Thema:
Re:Man muss halt radikaler werden flat
Autor: Matze
Datum:30.12.24 14:11
Antwort auf:Re:Man muss halt radikaler werden von 2d2d2d

>Vor dem Ende von Bretton Woods wurde die dt. Fiskalpolitik sowieso in Washington gemacht und die war keynesianisch.

Das ist falsch. Es war erstmals Schiller, der diese Elemente mit seinem Konzept von der "Globalsteuerung der Wirtschaft" eingebracht hat. Vor Mitte der 1960er gab es auch überhaupt keine Konjunkturschwäche, auf die man hätte reagieren müssen.

>Du lieber Himmel. Die Neoklassik ist die vorherrschende Denkschule seit Anfang der 80er Jahre und prägt seit dem die Wirtschaftspolitik. Ne Phase lol. In welcher Welt sind wir wieder zurück gegangen zu hohen Unternehmenssteuern, hohen Lohnsteigerungen, hohen staatlichen Investitionen, starken Gewerkschaften, Verstaatlichungen..?

Wenn das so wäre, dann hätte die Staatsquote ja über die letzten Jahrzehnte signifikant sinken müssen. Was aber nicht der Fall war. Die Gewerkschaften sind allemal stark genug, um sich auch längere Streiks leisten zu können; man schafft es ja nicht einmal, die Spartengewerkschaften auszubremsen, wenn sie ohne Rücksicht auf Verluste die Interessen ihrer Mini-Klientel durchdrücken.

Die "reine Lehre" nachfrage- oder angebotsorientierter Wirtschaftspolitik findet man heute aus gutem Grund kaum noch, stattdessen setzt man weitgehend auf Pragmatismus. Mal etwas progressiver, mal etwas konservativer eingefärbt. Um heutzutage die neoliberale Mottenkiste noch mal öffnen zu dürfen, braucht es schon zwei Staatsbankrotte wie in Argentinien.


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