| Re:AD(H)S und Medikamente |  |
>Wenn man danach ginge dürfte hier wohl keiner schreiben.
Jein. Wie geschrieben: Er hat sich hier in der Vergangenheit schon bei rechtlichen Dingen öfter aufgeregt dass die "Laien" immer denken sie hätten Ahnung. Gleichzeitig äussert er sich hier als "Medizin-/Pschologielaie" aber groß als hätte er den totalen Durchblick.
Natürlich darf man sich auch "fachfremd" zu Themen äussern. Es gibt nur einen Unterschied ob man seine Meinung als Meinung oder als Tatsache darstellt. Und in letzterem Fall bekommen auch bei andere Themen die jeweiligen Leute dann ihr Fett weg. :P
>Ich zumindest verstehe seine Beiträge als persönliche höchstindividuelle Lebenserfahrung uns sehe da nicht mehr pauschale Ratschläge als in vielen anderen Beiträgen.
Es gibt aber dann doch einen Unterschied im WIE.
Phil stellt hier Dinge als allgemeingültige Tatsachen dar die aber eigentlich nur eine komplett eigene, individuelle Erfahrung ist. (Und das scheine ja nicht nur ich hier so aufzufassen) Und das lässt sich hier nicht in jedem Fall nur auf eine eventuell "unglückliche Formulierung" zurückführen.
Beispiel: "Psychologen dürfen keine Medis verschreiben, daher sind die der Meinung, Labertherapie hilft, sonst wären sie ja obsolet. Richtige Ärzte wissen, dass das Käse ist, und verschreiben Pillen die wirklich helfen. Was übrigens auch ganz geil ist: einem psychisch kranken Menschen wird Schwäche unterstellt, wenn er Pillen nimmt. Einem Krebskranken oder Diabetiker nicht. Kann man Diabetes oder Krebs weglabern? Nein, kann man nicht."
Also mir fällt es hier sehr sehr schwer das als ein persönliches "MIR hat Verhaltenstherapie (oder Labertherapie, wie er es nennt) nicht geholfen, sondern Medikamente" zu sehen.
(Randnotiz: Auch schon dieses Psychologen auf der einen Seite und "richtige" Ärzte auf der anderen. Psychologen sind keine falschen Ärzte. Psychologen sind Menschen die mit Ärzten zusammenarbeiten! Und nur weil seine Ärzte sofort mit Pillen um sich schmeissen (vermutlich kennen sie ihn inzwischen) ist das nicht der einzig richtige Weg. Gibt auch Ärzte die je nach Problem/Krankheit es erst einmal mit Therapie versuchen anstatt mit Medikamenten. Es gibt übrigens auch Psychologen die sofort mit Medikamenten um sich schmeissen. (Äussert sich dann halt nicht durch "Hier ein Rezept" sondern "Hier, Empfehlung an den Arzt, der gibt ihnen das Rezept") )
Auch viele andere Dinge die er hier im Thread behauptet wirken nicht nach "meiner Erfahrung nach" sondern nach "Ich hab davon mehr Ahnung als der Arzt/Psychologe/Betroffene. Allein sein "Aber wenn Akira so locker damit umgeht, war er wohl nie wirklich krank." geht aus meiner Sicht gar nicht.
Der Austausch mit Buttplug nicht besser. Buttplug sagt dass er ebenfalls ADHS Diagnostiziert ist UND das es da noch andere Diagnosen gibt und was er nimmt und Phil Gates kommt dann an "Könnte aber auch dies und das sein".
"ADHS wird ziemlich oft bei der Selbstdiagnose mit ner Depression verwechselt. Wenn Du die Schule geschafft und bis jetzt 25 Jahre gearbeitet hast, ist das vermutlich kein ADHS, sondern möglicherweise eine Depression."
Ob er weiss das ADHS und Depression (genau wie Autismus und Depression) oftmals Hand in Hand einhergehen?
Und wirklich? Wer eine einfühlsame Mama hat braucht keine Psychologin? Ernsthaft?
Psychische Probleme und Erkrankungen sind ein HÖCHST-individuelles Thema. Es gibt so viele verschiedene, alles mit völlig unterschiedlichen Ursachen und unterschiedlichen Ausprägungen. ADHS ist nicht gleich ADHS, es gibt Kombinationen verschiedener psychischer Krankheiten wo sich die einzelne plötzlich ganz anders äussert als wenn man nur das eine hätte etc. pp.
Die Art wie vor allem Phil Gates sich hier im Thread äussert und was er hier schreibt etc. ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht von Betroffenen (ok, nicht allen weil: höchst individuelle Angelegenheit) sondern, ich bleibe dabei, halt in Summe meiner Meinung nach auch Blödsinn.
Nur weil man von etwas selbst betroffen ist, heisst es noch lange nicht das man selbst Ahnung vom Thema hat.