Antwort auf den Beitrag "Re:Robin Alexander - Machtverfall" posten:
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>Untertitel: "Merkels Ende und das Drama der deutschen Politik: Ein Report" > >Wer auch nur gelegentlich mal eine Talkshow einschaltet, dürfte den Autoren sicherlich kennen; er war als politischer Redakteur u.a. bei der taz und ist aktuell bei der Welt-Gruppe und Autor von "Die Getriebenen", das als Standardwerk zur Flüchtlingskrise gilt. > >Das Buch beginnt mit Trumps Wahl und Merkels Entschluss, wegen dieser noch einmal vier Jahre dranzuhängen in der Hoffnung, die Folgen für Europa in Grenzen halten zu können (wenn Clinton gewonnen hätte, hätte sie schon 2017 in den Sack gehauen). Es geht weiter über Merkels Rücktritt von der Parteiführung, AKKs Wahl zur Vorsitzenden, deren Unwillen, wie von vielen geraten auch direkt nach der Kanzlerschaft zu greifen, ihr Scheitern, die Wahl von Laschet als Nachfolger und endet dann mit seiner "Krönung" als Kanzlerkandidat. Zwischendurch wird in epischer Breite die Corona-Krise behandelt und wie die Entscheidungen während dieser gefällt wurden. > >Ich hätte mir das Buch selbst wohl nicht gekauft (es war ein Geschenk), fand es aber faszinierend, von einem Insider des Politikbetriebs zu erfahren, wie dort Entscheidungen zustande kommen und mit welchen Tricks dort gearbeitet wird. > >Das ganze hatte für mich doch einige sehr überraschende Erkenntnisse. Nun gibt es bei Sachbüchern naturgemäß keine Spoiler aber ich verstecke diesen Teil mal, falls es jemand vielleicht selber lesen will, ohne sich vorher die Überraschung zu verderben: > >[h: >- Merz ist komplett davon besessen, Rache an Merkel für seine Ausbootung vor 20 Jahren zu nehmen. So sehr, dass er nach seinem ersten Scheitern bei der Wahl zum Vorsitzenden erst fordert, sie solle ihn zum Wirtschaftsminister machen; als ihm später anbietet, dies über den CDU-Vorstand zu erzwingen, lehnt er ab, weil es nicht von Merkel kommt. > >- Merkel hat zusammen mit Kanzleramtsminister Braun als erste die Gefahr von Corona erkannt, während der Rest noch von "nur eine Grippe" schwafelte. Sie hatte offensichtlich auch persönlich eine Scheißangst davor und war immer über das empfohlene Maß hinaus vorsichtig. In Runden mit den Ministerpräsidenten, Kabinettssitzungen etc. hat sie immer gerne Wissenschaftler mitgebracht, die den Rest auch überzeugen sollten, eine Chance auf Einladung hatte aber nur, wer eine wirklich sehr pessimistische Meinung vertreten hat. > >- Wer bei den eigentlich vertraulichen Videokonferenzen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin manchmal im Internet den Eindruck hatte, einen Liveticker zu lesen, der täuschte sich nicht: Das Passwort ("foederalismus") lag diversen Journalisten vor. > >- Laschet wurde eigentlich immer nur gewählt, um jemanden zu verhindern, der als noch schlimmer galt: Merz, Röttgen und schließlich Söder, dessen (in seinen Augen typisch bayerische) Kraftmeierei dem ollen 78jährigen Schäuble so auf den Sack ging, das er praktisch im Alleingang dessen Kanzlerkandidatur durchgesetzt hat. ]
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