| Re:Ja, die ist schlecht, das Video aber dennoch wichtig! |  |
>Worauf der Buchhalter darauf aufmerksam macht, dass die Firma leider jetzt schon 5 % unbesetzte Vakanzen hat und voraussichtlich 30 % der Belegschaft in den nächsten 10 Jahren in Rente geht und der Arbeitsmarkt leer ist. Was ein großer Unterschied zu den anderen Firmen ist, die durch Wachstumssteigerung die Schulden realistisch abbezahlen können über die kommende Jahre.
Diese demographische Probleme sehen aber in fast alle OSZE Ländern ähnlich aus. Die USA stehen etwas besser da, aber ansonsten sieht es ähnlich wie in Deutschland aus. Zudem kommt bei Deutschland noch das Problem der geteilten Währung hinzu. Hätte Deutschland noch weiterhin die DM, wäre die Strategie der Schuldenbremse vielleicht gar nicht so schlecht, weil die Tragfähigkeit der Schulden dann wohl teilweise durch eine Aufwertung der DM im Vergleich zu anderen Währungen erzielt werden würde. Wenn wir aber gleichzeitig eine geteilte Währung mit lauter anderen Ländern haben, die eine ganz andere Schuldenpolitik fahren, klappt das nicht.
>Wieso diskutieren wir eigentlich mit so dämlichen Vergleichen?
Vielleicht weil VWL völlig ignoriert wird und das Niveau der öffentlichen Diskussion um die Schuldenbremse sehr gering ist? Man denke an „schwäbische Hausfrau“ die immer wieder als Beispiel genutzt wird. Das Thema ist sehr komplex und es taugt eigentlich nicht für pauschale Aussagen. Weder sind zusätzliche Schulden automatisch schlecht, noch sind sie automatisch unproblematisch. Es kommt auf viele Faktoren an, künftiges Wachstum ist wichtig und auch Faktoren wie in welchen Bereich, die zusätzlichen Gelder und ob es dort bspw. ungenutzte Kapazitäten gibt oder ohnehin vorhandene Knappheit noch weiter angeheizt wird.
Was man allerdings relativ pauschal sagen kann: Deutschland steht mit der Schuldenbremse ziemlich alleine da, andere Staaten, in ähnlicher Situation nehmen derzeit wesentlich mehr Schulden auf, aber haben auch besseres Wachstum.