Antwort auf den Beitrag "Re:addendum" posten:
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>Das ist ein bisschen wie mit Kritik an Merkel: Weil die Rechten irgendwann erfolgreich angefangen hatten, mit ihrem stumpfen Merkel-muss-weg die Kanzlerin vollkommen überzogen aus den falschen Gründen (Flüchtlingspolitik etc.) zu kritisieren, waren weite Teile des linksliberalen Establishments dazu übergegangen, Merkel reflexhaft als vermeintlichen Ausgleich zur rechten Propaganda gegen nahezu jede Form der Kritik zu verteidigen, und Merkel-Kritik erhielt über Jahre schon beinahe etwas Anrüchiges. So als hätte sie mit allem, was in Deutschland schief lief, als Regierungschefin mit Richtlinienkompetenz trotzdem gar nichts zu tun. Bloß ihre Untergebenen bekamen öffentlich noch regelmäßig ihr Fett weg. Als sei Merkel als Chefin nicht für sie und ihre Handlungen verantwortlich. "Teflon-Merkel" konnte nur mit medialer Unterstützung entstehen. > >Ich weiß noch, wie Lobo vor einigen Jahren einen Aufzählung der größten merkelschen Fehlleistungen (bzw. Unterlassungen) veröffentlicht hat und sich dann in den üblichen Twitter-Diskursen sagen lassen musste, sich mit so einer Kritik doch bitte zurückzuhalten, weil man damit den Rechten in die Hände spielen würde... > >Jetzt sehen wir, was uns das eingebrockt hat: 16 Jahre verpasste Entwicklungschancen und Abhängigkeit von russischem Gas. > >Mit dem in den nächsten Monaten leider mit hoher Wahrscheinlichkeit folgenden negativ-diffamierendem Umgang mit dem Frust- und Konfliktpotential in weiten Teilen der Bevölkerung werden wir vom Prinzip her wieder einen ähnlichen Fehler begehen (aus Angst vor falschen Demonstrationen auch die richtigen nicht begehen; und oben reibt man sich die Hände, weil dadurch alles so ungerecht bleibt, wie es ist). Und uns in ein paar Jahren dann wundern, warum auch bei uns die Rechtspopulisten beängstigende Wahlergebnisse einfahren. Weil wir aus Angst, uns am vermeintlichen Pöbel zu besudeln, eine klaffende Kritik-Lücke gelassen haben. > >Doch während die Reichen hunderte Millionen für Lobbyarbeit haben und die Handy-Nummern der Staatssekretäre und Minister, haben die Normalen und Armen nur eines: Ihr Demonstrationsrecht. Sollen sie darauf auch noch verzichten, FS? > >Die Linke (damit meine ich nicht die Partei) schafft sich zunehmend selbst ab: Es gibt dann irgendwann nur noch Rechts und Neoliberal (aka "Alternativlos, bitte nicht demonstrieren!").
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