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| Autor: | Lord Chaos | ||
| Datum: | 16.12.24 15:33 | ||
| Antwort auf: | Re:Ach der Habeck ist gar nicht Schuld! von Sven Mittag | ||
>>>… oder nach der Party am Donnerstag. Oder weil er die Nacht schlecht geschlafen hat. Oder weil die Tage zuvor zu anstrengend waren. >>> >>>Seit Einführung der telefonische Krankschreibung hat sich unsere (zugegebenermaßen extrem niedirge) Krankmeldungsquote verzehnfacht(!). Sicherlich purer Zufall und der Nachhol-Effekt von Corona. Kann an nix anderem liegen. Bitte keine Kritik äußern. Weitergehen. Menschen sind alle schlau, fleißig und sozial. Bitte weitergehen. >> >>Verzehnfacht? Was zur Hölle ist bei Euch im Betrieb los? Das Telefon scheint da nun wirklich das kleinste Problem zu sein, wenn plötzlich der Missbrauch derart exzessiv betrieben wird. Was ists für ein Laden? Produktion? Handel? DL? > >Natürlich ist die telefonische Krankschreibung nicht der einzige Grund. Hierfür gibt es mehrere Gründe. Corona, zu Teilen massives Umdenken der Belegschaft über Arbeitsmoral, mangelnde Sanktionsfähigkeit von meiner Seite wegen Fachkräftemangel, Burnout bei den "Fleißigen" da diese ja den Laden im "Krankheitsfall" am Laufen halten müssen. Bezüglich „Arbeitsmoral“ mal ein Wort - mein Dad hat im Schnitt einen 12h Arbeitstag gehabt, und Krank gab es für ihn nicht, mit dem Erfolg, dass er irgendwann gesundheitlich komplett zusammengeklappt ist. Und auch ich hatte in meiner Arbeitshistorie selten einen 8h Tag und ich will nicht wissen, wie oft ich mich krank ins Geschäft geschleppt habe - mit dem Erfolg, dass ich irgendwann an einem Burnout erkrankt bin, an dem ich fast 1 1/2 Jahre zu knabbern hatte. Und auch heute noch darauf achten muss, nicht in alte Muster zu fallen, und das fängt schon damit an, auch Zuhause zu bleiben, wenn ich krank bin. Vielleicht hat Corona die Menschen dazu gebracht, ein wenig mehr auf eine vernünftige Work/Life Balance zu achten, das habe ich zumindest bei meinen sehr jungen Kollegen in Portugal beobachten können, und ja, dazu gehört auch, dass man zuhause bleibt, wenn man krank ist, selbst wenn der Laden dann zusammen fällt. Keine Überstunden zu machen, sondern auf sich zu achten, und daran kann ich keine mangelnde Arbeitsmoral erkennen. Und ich hab weiß Gott bei einigen Firmen gearbeitet, die auf die Mitarbeiter einen Scheiss gegeben haben, sieht man von warmen Worten ab - angefangen, dass ignoriert wurde, dass Leute ihre Pausen nicht eingehalten haben, weil die Arbeit sonst nicht zu schaffen war, telefonischer Druck, wenn man sich krank gemeldet hat oder Stimmung gegen Leute gemacht wurde, die regelmäßig krank waren bis hin dazu, Situationen zu schaffen, in denen man sich von Langzeitkranken ohne Arbeitsgericht trennen konnte. Frust bei neuen Mitarbeitern, weil die Einarbeitung gelinde gesagt beschissen war, man ber ab Tag 1 Leistung wie ein Alter bringen sollte, von dem, wie man mit Auszubildenden umgeht mal ganz zu schweigen. Und das waren keine kleinen Klitschen, sondern große Konzerne - insofern können AG die Gründe, wenn der Krankenstand zu hoch ist, vielleicht auch mal bei sich sehen, anstelle den Mitarbeitern indirekt zu unterstellen, sie würden ja bei feiern, weil es viel zu einfach ist, sich krank schreiben zu lassen. >>Zudem war doch sicher bei Euch auch bisher eine Krankschreibung für x Tage sowieso ohne Attest möglich, oder? Und genau in diesem 1- bis 3-Tage Bereich findet der Missbrauch doch eh statt. > >Nö, wieso sollte dies möglich gewesen sein? Das ist bei vielen AG so, dass man ein Attest erst ab dem 4. Tag vorlegen muss. |
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