Thema:
Re:AD(H)S und Medikamente flat
Autor: Immortal King
Datum:29.10.25 13:18
Antwort auf:Re:AD(H)S und Medikamente von Pfombo


>Ich find das ebenfalls zu pauschal. Auch wenn es viele Hinweise gibt, die diese Aussage belegen, ist es schwierig, das so als gesetzt zu sehen, da ja schon allein "schwere Depression" nur ein Begriff für etwas Komplexes ist. Die zu beheben ist einfach Trial & Error, mithilfe eines großen, bewährten Werkzeugkoffers, der sich immer mehr erweitert.

Gehe ich teilweise mit, wie Pezking es auch weiter oben schreibt, es kommt auf das Krankheitsbild bzw. die Schwere der Erkrankung an. Psychotherapie zum Verfestigen von Erfolgen klingt gut, man braucht schließlich auch Werkzeuge für die Zukunft, damit man frühzeitig handeln kann.
Trotzdem, die Psychotherapie kann noch so gut sein, sie fällt einfach auf unfruchtbaren Boden, wenn du nicht ausreichend stabil bist. Aus eigener Erfahrung, gerade auch mit schweren Depressionen, kann ich sagen, dass man eben auch schnell (ich nenn es jetzt mal einfach so) der Therapiefalle landet.
Man geht jede Woche zu seinem Therapeuten, es passt menschlich alles, man hat seine Erkenntnisse (Erkenntnisse sind längst keine Erfolge! wichtig!) und fühlt sich gut, weil man ja aktiv etwas gegen seine Depression unternimmt. Ganz schnell denkt man dann "ok passt alles, ich brauche einfach mehr Zeit". Glaub mir ich habe mir diesen Schwebezustand Jahre lang schön geredet.
Fast forward: irgendwann dann erneute Einstellung auf ein anderes Medikament. Dir fällt nach ein paar Wochen einfach eine riesen Last von den Schultern, wie neugeboren, du beschäftigst dich auch gar nicht mehr so viel mit dem Thema, weil eben der Heilungsprozess einsetzt und das Leben wieder Spaß macht. Und dann, dann kommt eben die Erkenntnis "ach Shit, DAS hätte ich von Anfang an gebraucht, Gespräche waren der völlig falsche Ansatz".
Ich geb euch recht, bei weniger schweren Verläufen kann das gut gehen mit der Therapie, aber wenn man chronische Beschwerden endogenen Ursprungs hat, muss man zuallererst die Biologie fixen.

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>Ich kann zumindest sagen, dass nur Erkenntnisse auch wirklich fühlbar waren. Mein Körper hat gesagt -> "Jup, Entspannung ist am stizzle." Da gab's keinen Zweifel. Auf die Fragen der Experten, ob ich was von den Medis merke, konnte ich immer nur antworten: "Keine Ahnung, ich merk nix." Auch nach Monaten nicht. Ich kann ihnen einfach keine eindeutige  Wirkung zuschreiben. Und ein "Du weißt es nicht" lasse ich nicht gelten, weil ich versuche, das sehr genau zu beobachten und außer mir diese Frage niemand besser beantworten kann, da ich der einzige bin, der weiß oder zumindest herausfinden kann, wie ich wann was fühle.


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