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| Autor: | Nostra8 | ||
| Datum: | 17.12.24 13:58 | ||
| Antwort auf: | Re:Umfrage von 2021 von Mugen | ||
> >Meine These lautet: Die jüngere Generation weiß sehr wohl, was in Deutschland schiefläuft, oder hat zumindest ein gutes Gespür dafür. Sie stehen in direktem Kontakt mit vielen strukturellen Problemen und erleben diese oft unmittelbarer als ältere Generationen. > >Das Bildungssystem ist dringend reformbedürftig – Schulen müssen modernisiert und weiterführende Bildungschancen deutlich verbessert werden. Gleichzeitig sind junge Menschen häufig auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, deren Zustand in ländlichen Gebieten katastrophal und in vielen Städten bestenfalls mittelmäßig ist. Hinzu kommen die „verlorenen Jahre“ der Corona-Pandemie, die in Kombination mit unsicheren Zukunftsperspektiven das Vertrauen in die Politik zusätzlich erschüttert haben. > >Unter diesen Umständen kann ich nachvollziehen, warum viele junge Menschen den etablierten Parteien skeptisch gegenüberstehen. Auch ich könnte mir zwischen 18 und 30 Jahren kaum vorstellen, eine der sogenannten „Altparteien“ zu wählen. Selbst die Grünen, die in einigen Bereichen als Hoffnungsträger gelten, scheinen nicht in der Lage zu sein, die grundlegenden Probleme Deutschlands zu lösen. > >Was bleibt also? Ein Protestwahlverhalten, das verständlich, aber oft unüberlegt ist, weil es an glaubwürdigen, etablierten Alternativen mangelt. Keine Partei verkörpert momentan Normalität, steht stabil über der 5%-Hürde und bietet dabei realistische Lösungen für Deutschlands strukturelle Defizite an. > >Unter uns gesagt: Ich sehe nur noch eine Chance in einer Art „Teil-Reset“ für Deutschland – wie auch immer dieser aussehen mag. Als erstes würde ich diesen negativ wirkenden Föderalismus entgegen wirken. Am liebsten abschaffen wollen mit ein gewisses Vetorecht. Wo Geld eingenommen wird ist schnell Einigkeit vorhanden und funktioniert gut, siehe Elster und Finanzämter. Selbst die Digitalisierung funktioniert aufeinmal gut. Aber wo Geld ausgegeben wird, gibt es aufeinmal kein gemeinsames Vorgehen und zu viele unterschiedliche Meinungen. Das ist fachlich gesehen einfach stümperhaft und zeugt vom unqualifizierten Vorgehen. Die Jugend wählt aus Protest, weil sie keine echte Alternative hat. Das kann und sollte uns allen zu denken geben. > >---------------------- >Gesendet mit M! v.2.7.1 beta 2 Keine Partei richtet sich wirklich an die Jugend und bietet ihnen etwas an. Selbst ich, mit Ende 30, Angestellter, Städter und Kinderlos habe das Gefühl, dass sich keine Partei priorisiert um mich und meine Generation kümmert. Seit dem ich denken kann wurde uns erzählt, dass wir überaltern und unsere Sozialsysteme an ihre Grenzen kommen und wir nicht einfach so weitermachen können. Geändert hat sich nichts und es gibt leider keine Partei die mir eine wirkliche Vision für die nächsten 5-20 Jahre aufzeigen möchte oder kann! |
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