| Re:Es geht los |  |
>>Meine Frau hat die Anti-Hormontherapie sehr gut vertragen. Viel besser als die Chemo, dazwischen lagen Welten.
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>Da haben wir inzwischen schon so viele unterschiedliche Erfahrungsberichte gehört. Ist halt alles sehr individuell und jeder Körper tickt anders. Wirklich wissen tut man es erst, wenn die jeweiligen Phasen eingeläutet werden. Das ist auch diese Ungewissheit, die meine Freundin zu schaffen macht. Deswegen ist sie einfach nur froh, dass es jetzt überhaupt mal beginnt und sich viele Fragen dann von selbst lösen.
Ihr Arzt war auch immer überrascht, wie gut meine Frau ihre Anti-Hormontherapie weggesteckt hat. Ist sicher wirklich bei jedem anders. Wollte auch nur sagen, dass es nicht vorprogrammiert ist, dass man damit eher noch mehr Probleme als mit der Chemo hat.
>Die ganzen Arztgespräche sind auch eine Qual. So viel Fachchinesisch, dass versteht keiner, der mit Medizin nichts am Hut hat. Zwar versuchen sich die Ärzte verständlich und laiengerecht auszudrücken, dennoch kann man dem ganzen nur schwer folgen. Deswegen brauche ich was, was ich sehen kann. Gut zu wissen, dass es dir genauso ging.
Ja, ging es. Und klar, das Fachchinesisch nervt. Aber irgendwann habe ich festgestellt, dass ich mich in das ganze Thema ganz automatisch ziemlich reingenerdet habe. Habe damals auch echt viel über Krebs gelernt, und diesen Wissensvorsprung bemerke ich auch immer wieder im Privaten.
Man kann IMO gar nicht anders: Der Müll hat mindestens ein ganzes Jahr lang Prio 1 im Leben. Natürlich ist man danach eine Art Experte dafür. Auch wenn man nie darum gebeten hat...
>Zum Glück haben wir befreundete Ärzte, die die fachliche Kompetenz einzelner Kliniken besser einschätzen können, oder zumindest wissen, welche Kliniken unter Ärzten einen guten Ruf genießen. Ich könnte das null beurteilen. Google-Bewertungen helfen da jetzt auch nicht weiter...
Bei Brustkrebs ist es schon mal ein wichtiger Indikator, ob die Klinik ein zertifiziertes Brustzentrum ist. Ist das der Fall, kann man sich IMO schon mal halbwegs entspannt zurücklehnen und die Profis den Rest erledigen lassen.
>Ah, deine Frau hat nur eine Brust operieren lassen. Jetzt verstehe ich es besser.
Ja, genau.
>Meine Freundin hat Angst davor, dass man es sofort sieht, wenn nur eine Brust gemacht wird.
Das hängt sicher ganz von der Methode ab. Zumindest im angezogenen Zustand sollte da niemandem etwas auffallen.
>Meiner Meinung nach müsste man den ärztlichen Rat abwarten, ob es medizinisch überhaupt Sinn macht, die zweite Brust abzunehmen (späterer potentieller Krebsherd?).
AFAIK (also Stand 2007/2008) würde man das nur bei einem positiven Gentest in Erwägung ziehen.
>Erst dann sollte das optische im Vordergrund stehen. Meine Freundin sieht das aber anders. Sie meint, das sähe man sofort. Da jetzt mit 41 so langsam das Gewebe sichtbar älter wird. Das will sie nicht. Ich tue mich aber schwer damit, eine gesunde Brust abzunehmen, wenn es medizinisch nicht geboten ist. Aber das muss sie entscheiden. Ist ihr Körper. Ist dann auch eher psychisch bedingt bei ihr.
Ja, das muss sie wissen. Aber vor allem muss sie das nicht jetzt schon wissen. Bis dahin werden noch einige Würfel fallen, die dann wahrscheinlich recht klar die beste Option aufzeigen.
>>Vor 18 Jahren wäre Eigenfett aus dem Gesäß in Frage gekommen, aber das klang vor allem nach einer weiteren potenziell komplizierten Baustelle. Beschwerdefrei sitzen können ist schon auch nicht so unwichtig.
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>Ich denke, dass Silikon zunächst die "einfachste" Variante war. Zumal es hier ja nur selten zu Nebenwirkungen oder gar Abstoßungen kommt. Da bekämpft man erfolgreich den Krebs und dann geht irgendwas anderes im Anschluss schief. Ne, da hätte ich auch keinen Bock drauf. Lieber auf Nummer sicher. Wenn man es dann Jahre später nochmal angeht, so wie deine Frau, erscheint mir das auch der bessere Weg.
Yep, war damals auch klar die naheliegendste Option. Haben das auch nie bereut. Aber jetzt scheint halt die Zeit reif zu sein für ein Update.