Thema:
Ich dann auch mal... flat
Autor: festwürstchen
Datum:30.06.25 19:38
Antwort auf:FUCK CANCER HOCH 10 von Tota

Ich dachte schon letztes Jahr wäre kacke, nachdem ein Plattenkarzinom bei meiner Mutter festgestellt wurde. Drei OPs und eine Bestrahlung später sieht es momentan ganz gut aus, wobei der nächste Check in ca. vier Wochen ansteht.

Aber gut...in einem gewissen Alter kann man zumindest so tun, als wäre man auf die Diagnose Krebs vorbereitet.

Komplett unvorbereitet allerdings hat uns vor etwa acht Wochen die Diagnose meiner Schwester getroffen, die jüngste in der Familie, keine 40.

Aufmerksame User haben vielleicht im For Sale Forum mitbekommen, dass ich eine für den verkauf vorgesehene und quasi reservierte Switch 2 dann nicht mehr abgeben wollte, um sie meiner Schwester zu überlassen.

Im Dezember gerade Einbürgerungstest in der Schweiz gemacht und bestanden, dann vor dem Urlaub im März starke Frauenprobleme gehabt, nach dem Urlaub massive Blutungen und Schmerzen. Im Spital wurde zunächst alles relativ ignoriert, zwei weitere Notaufnahme-Aufenthalte inkl. Zusammenbruch (Blutmangel) hat es gebraucht, bis der Sache dann so richtig auf den Grund gegangen wurde. Aufgrund der starken Schmerzen musste direkt Morphin verordnet werden.

Diagnose dann: Leiomyosarkom, ein ultra seltener Krebs, bei dem es, glaubt man diversen Informationsseiten im Netz, seit Jahrzehnten kaum einen Fortschritt bei der Forschung gegeben hat, bei dem weder Chemotherapie, noch Bestrahlung so richtig was bewirken und man nur, wenn man frühzeitig erkennt, eine 5-Jahres-Überlebenschance von 70% hat, bei dem aber 90% aller Betroffenen erneut an einem bösartigen Tumor erkranken.

Was also tun? Operieren und aufs Beste hoffen. Diverses Gewebe entfernt, das größte Stück 470 Gramm.

In der zweiten OP wurde die Gebärmutter entfernt und zur Sicherheit auch gleich vier Lymphknoten, die in den Aufnahmen etwas geschimmert haben, wobei die Ärzte schon da davon ausgingen, dass das Nachwirkungen der ersten OP waren, aber besser sicher sein.

Die Lymphknoten waren sauber, auch sonst wurden nirgendwo Zellen gefunden. Möglicherweise hat sie Glück in Unglück gehabt. Gestreut hat offenbar nichts. Dennoch muss jetzt super engmaschig kontrolliert werden.

Dann musste ein drittes mal operiert werden, das war Pfingstsonntag um 21.30 Uhr, weil sich im Bauchraum etwas entzündet hatte und die Medikamente keinerlei Wirkung hatten.

Ihre Arbeitgeber zeigen sich verständnisvoll und haben sie mehrfach besucht - sie leitet eine Filiale eines Optiker-Fachgeschäfts und ihr Job sei komplett safe. Na dann...

Absolut erschreckend wie sich ihr Äußeres in so kurzer Zeit verändert hat. Ich hoffe echt sie schafft es dem Krebs in den Arsch zu treten. Wir haben eine gute Beziehung und wollten auch nächstes Jahr nach Japan fliegen....  

Sie ist weiterhin krank und fühlt sich jetzt besser. Psychisch macht die Situation ihr zu schaffen. Ihr Ex-Freund, mit dem sie ein freundschaftliches Verhältnis hat, ist bei allen wichtigen Untersuchungen dabei, vier Ohren hören mehr.

Wir reden oder schreiben eigentlich jeden Tag und zocken aktuell Split Fiction auf der Switch 2.


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