Antwort auf den Beitrag "Re:Zeuge von Rassismus geworden (im polizeilichen Sinne)" posten:
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>Heute am Bahnhof, heftige Auseinandersetzung über die Gleise hinweg. Nachdem das 15 Minuten so ging, heftige rassistische Beleidigungen und Gewaltandrohungen von Seiten des Deutschen auf der anderen Seite gefallen sind, und auch keine Züge kamen, hab ich die Polizei angerufen. > >Dann kam der Knaller, alle Leute auf meiner Seite sollten rüber aufs andere Gleis, weil Zug halt jetzt von da fährt. Also beide Parteien auf ein Gleis. Scheiße. > >Dann kam aber direkt die Polizei. Da das Opfer direkt auf die Polizisten zuging, haben sie sich erstmal mit dem beschäftigt und wollten wissen, was ER gemacht hat, damit der andere ihn beleidigt und Gewalt androht. Da muss doch was vorgefallen sein, hat er ihn provoziert usw.? Der Täter hätte dann tatsächlich in den jetzt ankommenden Zug steigen können, ich hab die Polizisten aber auf den Umstand hingewiesen. > >Während sie den Täter vernahmen, hörte ich Worte wie: "Sind sie einverstanden, wenn wirs vielleicht dabei belassen." Zum Täter! Meine Aussage war nicht von großen Interesse, daher fragte ich zwei der zahlreich herumstehenden Personen, ob sie vielleicht auch eine Aussage machen wollen, aber nee, nix. > >Soweit so normal in Ostdeutschland (extra für tse ;)). > >Dann kam auf einmal, zur Überraschung auch der örtlichen Polizisten die Bundespolizei, gleich drei Mann. Polizisten voll überrascht. Und die rollen die Sache dann tatsächlich auf, befragen Täter, Opfer und mich ausführlich, eine der beiden Personen, die ich angesprochen hatte (eine ältere Frau), fasst ihren Mut zusammen geht auf uns zu und sagt, sie kann alles bestätigen, was ich ausgesagt habe, wird dann auch noch ausführlich befragt. Bundespolizist bezeichnet mich als "glaubwürdigen Zeugen". (Aus diesen beiden Gründen, insbesondere diese Frau, die es bestätigte, habe ich mich für den Post auch für die Bezeichnungen "Opfer" und "Täter" entschieden). > >Zuviel zu den Geschehnissen. Hier jetzt meine Gedanken, mit der bitte um Kommentare: > >Zunächst wusste ich nicht, ob ich überhaupt die Polizei anrufen sollte. Habe auch die Situation klar gemacht (Gleis zwischen den Konfliktparteien), dann kam ein Zug während wir telefonierten, und ich sagte, warten sie mal kurz, vielleicht steigt er (der Täter) ja ein. Das war aber nicht so. > >Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung. Insbesondere wegen dem Gleiswechsel, das hätte richtig krachen können. Die zweite Zeugin beschrieb auch, dass sie Angst hatte. Das Opfer hatte übrigens Frau und Kind dabei, und wir haben uns ja dann unterhalten und es stellte sich heraus, dass er selbst wohl den handgreiflichen Konflikt im Zweifel nicht gescheut hätte. > >Während mir als Laien das Verhalten der Bundespolizisten sehr professionell vorkam, war das der lokalen Polizei genau so, wie man es sich mit all seinen Vorurteilen vorstellt. > >Für mich war, abgesehen von der tatsächlichen Gefahrensituationen, nach 15 Minuten rassistischen Hasstiraden klar, dass ich irgendwas tun muss. Ich hab mir direkt überlegt, wenn ich da jetzt die Polizei rufe und da irgendwas strafrechtliches draus wird, bekommt der Täter dann meinen Namen, Adresse usw.? Da würde ich mich nicht wohlfühlen mit der Vorstellung, vielleicht ist das ja ein gut vernetzter Rechter? Trotzdem musste ich was tun, dabei würde ich mich nicht als woke oder Antifa bezeichnen, aber das ging halt gar nicht. So eine Situation das jemand so lange so agressiv rassistisch beleidigt wird, und das keine Konsequenz hat, das geht einfach nicht. > >Jo, was meint ihr dazu? Wie hättet ihr Euch verhalten? Wie beurteilt ihr das Verhalten der lokalen Polizei? Wie wird die Sache juristisch weitergehen? Bekommt der Täter meine Personendaten? Werde ich nochmal was von der Sache hören?
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