Antwort auf den Beitrag "Re:2003 nicht da gewesen?" posten:
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>>>>Der Fall wird auch in dem Buch "Täter: Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden" behandelt. Dort wird er als typisches Beispiel für ein Kriegsverbrechen genannt, das auf unterster Ebene beschlossen und durchgeführt wurde - im Gegensatz zu den Mordaktionen der Nazis, die zentral gelenkt und befohlen waren. >>> >>>Natürlich. Das habe ich ja auch nicht verglichen. >> >>Der Punkt ist, dass nicht "die USA" als Staat diesen Mord betrieben haben, sondern Einzeltäter. Der Armee und der Justiz ist der Vorwurf zu machen, dass sie die Aufklärung verschleppt und halbherzig betrieben haben. > >Der Armee ist vor allem vorzuwerfen, dass sie so etwas nicht vermeiden konnten. Und die milden Strafen (bzw. keine Strafen) zeigen eben auch schön, wie so Milieu gefördret wurde. Niemand, der so etwas tat, hatte etwas zu befürchten. Selbst der befehlshabende Offizier kam mit 3 Jahren davon. Da einfach zu sagen, das waren halt ein paar Einzeltäter, ist mir etwas zu schlicht. > >>Dennoch taugt My Lai unter'm Strich nicht, um zu zeigen, dass "die USA" 1968 Ähnliches gemacht hätten wie Russland jetzt in der Ukraine. Und das war ja deine Aussage gewesen, wenn ich es nicht ganz falsch verstanden habe. > >Woher wissen wir momentan sicher, dass das von oben angeordnet war? Ich will das gar nicht ausschließen, sondern halte das sogar für nicht unwahrscheinlich. Allein wissen kann man es nicht. Was gibt es denn für Möglichkeiten? 1) Das ganze ist von oben angeordnet, vielleicht sogar mit Putins Wissen. Dazu muss bei den ausführenden Soldaten die Verrohung aber bereits so weit fortgeschritten sein, dass sie derartige Befehle überhaupt ausführen. 2) Frustrierte, auf dem Rückzug befindliche Soldaten haben sich gerächt und die Führung deckt es indem sie behauptet, die Ukrainer hätten Kollaborateure ermordet. Möglichkeit 2) wäre My Lai. Woher weiß man momentan sicher, dass es 1) ist? Denn davon gehst Du ja wohl aus. > >Und noch einmal: Mir geht es hier weder um Fingerpointing auf die Amerikaner, noch will ich hier irgendetwas ins Verhältnis setzen. Ich störe mich an der Behauptung, es hätte von Seiten der Amis nie Massaker gegeben, bei denen Zivilisten inkl. Frauen und Kindern ermordet wurden. Diese Behauptung konnte ich nicht stehen lassen. Und dass es da im Kontext Unterschiede gibt, ist mir klar. Für die Opfer kam es am Ende aber aufs selbe raus.
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