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| Autor: | Doc Ower | ||
| Datum: | 03.11.25 19:31 | ||
| Antwort auf: | Der Job Thread: Abwanderung der Großkonzerne von Akima | ||
Als kleines Update, weil zuletzt doch viele Leute hier Ratschläge gegeben haben (auch per PM, danke dafür!) Weiß nicht ob das Update euch hier was bringt, aber vielleicht wirds ja mal ne Story hier im Thread wo ich über einige Posts mich nach oben hackle :) Recap: Ich hab im Leben grad viel um die Ohren, dadurch eine leichte Form des Burnout entwickelt. Dieses Jahr im Juli war ich dann so KO, dass mich der Hausarzt krank geschrieben hat. Nach sechs Wochen bin ich wieder zurück, Vollzeit 40h, aber mit der Einschränkung dass ich keine mehrtägigen Dienstreisen mach. Ich hab jedes Wochenende meine Dienstreise zu Ex und Kindern, 150 km entfernt von mir. Mein Job: CRM-Software bei einem Partner-Unternehmen von einem Softwarehersteller an Kundenbedürfnisse anpassen, mit ner speziellen JavaScript Version und SQL-Datenbanken. Wie gehts nach ca. zwei Monaten wieder Vollzeit-Tätigkeit? Mir? Mies. Steh leider auf der Stelle. Die deutsche Dependence des kleinen Unternehmens (30 Leute, 4 in Deutschland), wird von meinem Neffen geführt. Letztes Jahr, als ich dort angefangen hab, dachte ich, das wär super - wir sind quasi miteinander aufgewachsen, da meine Schwester wesentlich älter war als ich. Er hat ein ziemliches Power-Mindset, sagt, dass er viel erwartet, viel Eigeninitiative, die "extra-Meile", grade für mich als Senior dort im Unternehmen. Gleichzeitig ist aber meine mentale Gesundheit wichtig, deshalb gab es für mich noch keinen "Einlauf", wie er für andere Kollegen, insbesondere Seniors Usus ist, wenn sie ihre verrechenbaren Stunden nicht optimal nutzen. Da wird schon auf mich geschaut. Trotzdem komm ich überhaupt nicht klar. Dieser ständige Druck, Tickets nach Schätzungen abzuarbeiten, genau auf die verrechenbare Quote der Arbeitszeit zu achten, gleichzeitig für ein relativ schlecht dokumentiertes Produkt Anpassungen vorzunehmen... das gelingt mir nicht. Ich komm hinten und vorne mit den Schätzungen nicht klar. Auch wenn Kollegen helfen wenn ich sie frag, weiß ich ja auch dass ihre Zeit ziemlich knapp disponiert ist, und da will ich sie nicht so nerven. Außerdem, ich hab von 2007 - 2017 bei der Software-Firma selbst gearbeitet, also bei der, die das Produkt herstellt, das wir anpassen. Ich war einer der ersten Mitarbeiter damals. Hab dort aber nie im Projektgeschäft gearbeitet. Support-Tickets, Dokumentation, Qualitätssicherung. Ich dachte immer, ich wär geeignet für Projekte. Aber als reiner Hobby-Programmierer hab ich das nicht im Kreuz. Ich geh da unter. Mit genug Zeit um mich irgendwo reinzuwurschteln gehts, oder um Fehler von Kollegen zu fixen, aber selbst was in time & money herzustellen? Geht nicht. Gleichzeitig lässt sich die Firma nichts zu schulden kommen dass es mir mies geht. Ich arbeit vielleicht 41, 42 Stunden pro Woche. Bezahlung mit 65K dafür nicht schlecht. Ich bring die Leistung einfach nicht, und das macht mich fertig. Hab schon angefangen, ausgestempelt oder im Urlaub zu arbeiten, aber es geht mich so unfassbar an, dass ich oft so lang brauch bis ich die Dinge versteh. Hätte in den letzten Wochen vermehrt nachgeschaut, neue Jobs zu finden. Aber welche, die Interesse gezeigt hätten, haben Angebote von 10 - 15K weniger im Jahr gehabt. Das schaff ich nicht, den Streit mit meiner Ex um den Unterhalt, der sich ankündigen würde wenn ich weniger zahlen könnte, krieg ich nicht auf die Reihe. Zumal ich ein total sanierungsbedürftiges Haus hab wo meine alten Eltern auch noch drin leben und ich mir jeden Cent aktuell irgendwo wegspar um irgendwann zumindest ne energetische Sanierung hinzukriegen. Hätte gehofft, auf der Arbeitsseite im Leben kann ich etwas verbessern oder neues an Land ziehen, aber jetzt gehts mir immer noch nicht besser im Vergleich zu vorher. Scheidung steht jetzt auch noch an, da hängt's aber grad auf Seiten der Ex. Immerhin, die Therapie an sich schlägt an und ich werd generell wieder belastbarer (grad was die Kinder angeht, zum Glück!), aber im Job... das ist eine Katastrophe. Die schlechteste Entscheidung in meinem Leben, mich da familiär zu verstricken in einem Job, den ich offensichtlich nicht kann. Ich weiß momentan nicht mehr weiter, sehe keine Perspektive nach vorne und nach hinten. Shit. Weiter nach Jobs umsehen und Pobacken zusammenkneifen. Aber immerhin, auch beim Stress schlägt zumindest die Therapie an. It's something. |
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