Antwort auf den Beitrag "Re:Danke (mit Text)" posten:
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>>>Naja. Ich würde insofern mitgehen, als das ich es für falsch halte, das die Demos teilweise als "gegen Rechts" statt "gegen Rechtsextremismus" beworben wurden. >> >>Ja, das war ja einer der Punkte der Interviewpartnerin: Dass Viele gegenwärtig evtl. vergessen, dass es für eine funktionierende Demokratie auch eine Gruppe „Rechts der Mitte“ geben muss, und dass Konservative nicht gleich Nazis sind. Viele fühlen sich da angegriffen - ich hatte erst neulich so eine Diskussion in einer WhatsApp-Gruppe meiner Schulfreunde. Da sind viele FDP- und CSU-Wähler, und da fühlen sich gegenwärtig einige in die Nazi-Ecke gedrängt. > > > >>>Andererseits finde ich Kritik an dieser sprachlichen Ungenauigkeit mutig, wenn sie gleichzeitig die Ampel pauschal als linke Regierung bezeichnet. >> >>C‘mon! [i:Natürlich] kann man diese Regierung als „links“ bezeichnen, wenn SPD und Grüne die größten Fraktionen darstellen. > >Kann man, aber es ist eben ähnlich ungenau, wie von "rechts" zu reden, wenn man eigentlich rechtsextrem und nicht konservativ meint. Die demokratischen Parteien rechts von der Mitte nennen sich in Deutschland nun mal auch nicht rechts, sondern bspw. konservativ, bürgerlich, wirtschaftsliberal oder christdemokratisch. Die CSU führt sogar sozial im Namen. > >> >>>Eine Koalition mit der FDP, die keinerlei Steuererhöhungen macht, eine grüne Partei, die hauptsächlich von Besserverdienenden gewählt, und der nicht völlig zu Unrecht vorgeworfen wird, das sie neben dem Klimaschutz aus dem Auge verlieren, dass sie Menschen mit kleinen Einkommen überfordern und einem Bundeskanzler, der aus dem rechten Flügel der SPD stammt. >> >>Alles richtig, aber dennoch kann diese Regierung IMO - trotz FDP - getrost als „links“ bezeichnet werden. Was denn sonst? Joschka Fischer war im Kabinett Schröder auch ein Realo, trotzdem war das damals eine „linke“ Regierung (und trotz Hartz IV). > > >> >>>Und die AfD einfach so als normale Opposition zu bezeichnen finde ich halt eben auch fragwürdig, wo die AfD doch massiv auf Desinformation setzt und andere Parteien und Medien praktisch ununterbrochen versucht zu delegitimieren. >> >>Ja, der Trump-Kurs halt. Ich fürchte, diese Art wird sich in der politischen Landschaft leider weiter ausbreiten - auch in anderen Parteien. Bisher ist der Umgang miteinander in Deutschland ja relativ vernünftig, aber wenn das auch bei uns zu Wahlerfolgen führen sollte, werden sich andere daran orientieren. Keine Ahnung, wie man da wieder rauskommt. >> >>Und was die politische Haltung der AfD angeht: Ja, Höcke ist ein Nazi und die Partei in Thüringen so weit rechts, dass sie als rechtsextrem bezeichnet werden muss und ihr dementsprechend begegnet werden sollte. Aber gilt das auch für die anderen Länder? > > >> >>Und was ist mit den Wählern? Will man 20% der Bevölkerung pauschal als „Nazis“ deklarieren, mit denen nicht mehr diskutiert werden darf und die demnach verloren sind? Das können wir doch nicht ernsthaft tun! Daher fand ich die Aussage „Ausgrenzung führt immer zu Radikalisierung“ so bemerkenswert. >> >>>"Also Herr Höcke, erinnerungspolitische Wende um 180 Grad, das klingt ja sehr interessant, das müssen wir drigend mal diskutieren. Das ist ja eine völlig normale politische Forderung, die wir natürlich besprechen müssen." Stellst du dir das ungefähr so vor? >> >>Siehe oben: Die AfD ist mehr als nur Höcke. Wir tun gut daran, da genauer hinzuschauen und nicht alle - insbesondere deren Wähler - nicht über den Nazi-Kamm zu scheren. Es gibt Gründe, warum die Partei so stark geworden ist. Einige, für viele Wähler wichtige Punkte, werden dort offensichtlich eindeutiger und klarer behandelt als von anderen Parteien. > >Na dann nimm doch zum Beispiel mal Maximilian Krah, immerhin Spitzenkandidat der AfD für diese Europawahl: >[https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Krah] > >>Und als regelmäßiger Wähler der Grünen ergänze ich noch: Wäre die aktuelle Regierung nicht so eine Katastrophe al laufenden Band (Ausnahmen bestätigen die Regel), wäre die AfD nie dort wo sie jetzt ist. > >Wäre ich mir nicht so sicher. Ja, die Regierung könnte vieles besser machen, aber viele der Probleme wie Inflation, Wohnungsnot, Klimawandel, Ukraine-Krieg, Demografischer Wandel wären auch dann immer noch vorhanden. > >>>Die Radikalisierung ist doch längst da und manche radikale Forderungen kann man nicht ernsthaft diskutieren. >> >>Wir müssen uns sicher nicht um Höcke & Co bemühen. Aber um einen Großteil der Wähler und vor allem die politischen Themen, die die AfD so stark gemacht haben. Wenn bspw. die Migrationspolitik seit 2015 weite Teile der Bevölkerung überfordert, dann kann man das nicht ignorieren. > >Die Frage ist aber wie man das angehen sollte. Ich glaube der Fehler der gerade gemacht wird, ist die AfD zu bestätigen. Denn in deren rassistischer Desinformationsblase könnte die Migration auch nur ein kleiner Bruchteil der derzeitigen betragen und sie würden sich trotzdem beschweren und überfordert fühlen. Hier würde ich dann auch gerade die konservativen Parteien und Medien in der Verantwortung sehen, es mag nach einfachen Punkten gegen die Regierung aussehen, wenn man auf der AfD Desinformation mitsurft, aber gerade an dieser Stellen sollte man versuchen bewusst sachlich zu argumentieren, und eben auch mal Desinformationen richtig zu stellen auch wenn das der Regierung nützt. Stattdessen stellt sich Merz hin und redet über Asylbewerber, die sich angeblich ihre Zähne auf Steuerkosten sanieren lassen.
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