die anderen: Es geht um folgendes Gute-LauneThema >> >>[https://de.wikipedia.org/wiki/Infektionen_durch_HIV-kontaminierte_Blutprodukte#Volksrepublik_China] >> >> >> >> >>So, dann kommen wir jetzt zu Murakami und der alles entscheidenden Frage: Darf man Murakami gut finden? Ja, darf man sowie man sich an einem Drittligaspiel wie Viktoria Köln gegen Rot-Weiss Essen erfreuen kann. Murakami ist bei weitem kein solcher Schund wie Paolo Coelho, auch wenn ersterer dem Kitsch immer noch viel zu nahe kommt. >> >>Der "sibirische Wahnsinn" ist in diesem "geerdeterem" Buch schon ein kleiner Fingerzeig gen magischem Realismus und die Figur Yamatos ist ganz klar der von Sonja aus Dostojewskis "Schuld und Sühne" entlehnt. (BTW: Im Buch wird auf Arthur Schnitzler und Karl Kraus verwiesen wie sie den 1. WK ziemlich ungeil fanden. Warum haben sich denn die ganzen Romanschreiber alle so, dass sie Kriege so unsexy finden? Schwere Waffenlieferungen beschte!) >> >> >>Ich verstehe, wenn sich die Leute hier einfach nur zu gerne immer und immer wieder in ihre Murakami-Kuscheldecke reinschmusen wollen, aber wieso mal nicht einen Roman mit ähnlicher Thematik lesen wie z.B. Milan Kundera "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins". > >Das eine schließt das andere ja nicht aus, wobei der Kundera auch noch im Regal wartet... Zumindest meine Frau war angetan davon - Murakami liest sie trotzdem gerne :). > >>Und wenn ihr das nicht liest, dann zumindest das oben von mir velinkte Büchlein über Moralismus, ist dieser doch stark im hiesigen Forum. > >Ich habs auf dem Schirm. Btw. die [i:Was bedeutet das alles?] Reihe ist echt gut und unerschöpflich. > >>Dass ich wieder mal so naiv war ein ernstes Sachbuch über Computerspiele in einem Videospieleforum zu posten, werd ich mal als Spleen meinerseits abtun. > >Aber die moralische Einordnung von Computerspielhandlungen ist nun selbst in der Nische eine Nische :). Für [u:mich] klingt die Fragestellung ob das Spielen von Computerspielen unmoralisch sein kann nicht so spannend. Bei deinen früheren Posts bekam man immer einen guten (inhaltlichen) Einblick (hier ist mir auch nicht klar ob du das jetzt interessant / gut fandest), so dass man das für sich einordnen konnte. Verstehe das aber bitte nicht falsch und schreib jetzt bloß nichts näheres dazu - wobei mich schon interessieren würde auf welche Antwort der Autor kommt :), auch wenn ich dazu dann auch nichts weiter beitragen könnte -, denn hier ständig Monologe zu führen, nimmt auch die Lust am Schreiben. Von daher kann ich dich da voll verstehen.
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