Thema:
Re:Er widerspricht sich selbst flat
Autor: token
Datum:10.03.25 08:35
Antwort auf:Re:Er widerspricht sich selbst von Matze

>>Wäre ja schön, wenn du Recht hast. Ich finde es aber bemerkenswert, dass du meinst, das so apodiktisch feststellen zu können, wenn es viele Experten gibt, die das anders sehen. Natürlich auch solche, die es so sehen, wie du es siehst, aber ich traue mir nicht zu, da eine eigene Einschätzung zu abgeben zu können.
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>Deshalb habe ich mir drei Jahre mit der Meinungsbildung Zeit gelassen.
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>Ausserdem finde ich meine Meinung in keiner Weise extrem oder gar gefährlich. Ich sage ja nicht "tut gar nichts, ist alles rausgeworfenes Geld". Auch wenn mich der erste bereits falsch verstanden hat.


Was ich persönlich bei so einer Perspektive für diskutabel halte sind zwei Dinge.
Zum einen, ja, Russland ächzt, allerdings ist es ja gerade die hochgefahrene Kriegswirtschaft die den Laden am Laufen hält. Es gibt also auch wirtschaftlich starke Motive weiter Krieg zu führen, statt diese Aufrüstung zu kappen und Wunden zu lecken. Imo unterschätzt du diesen Faktor, Krieg ist eben nicht nur eine Belastung sondern auch eine Befruchtung.
Und ein Derivat von "Sieg" sendet auch entsprechende Signale zum Erfolg des Vorgehens.

Der andere Punkt ist, dass Russland ächzt hat in erster Linie nicht mit dem Aufreiben sondern mit den verhängten Sanktionen zu tun. Diesbezüglich spielen die USA eine große Rolle. Allerdings sollte auch längst klar sein, dass die USA unter Trump auch diesbezüglich einen Turnaround hinlegen könnten. Sehr vieles deutet ja schon darauf hin. Dies wäre dann auch ein Befreiungsschlag für Russland der die akut angespannte Wirtschaftslage enorm entlasten kann. Darauf muss man sich vorbereiten.

>Eine funktionierende Verteidigung sollte generell vorhanden sein. Ich mahne nur davor in Panik zu verfallen. Auch was Rocco zur Kriegsführung in der Zukunft geschrieben hat ist zwar etwas überspitzt aber sehr bedenkenswert; die echten Experten sollten sich diese Frage mal stellen, bevor wir blindlings zig Millionen Tonnen Metall irgendwo Staub fangen lassen.
>

Das halte ich für das sich klassisch schlecht und schwach reden, so als seien wir komplett bescheuert. Natürlich ist das längst Thema. Wir haben vor der Haustür eine tragische Feldstudie wie moderne Kriegsführung funktioniert. Das wird natürlich auch in Investitionen abstrahlen, wäre ja auch schlimm wenn nicht. Schon heute gibt es Start-Ups in Deutschland die moderne Robotics-Lösungen bauen und auch schon an die Ukraine liefern.

Es ist doch komplett klar, dass das heutzutage eine sehr wichtige Flanke stellt.
Auch andere Flanken, wie etwa Kommunikationslösungen befinden sich schon in Entwicklung, etwa Eutelsat.

Dennoch bleiben wichtige Punkte für Rüstungsriesen über, ohne klassische Kriegsgerät geht es nicht, und wenn es um Technologien wie Raketenabwehrschirme geht, dann glaub ich kaum dass man für solche Anforderungen Antworten in einem Hobbykeller finden wird.

>Ich persönlich finde sowas wie "Massives aufrüsten ist der Weg in die Zukunft" oder auch das komplette Ignorieren meiner gut belegten verfassungsrechtlichen Einwände gegen eine allgemeine Dienstpflicht in dem entsprechenden Subthread sehr viel extremer. Aber das Forum befindet sich wohl zu großen Teilen auch im Panikmodus.

Jo, ich könnte dir im Gegenzug auch entsprechend ein hohes Maß an Naivität unterstellen. Sich gegenseitig Tiernamen zu geben führt doch zu nichts. Wir sind in einer historischen Ausnahmesituation. Dass uns hierbei die Entwicklung der USA überrumpeln konnte, liegt eben auch am zuvor praktizierten Schlendrian. Entsprechend braucht es akut auch einen Kraftakt um diese Versäumnisse aufzuarbeiten. Und wir können durchaus beobachten, dass es dafür ein starkes Commitment gibt und Geld in die Hand genommen wird.

Imo kann man diese Krise nicht mit kühler Birne wegverwalten. Es braucht deutlich mehr als das. Und ich halte die aktuellen Entwicklungen auch nicht für panisch sondern für angemessen und überfällig.


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