Antwort auf den Beitrag "Re:Schwierig und einfach^^" posten:
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>Übersetzungen sind ein schwieriges Thema und ich bin da auch nur ein Laie. > >Ich glaube alle drei Übersetzungen sind gut und sind für Normalsterbliche vollkommen geeignet. Aber eine Übersetzung empfehlen?! Traue ich mich nicht. > >>Es gibt mittlerweile drei Übersetzungen von dem Werk. Die erste von Reschke, die Neuübersetzung von Nitzberg und dann eine weitere Neuübersetzung von Berlina. Bei der letzten habe ich vor allem bei dem Preis die Befürchtung, dass das irgendeine Schnellübersetzung ist > >Ich habe heute den halben Arbeitstag* damit verbracht mich über die Übersetzungen kundig zu machen. >Ich glaube die Gefahr besteht bei Anaconda/Berlina nicht. >Bulgakow ist gemeinfrei, Anaconda wollte wohl mitspielen und brauchte eine neue Übersetzung. > >Alexandra Berlina ist vom Fach - studierte Germanistin/Anglistin nebst Doktortitel, in Russland geboren mit Meister und Margarita als Lieblingsbuch und in den Interviews auch mega sympathisch. >Hier ihre Gedanken zu der Übersetzung: >[https://babelwerk.de/essay/die-unendliche-leichtigkeit-des-schwerpunkts-der-meister-margarita-und-ich/] > >Scheint eine durchdachte normale Übersetzung zu sein. Ich habe wieder Lust auf das Buch bekommen, wird wohl die Tage gekauft :) > >Berlina schreibt: >>"Und jetzt stellt euch mal eine Welt vor, in der Übersetzungen nicht nur bemerkt, sondern auch detaillierter >verglichen werden als „harascho da, njet harascho njet“. In der die drei Meister-Fassungen nebeneinander >stehen, und eine Buchhändlerin ihre Brille zurechtrückt und einem Kunden erklärt: „Also, Reschke ist der >Klassiker, da können Sie nichts falsch machen; wenn Sie’s etwas experimenteller und modernistischer mögen, >greifen Sie zu Nitzberg – und wenn Sie auf Politisches und Klamauk stehen, nehmen Sie die Berlina.“ > >Zu Nitzberg im sehr verspoilten Beitrag bei Deutschlandfunk: >(https://www.deutschlandfunk.de/poetische-lesart-einer-moskauer-teufelsgeschichte-100.html) >>"Nitzberg geht es um die poetische Wirkung, um den Geist des Werkes, nicht um Buchstabentreue. Er schärft den >Roman an und lässt ihn gegenwärtiger wirken. Da wird „rattenfrech“ gedroht, man bekommt „die Fresse poliert“ >oder wird flott gelobt mit „Sie sprechen ganz schön doll Russisch“." > >In unserer Buchrunde haben wir letztes Jahr die Nitzberg-Übersetzung gelesen. >Die soll wohl moderner sein, durch experimentelle und mutige Sprache frisch sein und die russische Moderne zeigen! >Nun ja als Laie kam sie mir halbwegs normal vor. Aber der Teufel (hmmm) steckt im Detail, man müsste alle drei Varianten lesen :) > >Die Nitzbergausgabe ist auch serious business mit mehreren Nachworten, Hinweisen des Übersetzers zu seiner Arbeit, Interpretation der Figuren und mehr als 300 Fußnoten! Damit ist sie vermutlich auch für Slawistik-Studenten bei Hausarbeiten als Quelle benutzbar. > >Da werden die Namen der Figuren erklärt, Handlungsorte in Moskau vorgestellt, sprachliche Mittel in Russisch/Deutsch verglichen - > >>»Die Physiognomie fast ferkelhaft …«: Auch im Russischen eine dreifache Klangballung: »s čut’-čut’ porosjačimi čertami lica …« > >oder > >>Korowjew: Der Name »Korowjew« stammt vom russischen Wort »korova« (»Kuh«) ab und >erweckt somit eine Assoziation mit Hörnern. Möglicherweise nennt Bulgakow seine >Gestalt aber so, weil die ihm bestens vertraute atheistische Zeitschrift >»Bezbožnik« (»Der Gottlose«) Jahrgang 1925 den Untertitel »Korovij« führte, um die >russischen Bauern anzusprechen. Die besagte Zeitschrift beschäftigte sich mit >landwirtschaftlichen Problemen (u.a. auch mit der Viehzucht). > >Seltsamerweise ist im gedruckten Buch wohl (wie gesagt ich kenne nur das eBook, aber es sieht so in Amazons Buchvorschau aus) nicht ersichtlich wann es eine Fußnote gibt, also muss man immer blättern?! > >Die günstige Anaconda-Ausgabe zeigt sicher nicht so viel Erklärbär-Gehabe. >Was ist wichtiger - eine ruhige Übersetzung wie wohl von Berlina und Reschke oder Textarbeit und Moderne bei Nitzberg? Keine Ahnung... > >Und die klassische, von beiden neuen Übersetzern ebenfalls gelobte, Reschke-Übersetzung - kenne ich gar nicht. > >*Ja, ja und dann geht deutsche Wirtschaft kaputt, da würde aber auch keine 41-Stunden Woche helfen^^
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