Thema:
Re:und brauchen Prügelknaben für eigenes Versagen flat
Autor: Orrpus
Datum:08.01.25 23:36
Antwort auf:Re:und brauchen Prügelknaben für eigenes Versagen von Zinkhal

>>>Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Unsere Krankenzeiten in der Kanzlei haben sich seit 2020 verdoppelt und stagnieren seitdem. Das ist aus unternehmerischer Sicht ein großes Problem. Punkt. Wieso diese Problem pauschal nur Sorge der Arbeitgeber sein soll und diese für alle Folgen allein eintreten sollen, erschließt sich mir nicht.
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>>Erstmal bekommt der Arbeitgeber den Großteil der Lohnfortzahlung sowieso von der Krankenkasse erstattet, was relativ wenig bekannt ist. Daher ist das ganze schon mal Jammern auf hohem Niveau. Bei einem Karenztag würde der Arbeitnehmer gar nichts bekommen, was nur dazu führt, dass man sich krank zur Arbeit schleppt, die eigene Genesung damit verzögert und andere ansteckt.
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>Bis zu 80%, korrekt. Und der kranke Mitarbeiter ist weiter produktiv und erzielt Umsatz? Unsere Mitarbeiter erreichen einen produktiven Anteil von ca. 70 %. Diese produktive Stunden sind tatsächlich abrechenbar und bedeuten Umsatz. Ist der Mitarbeiter krank, wird folglich kein Umsatz erzielt. Selbst bei 100% Kostenerstattung geht uns schlicht und ergreifend Geld flöten, da lediglich laufende Personalkosten (teilweise) kompensiert werden. Und auf Dauer müssen wir zwangsweise mehr Geld erwirtschaften, wenn wir auch den gleichzeitig gestiegenen Gehaltswünschen nachkommen wollen. Wie stellt sich das manche vor?
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>>Ich würde erst mal eruieren, warum die Ausfallzeiten gestiegen sind. Für sowas kann man u.a. Rückkehrgespräche führen. Haben sich die Arbeitsbedingungen verschlechtert? Ist ein komplexes Thema und schnelle Lösungen gibt es nicht aber man kann sich schon ein Bild davon verschaffen was los ist. Ich sehe aber auch keinen Grund, warum ich als Arbeitnehmer für (mutmaßliche) Blaumacher finanziell haften sollte, es reicht schon, dass ich deren Arbeit mit erledigen muss.
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>Wir wissen es nicht. Dieses Thema beschäftigt uns schon seit langer Zeit. Wir sind auch keine Ausnahmefall, sondern reihen uns in den gegenwärtigen Trend ein. Aus zahlreichen Gesprächen mit unseren Mandanten wissen wir, dass dies ein Firmenübergreifendes Problem ist. Da wir auch für zahlreiche Firmen die Lohn- und Gehaltsabrechnungen übernehmen, können wir stichfest belegen, dass die Krankheitszeiten seit 2020 flächendeckend und massiv gestiegen sind.
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>Es gibt also keine pauschale Antwort, woran es genau liegt. Ich kann nur sagen, dass der Anstieg der Krankheitszeiten zahlentechnisch belegbar ist. Unabhängig von der Branche und Größe des Unternehmens.


Vielleicht sind die Leute im Schnitt einfach häufiger krank? Ich habe schon ein paar Mal gelesen, dass Corona andere Erkältungskrankheiten eher nicht verdrängt, sondern zusätzlich hinzugekommen ist, so dass es zu häufigeren Erkrankungen kommt.
Vielleicht hat sich auch die Mentalität geändert, dass man sich nicht unbedingt krank zur Arbeit schleppt, sondern krank schreiben lässt. Ich hatte zudem gelesen, dass die offizielle Zahl der Krankmeldungen auch gestiegen ist, weil diese nunmehr direkt an die Krankenkassen weitergeleitet werden. Früher, als die Versicherten die Krankmeldungen an die Krankenkassen weiterleiten mussten, erreichten längst nicht alle Krankmeldungen die Krankenkassen. Was natürlich nicht erklärt, warum bei euch und bei den Arbeitgebern, die ihr betreut, höhere Krankenstände herrschen. Da spielen mehr die ersten zwei Punkte hinein, aber es gibt sicherlich noch weitere Gründe.

Gruß
Orrpus


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