Thema: |
|
||
Autor: | Pezking | ||
Datum: | 27.01.25 16:08 | ||
Antwort auf: | Re:Echt sehr cool von token | ||
>Du, mich überkommen regelmäßig Ohnmachtsgefühle wenn ich auf die Welt und wie sie funktioniert schaue. Es ist nur wenig hilfreich sich in Fantasiewelten zu flüchten und sich dort irgendwas vorzumachen was einfach nicht zutrifft. > >Ich äußere mich auch deswegen gerne im Tesla-Komplex weil Tesla imo eine sehr gute Nussschale ist um gewisse Grundsatzprobleme von Linkem Aktivismus herauszuzeichnen. >Zuvorderst dass dieses Format von Aktivismus nicht funktioniert. Dass man hierbei auch Menschen in große selbstgerechte Schubladen steckt in die sie nicht gehören. Dass man die Gesellschaft spaltet. Dass man seinen eigenen Idealen eher schadet als sie stärkt. > >Ich verzichte mal auf rhetorische Sperenzchen und Sarkasmus. > >Da ist also ein Unternehmer der in den Autohandel einsteigt. >Er fokussiert sich auf E-Autos. Das Feature womit er sich in diesem Geschäftszweig von anderen Händlern abheben möchte ist hierbei, dass er eine ganz große Bandbreite von unterschiedlichen Modellen führt. Da sieht er, die haben Werkshändler naturgemäß so nicht, aber auch im freien Handel sieht er die Verschränkung auf wenige Modelle. > >Er ist also nicht eine Art Tesla-Händler, er hat nicht mal eine Partnerschaft zu diesem Unternehmen. Er verkauft halt "auch" Teslas. Das ist es dann auch erstmal. > >Aber wie der Markt so ist, nur weil du ein Angebot in so einer Breite machst, gekauft wird am Ende des Tages das was gekauft wird. No shit sherlock, ich weiß. > >Im obigen Fall sagt genau dieser Händler mit diesem breiten Sortiment, dass er im Jahr 2024 zu 95% Teslas verkauft hat. Und dass die weggehen wie geschnitten Brot, er muss da keinerlei Anreize schaffen und Tesla als Marke irgendwie pushen, und tut das dann auch nicht. Weil wozu. > >Das ist jetzt die Sachlage. >Und nun? Er sagt auch - und das ist der für mich wesentliche Punkt, was ich hier im Thread auch bereits deutlich gemacht habe - dass Tesla durch Musk einen für ihn wahrnehmbaren Imageschaden erleidet, was sich seiner Meinung nach überwiegend auf die offiziellen Fachhändler auswirken wird. Und ich wiederhole mich: Das halte ich für wichtig und erfreulich. Konsequenzen sind gut und gesund. Und selbst wenn sie noch so gering und unbedeutend sind - mir ist das 1.000x lieber als Folgenlosig- und Gleichgültigkeit. >Mitarbeiter kündigen, Konkurs anmelden und bei "Ärzte ohne Grenzen" bewerben? >Was ist jetzt deine Empfehlung an diesen Mann? Warum muss sich so jemand überhaupt selbstgerechte Vorwürfe tanken? Ich habe überhaupt keine Empfehlungen an ihn. Er wird weiter mit E-Autos handeln, und falls die Marktanteile von Tesla sinken, wird sich das ein wenig zeitverzögert auch auf die Markenanteile in seinem Angebot auswirken. >Und, wie bekommt man so eine Sachlage denn mit dem Gedanken "endlich geht es dem Laden an den Kragen" übereinander? Warum sollte bei Tesla das passieren, was bei Red Bull auch nicht passiert ist? Und das ist jetzt nur 1 Beispiel. Im Spiel der Großen bekommt man bei der Detailbetrachtung von Strukturen und Geschäften ziemlich vieles, nur eines nicht. Gute Laune. Es sei denn man hält deren Aktien und kann das beim Blick auf die Gewinne dann wieder ausblenden. Klar, aber Hitlergruß auf der größtmöglichen Bühne stellt dann doch nochmal eine neue Qualität an Arschlochverhalten dar. Bei Musk ist längst keine "Detailbetrachtung" mehr nötig, der kreischt sein Faible für Faschismus mittlerweile doch in jedes Mikro. Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum viele Leute keine Vorstellung davon haben, warum manche Menschen Red Bull oder Müller Milch boykottieren. Und noch viel mehr Menschen werden von derartigem Boykott rein gar nichts mitbekommen. Aber was Musk da seit einer Weile abzieht? Da weiß doch inzwischen wirklich jeder Depp, wofür der steht, was er will und warum er für manch einen eine rote Linie überschritten hat. >Und nochmal, was hat die toxische weltfremde Belästigung von Mitbürgern mit gelebter Demokratie zu tun? Nix? Sie ist aber auch nicht antidemokratisch. Sie mag sinnlos oder unwirksam sein. Und falls sie strafbar ist, dann gehört sie natürlich auch bestraft. Aber Musk provoziert halt auch wo er nur kann. Was ja auch nicht per se undemokratisch ist, wenn auch nervtötend und zuweilen asozial. Und da wird halt seine Marke schnell zum greifbaren Ventil - was IMO besser als nix ist. >Auch Demokratie hat, wie du bestens weißt, Spielregeln. Wenn sich also Wutbürger unangemeldet vor Impfzentren versammeln und die dortige Arbeit behindern und die Patienten belästigen und auspfeifen, dann ist das eben nicht demokratisch. Es ist dumme Scheiße. Und es bliebe auch dann undemokratische dumme Scheiße wenn ich die Wutbürgern mit wunderhübschen Supermenschen die in ihrem Leben alles richtig und edel regeln, und das Impfzentrum mit dem Werk in Grünheide tausche. >Um so einen Kernkonflikt geht es mir jedenfalls in obigen Posts, auch wenn das Niveau da (noch) ein anderes ist, im Kernproblem kann man das imo schon vergleichen. > >Wir können uns so einfach nicht verhalten, losgelöst davon wen es trifft. Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass "Schäm Dich!"-E-Mails eine andere Qualität und Folgenschwere haben als Vandalismus und physische Gewalt. Und da mache ich auch keinen Unterschied zwischen Spinnern, die den Betrieb von Impfzentren oder Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, stören oder Klimaklebern, die unangemeldet den Verkehr aufhalten. Den Wunsch nach mieseren Geschäften für einen Konzern mit Hitlergruß-Heini als Boss gehört da IMO in eine andere Kategorie. >Und du als Star Wars Fan siehst ja beispielsweise auch die bekloppten Fantasiewelten in denen die Alt-Right-Aktivisten so gerne abhängen und aller Welt damit auf die Nerven gehen. Die schaffen es auch sich einzureden dass der Erfolg oder Misserfolg von diesen Produkten daran hängt dass er sich mit ihren ideologischen Vorstellungen deckt. Und wie sie sich einreden, dass sie da eine enorm hohe Lenkungswirkung mit diesem toxischen Aktivismus entfalten. Oh, diesen Eumeln gehe ich seit "The Last Jedi" sehr erfolgreich aus dem Weg. :-) Und um Himmels Willen glaube ich nicht, dass es den reichsten Menschen der Welt irgendwie jucken wird, wenn er weniger Autos verkauft. Aber mir hilft es, wenn ich davon erfahre. Weil ich daran erkenne, dass ein paar Menschen doch noch nicht alles egal ist. Und wenn mir gerade irgendwas Hoffnung spenden kann, bin ich nicht gerade wählerisch. Beggars can't be choosers. |
|||
< Frameset laden | antworten > | |||
Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | | Mobile Apps | maniac-forum.de |