Thema:
Re:Sohn ist in der iPad Klasse flat
Autor: Rapier
Datum:05.12.24 11:56
Antwort auf:Sohn ist in der iPad Klasse von Wurzelgnom

Meine Tochter hat ebenfalls seit Anfang des Jahres ein iPad für die Schule bekommen (5. Klasse, IGS). Die Bestellung mitsamt des (gleichen wie von dir genannten) Zubehörs ging über die Schule, preislich war es entsprechend auch das gleiche.
Ich sag mal so: Meine Eltern hätten ganz schön gestruggelt, wenn sie eine Investition in dieser Höhe kurz hintereinander für mich und meine beiden Schwestern hätten tätigen müssen – 0% Finanzierung hin oder her.

Ich habe gesehen, dass sie dort einige kleinere fachspezifische Apps installiert haben. Ein App zum Messen von Schallfrequenzen, eine zu geschichtlichen Daten, Geometrie-Apps, etc. – was ich vermisse, sind die tatsächlichen Digital-Varianten von Schulbüchern, die werden nämlich immer noch oft physisch von A nach B getragen.  Tatsächlich weiß ich aber noch nicht, wie sie die Geräte konkret zu Unterrichtszwecken nutzen; allerdings nutzt meine Tochter es am Nachmittag um mal bei Youtube Videos zu gucken oder eine der Kreativ-Apps auszuprobieren und letzteres finde ich richtig gut.

An und für sich finde ich es gut: von allgemeiner Technik-Affinität über Medienkompetenz bis hin zum Vermittelten von Inhalten, die als interaktive App leichter zugänglich sind, gibt es sicher genug Anwendungsmöglichkeiten und Argumente für die Nutzung von Technik im schulischen Kontext. Außerdem hoffe ich, dass das Tablet den zwangsläufig stärker werdenden Wunsch nach einem eigenen Smartphone noch ein wenig heraus zögert.

Andererseits weiß vermutlich jeder, der zuletzt mit einem Stift in der Hand versucht hat, etwas (schön) zu schreiben, wie wichtig es ist, eben auch Basics zu verinnerlichen. Lesen auf Papier, Schreiben mit echten Stiften. Auf ausgedruckte Zettelsammlungen von Arbeits- und Lernblättern hingegen könnte man easy verzichten.

Bin gespannt, wie sich das auf die technische Kompetenz der Kinder auswirkt. Tatsächlich haben wir zu Hause gar keinen Computer mehr (bis auf unsere Arbeitslaptops, aber die sind für die Kinder natürlich nicht zugänglich) und ich würde mir wünschen, dass die Kinder auch lernen, damit umzugehen (so wie ich als Knirps am Atari ST schmerzhaft lernen musste, was "Diskette formatieren" bedeutet, als ich gerade mein liebstes Malprogramm im Laufwerk stecken hatte)


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