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| Autor: | Phil Gates | ||
| Datum: | 23.12.24 10:05 | ||
| Antwort auf: | Re:Fairnessabkommen der Parteien von Pfombo | ||
>>>>>[https://www.deutschlandfunk.de/fast-alle-parteien-einigen-sich-auf-fairness-abkommen-100.html] >>>>> >>>>>Es sei von SPD, CDU, CSU, Grünen, FDP und Linke geschlossen worden, teilten die beteiligten Parteien heute mit. In der Vereinbarung verständigen sie sich insbesondere darauf, auf persönliche Herabwürdigungen zu verzichten, sich extremistischen Äußerungen entgegenzustellen und keinerlei bewusst falschen Tatsachenbehauptungen zu verbreiten. >>>>> >>>>> >>>>>[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagswahl-2025-parteien-beschliessen-fairnessabkommen-fuer-den-wahlkampf-a-dbc46911-934c-48be-bd65-7b54e16d1487] >>>>> >>>>>"Fair, respektvoll und transparent": So soll der Wahlkampf zur Bundestagswahl 2025 aussehen. Darauf haben sich die meisten großen Parteien geeinigt. Zwei fehlen allerdings. >>>>> >>>>> >>>>>Jaja, am Ende muss man sehen, was davon übrig bleibt. Dennoch finde ich das verdammt gut. Es ist imo genau das, was lange gefehlt hat. >>>> >>>>Naja, vom Schmutzwahlkampf wie in den USA waren wir doch auch 2021 weit entfernt. Der Wähler würde das auch nicht gutheißen. Sehen wir es mal so: 75% der Bevölkerung sind definitiv Demokraten. Man kann sich in der Sache hart streiten. Aber in Deutschland kramt niemand Jugendfotos von Annalena Baerbock oder Robert Habeck hervor, wo sie vielleicht mal ordentlich einen sitzen hatten, und niemand (außer vielleicht ein paar verstrahlte Antifanten) unterstellt Friedrich Merz oder Armin Laschet, dass sie Nazis wären, weil sie einer katholischen Studentenverbindung angehören. Ok, bei Baerbock wurden ihre Angaben zum Studium kritisiert, aber den Schuh muss sie sich auch schon anziehen, genau wie damals Guttenberg mit seiner Promotion. Aber das Privatleben von Politikern wird bei uns doch deutlich weniger thematisiert als anderswo. >>>> >>>Du nutzt hier viele Überspitzungen, die ich so nie ins Feld geführt hätte. Die politische Diskussionskultur war in den letzten Jahren ziemlich Arsch von diversen Parteien, hauptsächlich CSU, BSW, AfD und in abgeschwächter Form auch von CDU und FDP. SPDler waren meist stoisch/stur, und Grüne fand ich rein rethorisch meist kritisch, reflektiert und eher mutmachend (<- da kann man mir nen Bias vorwerfen, is aber meine Wahrnehmung). Ich mein, wir haben uns doch alle aufgeregt, dass sich die demokratischen Parteien selbst im Angesicht der erstarkenden AfD ständig gegenseitig ans Bein gepisst haben, wtf? >>> >>>Doch auch unabhängig von der vergangenen Diskussionskultur in Deutschland find ich so ein Fairnessabkommen gut, eben weil die US-Art des Wahlkampfs irgendwie immer populärer bzw aktzeptierter wurde. Es ist ein wichtiges Statement, wenn man sagt: "So wollen wir das nicht." >>> >>>Ob's eingehalten wird, steht wie gesagt auf nem anderen Blatt. >> >>Sehe ich wie gesagt etwas anders. Unter der Gürtellinie ist in Deutschland selbst im Wahlkampf die absolute Ausnahme. Außer man ist hypersensibel. >> >Ich hab auch außerhalb des Wahlkampfs genug Bundestagsreden, Talkshows und Interviews gesehen, in denen es arg respektlos zur Sache ging. Und damit meine ich nich nur Schimpfwörter oder abwertende Adjektive (dümmste Regierung ever etc). Dazu gehörten auch teilweise Kompromissverweigerung, unangebrachte Parteipolitik, Verdrehen von Argumenten, Schuldzuweisungen, Opportunismus, Kritikunfähigkeit, Rechthaberei und wat weiß ich noch alles. Ein scheiß Scherbenhaufen war unsere Politiklandschaft. Ich denke, ich bin hier (unabsichtlich) etwas abgeschweift, so dass wir nicht mehr über das Ursprungsthema bzw. aneinander vorbei reden. Dass Wahlkampf in der Sache hin und wieder hart geführt wird und auch einmal persönlich wird - das wird man nicht vermeiden können. Man muss sich ja irgendwie profilieren. Wenn man selbst keine Lösung parat hat, wird der Gegner kritisiert. Das ist natürlich suboptimal. Das war aber schon zu Zeiten von FJS und Wehner etc. so und war das Salz in der Suppe. Ich schaue mir heute noch gerne historische Bundestagsdebatten an. Dieser Clip, wo FJS der Regierung vorrechnet, wie viele Güterzüge der Deutschen Bundesbahn man mit 100 Mark Scheinen vollmachen könnte, um das Geld zu transportieren, was die Regierung an Neuverschuldung aufnehmen will, ist maximal unsachlich, aber auch auf Seiten der SPD haben die sich damals doch die Bäuche gehalten vor Lachen. Das war einfach genial. Ganz so dramatisch wie Du sehe ich es also nicht. Ich denke, bei diesem Burgfrieden geht es tatsächlich in erster Linie darum, das Privatleben der Konkurrenz außen vor zu lassen und auch keine Fake News zu verbreiten, womit man nur der AfD helfen würde. Wahlkampf ist aber eben Wahlkampf. Ich möchte kein Kanzlerduell sehen, wo Scholz und Merz sich gegenseitig Komplimente machen, was sie für geile Typen sind. Das soll schon ein wenig knirschen, ich will doch wissen, wer von denen Ideen hat, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Dieses "so schlecht geht es uns doch gar nicht" nimmt denen doch keiner ab, wenn man sieht, dass wir 25% mehr Insolvenzen haben gegenüber dem Vorjahr. |
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