Thema:
Re:Plausibilitätsprüfung für Hausarztpraxen flat
Autor: Phil Gates
Datum:28.12.24 12:11
Antwort auf:Re:Plausibilitätsprüfung für Hausarztpraxen von kellaabaa

>>nur ein insta-reel einer Ärztin, aber sehr eindrücklich. Praxen machen zu, sie übernimmt die Patienten, kann aufgrund von deren Karteikarten (lol) nich alles nachvollziehen, macht Checkups und bekommt dann als Dank diese Plausibilitätsprüfungen.
>>
>>Kann ein Insider sowas bestätigen?
>>
>>[https://www.instagram.com/reel/DBOlJO-Ktiv/?igsh=MW1heHFja3o0YjY4dg==]
>>
>>Ich hab da jetz nich weiter recherchiert, klingt aber dolle nach meinem größten Hass-Objekt: Bürokratie.
>
>Das System ist einfach kaputt. Klingt jetzt nach einem Wutbürger Statement, aber ich nehme Medizinern, die ja in der Regel nicht schlecht verdienen, absolut ab, dass selbst den besten und wohlwollendsten unter ihnen einfach nur Steine in den Weg gelegt bekommen, um sich für ihre Patienten so einzusetzen, wie sie es gerne würden. Der Fisch stinkt halt auch hier vong (gesetzlichen) Kopf her. Gut bezahlte Kieferchirurgen, die sich darum sorgen, ihren Nachwuchs optimal absichern zu können, sind die eine Sache, aber mit Sicherheit nur ein kleiner Teil der gesamt medizinischen Versorgungswahrheit.


Hausärzte verdienen nicht wahnsinnig gut, weil das System seit 1994 (Seehofer-Gesetz) mehr oder weniger auf Planwirtschaft beruht. Ein Facharzt für Orthopädie o.ä. verdient noch ganz ordentlich. Auch Zahnärzte, bei denen schon seit 30 Jahren so ziemlich alles außer Prophylaxe selbst bezahlt werden muss. Ein Hausarzt auf dem Land hat überwiegend alte Leute, die gesetzlich versichert sind. Der hat ein Budget, was die KV vorgibt. Egal wie viele Patienten er sieht: überschreitet er das Budget, gibt’s keinen Cent mehr. Das ist der Grund, warum die alle keine neuen Patienten nehmen und Kassensitze auf dem Land unbesetzt bleiben. Ich weiß von einigen Insolvenzen. Und die haben eben nicht schlecht gewirtschaftet. Die leiden unter dem Paradoxon, dass sie bei mehr Arbeit weniger verdienen. Das System ist völlig am Arsch.

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