Antwort auf den Beitrag "Re:Elektronische Patientenakte (ePA)" posten:
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>Eher kritisch. > >Aus wissenschaftlicher Sicht: > >- Big Data hat - in Ländern, die diese zur Verfügung haben, bisher keinen nennenswerten Forschungsvorteil gegeben. >- Hauptproblem ist halt bei Daten aus der ePA, dass diese nicht normiert erhoben werden, was für die wissenschaftliche Auswertung enorm wichtig ist und halt ein ... nennen wir es mal vorsichtig großer Anteil "finanziell geprägter Falschinformationen" darin verborgen liegen, welche die Daten halt massiv verfälschen. > >Aus Patientensicht: > >- jo, hast halt deine Daten jetzt direkt bei dir. Ist halt die Frage, wie häufig du da jetzt wirklich selbst reinschaust. >- Nachteil ist halt, dass die Wahrscheinlichkeit einen Abgreifens via Hacking nicht gerade gering ist und du ja mit der ePA einwilligst, dass alle Daten für wissenschaftliche Zwecke frei gegeben sind. Hier hast du auch kein gesondertes Veto-Recht und erhältst auch keinen Einblick, wer alles Zugriff auf die Daten hatte. >- die Hürde für die wissenschaftlichen Zwecke sind sehr gering. Allianz kriegt so auch alle Daten, sobald Sie versicherungstechnische Erhebungen in wissenschaftlicher Form durchführt. >- die Daten werden nicht anonym weitergeben, sondern nur mit einem Pseudonym verschlüsselt. >- Da das Ding zum Zeitpunkt der Einführung eine bessere PDF-Dropbox ist, stellt sich zudem die Frage, ob beim Weiterreichen der Daten wirklich alle personenbezogenen Informationen (aus nicht normiert aufgebauten) Arztbriefen vor Weitergabe so gewissenhaft unkenntlich gemacht werden. I doubt it. > >Aus Krankenkassensicht / Sicht des Ministeriums > >- hier haben wir klar die Hauptprofiteure der Einführung. Die Kosten für Doppelbefundungen sind nicht unerheblich und können nun eingestrichen werden, da man ja jederzeit auf alte Befunde zugreifen kann >- auch statistische Erhebungen sind nun leichter möglich für eine Kostensteuerung > >Aus Sicht der Ärzte: > >- Die Doppelbefundung hat nur leider meist bei der Zweitmeinung nen einfachen Grund: der Vorbehandler arbeitet falsch / ungenau. Daher bin ich eigentlich immer recht froh drum, wenn ich vorab einen eigenen Befund machen kann, den ich momentan noch abrechnen darf, da mir der Altbefund prinzipiell nicht vorliegt. Die Fehlerquote bei den Kollegen liegt dabei aus eigener Erfahrung gerne mal bei 50 %. Nach baldiger Logik müsste ich jedoch entweder die Befundung umsonst durchführen oder halt meine Diagnose aufgrund der bestehenden Befunde erheben. Also im Zweifelsfall auf die gleiche (falsche) Diagnose kommen. >- Zudem ist das Ding rechtlich ein Super-GAU. Während ich meine eigene Anamnese problemlos Überblicke, werde ich zukünftig rechtlich im Streitfall sicherlich immer für alle Informationen der ePA haftbar gemacht. Sprich: Wenn ich einen Befund auf Seite 102 von 542 einer nicht oder unzureichend strukturierten PDF-Sammlung nicht gesehen habe, wodurch dem Patienten ein Nachteil entstanden ist, komme ich immer in Teilhaftung. Wird sicherlich rechtlich ein echt interessante Zeit...
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