| Thema: |
|
||
| Autor: | sYntiq | ||
| Datum: | 28.10.25 13:31 | ||
| Antwort auf: | Re:AD(H)S und Medikamente von Buttplug | ||
>Ich habe nur darauf gewartet, dass mir jemand im forum erklärt wie es läuft. Das ist immer erstaunlich, warum die Menschen nach wenigen Sätzen alles besser wissen wollen. Das dachte ich in diesem Thread hier schon öfter. Welcome to the Internet. :) >Die Probleme in der diagnostik kamen eher daher, dass Ärzte halt nicht so genau drauf guckt haben und es dann halbherzig so gesehen haben wir du, bzw dir Ursache einfach falsch bewertet haben. Ich weiss gar nicht ob ich das schon mal irgendwo geschrieben hatte aber es kommt soweit ich weiss dazu auch noch mit drauf an wie, nach welchen Standards etc. diagnostiziert wird und wie umfangreich die Diagnostik ist. Es wird da ja auch immer wieder dazugelernt. Ich habe im Familien- als auch näherem Bekanntenkreis u.a. Leute mit AD(H)S, Autismus etc. Da kann eine Diagnostik des gleichen Patienten in Praxis A ein VÖLLIG anderes Ergebnis erzielen als in Praxis B einfach weil sich auf unterschiedliche Standards gestützt wir, unterschiedlich aus gewertet wird (oder wie du selbst sagst, einfach nicht genau hingeschaut wird) Ebenso soll es schon ein riesiger Unterschied sein ob es eine Privat bezahlte Diagnostik ist oder eine von der Krankenkasse übernommene. usw usw.... Ein Beispiel welches bei mir mal erzählt wurde und irgendwie hängen geblieben ist: ICD-10: Autismus und ADHS schließen sich gegenseitig aus. ICD-11: Autismus und ADHS können sich gegenseitig begünstigen, bzw. wer das eine hat hat vermutlich sogar auch das andere in irgend einer Form. ICD-10 ist der Standard in Deutschland. ICD-11 ist bereits seit 2022 hierzulande in einer "Entwurfsfassung", darf aber eigesetzt werden. Man kann sich vielleicht vorstellen dass die Diagnostik hier schon je nach ICD zu völlig unterschiedlichem Ergebnis kommen kann... >Durch die adhs Diagnose ist auf einmal das komplette Leben erklärbar und alles macht Sinn. >Ändert zwar in dem Alter nichts mehr, aber es wer der große Augen Öffner. Absolute Zustimmung! Ich bin nicht diagnostiziert, habe also offiziell "nichts". Bei mir gibt es eine Art Verdacht dass ich im Spektrum bin. Also AD(H)S oder Autismus oder sogar beides habe. "Eine Art Verdacht" weil: Durch eine Person im Bekanntenkreis welche u.a. autistisch ist und die ich bei der (mehrfachen!) Diagnostik unterstützt und begleitet habe, habe ich einige Tests die diese Person machen musste auch "spasseshalber" mitgemacht die da wohl einige Tendenzen zeigen. In Gesprächen dieser Person mit ihrer Therapeutin, mit den Diagnostikärzten etc. wo ich zwar nicht bei bin aber halt auch von mir/über mich erzählt wird, gibt es sowohl von Therapeut- als auch Arztseite aus den Verdacht und die Empfehlung auch mal eine Diagnostik zu machen. Allein dieser Verdacht hat bereits Einfluss auf mich. Es existiert plötzlich eine mögliche Erklärung für SO viele Dinge in meinem Leben. Wie muss das dann erst für Leute sein wo es nicht nur den Verdacht gibt sondern die entsprechend diagnostiziert wurden? Ich bin noch nicht komplett 100%ig sicher ob ich wirklich eine Diagnostik machen möchte. Auf der einen Seite: Teuer, und ich bin jetzt fast 50 und mein bisheriges Leben lang ja bereits "irgendwie" klargekommen. Ausserdem könnte sich je nach Ergebnis diese mögliche Erklärung in Luft auflösen und ich wäre quasi wieder am Anfang. Auf der andere Seite habe ich aber auch irgendwie Angst das es so läuft wie bei der Person aus meinem Bekanntenkreis: Ein Leben lang halt "irgendwie" mit klar kommen und dann plötzlich von einem Tag auf den anderen der komplette Zusammenbruch und inzwischen schon seit ein paar Jahren geht dann so gut wie gar nichts mehr. :/ >Insofern ist die Arbeit mit wirklich gutem Ärzten ohne Scheuklappen wichtig, die halt kaum zu finden sind und jahrelange Wartezeiten sind die Folge. >Diagnostik würde ich daher auch nur in entsprechenden adhs ambulanzen durchführen, wo man auch mal links und rechts guckt. This! Die Person aus meinem Bekanntenkreis stand für ihre erste Diagnostik fast 3 Jahre auf der Warteliste. Da das Ergebnis dann, höflich ausgedrückt, sehr fragwürdig war, hat diese Person weitergeguckt und eine Praxis gefunden die komplett auf ADHS und Autismus spezialisiert ist, nach neuesten Kenntnissen und Standards arbeitet, auch mal links und rechts guckt etc. Auch dort musste diese Person 6 Monate bis ein Jahr warten bis es los ging aber der Unterschied der Diagnostik gegenüber der vorherigen ist wie Tag und Nacht. |
|||
| < antworten > | |||